Dantz Retrospect 6.5 für Windows Small Business Server bietet einige anspruchsvolle Funktionen, die Zugriffsmöglichkeiten bleiben jedoch auf Einsteiger-Niveau. Ein Netzwerk-basiertes Backup-System kann nur den Netzwerk-Server, den Server, die Clients und alle Dateien oder nur ausgewählte Dateien sichern. Außerdem kann es die Sicherungskopie auf unterschiedlichen Speichermedien sichern. Dantz Retrospect 6.5 kann all dies, anspruchsvollere Nutzer werden jedoch mehr wollen. So gibt es zum Beispiel in den meisten Unternehmen sieben Speicherbänder, die jeden Montag wieder neu überschrieben werden. Ein einem Assistenten ähnliches Applet namens EasyScript hilft bei der Konfiguration des täglichen Wechsels. Aber als Preis für diesen Komfort bietet Retrospect nur einfache Konfigurationsoptionen mit begrenzten Möglichkeiten zur Feinabstimmung.

Überraschend ist, dass dieses Programm zwar eine Disaster Recovery-Funktion für den Server einschließt, man die Werkzeuge zur Wiederherstellung der Client-Rechner aber separat erwerben muss. Man sollte erwarten, dass alle Backup-Programme eine Disaster Recovery-Funktion enthalten, da die meisten Käufer diese Software schließlich kaufen um sich gegen Katastrophen zu schützen, bei vielen anderen Programmpaketen zum Backup von Servern, darunter Backup Exec von Veritas und BrightStor Arcserv, ist dies jedoch nicht der Fall.

Auch die Disaster Recovery-Funktion von Dantz Retrospect, mit der sich sämtliche Serverinhalte wiederherstellen lassen, ist benutzerfreundlich wie die meisten Funktionen von Retrospect 6.5. Man wählt auf dem Medium mit den wiederherzustellenden Daten, die Dateien aus, die wiederhergestellt werden sollen, legt dann seine Windows Server CD ein und gibt den Produktschüssel an. Das Programm ist nicht in der Lage, selbst zu überprüfen, ob der Produktschüssel korrekt angegeben wurde, daher muss man diesen in einem Dialogfenster noch einmal bestätigen. Das trägt nicht unbedingt zu dem Gefühl wohliger Geborgenheit bei, das man sich von der Möglichkeit zur Wiederherstellung seiner Daten versprechen mag.

Über die Disaster Recovery-Funktion hinaus ist bemerkenswert, dass Dantz Retrospect 6.5 auch Funktionen für SQL Server und Microsoft Exchange Server umfasst, was unerlässlich ist, wenn das eigene Unternehmen diese Systeme verwendet oder mit anderen Systemen zusammenarbeitet, auf denen diese Programme von Microsoft laufen. Bei den meisten anderen Anwendungen zum Backup von Servern muss man Funktionen für SQL Server und Exchange Server extra erwerben.

Obwohl das Angebot der Konkurrenzprodukte hier noch breiter gefächert ist, bietet doch auch Retrospect zahlreiche Optionen was die Hardware für das Speichern der Backup-Daten betrifft, darunter Bandlaufwerke, Festplatten, optische Laufwerke und sogar Geräte für Network Attached Storage (NAS). Ein Zusatzprodukt mit Namen Advanced Tape steigert die Leistung, indem es den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Bandlaufwerke ermöglicht. Abhängig von der eigenen Hardware- und Software-Ausstattung gibt es einige Zusatzprodukte, deren Erwerb sich zur Abrundung des von Dantz angebotenen Pakets empfiehlt, zum Beispiel Proactive Backup und Open File Backup.

Service und Support

Der kostenlose telefonische Kundendienst von Dantz ist auf 30 Tage ab Kaufdatum beschränkt. Danach muss pro Vorfall gezahlt werden (69,95 Euro) oder man schließt über jeweils ein Jahr einen Kundendienstvertrag für Support und Wartung für 180 Euro ab. Direkt zu erreichen sind die Mitarbeiter Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr mit Ausnahme von Feiertagen.

Die eingebauten Hilfe-Dateien von Retrospect 6.5 for Windows Small Business Server fallen im Vergleich zu denen der Wettbewerber eher dürftig aus, obwohl sie die Grundlagen in ausreichender Weise erklären. Leider ist die Online-Hilfe nicht viel besser; sie ist mehr auf die bekannteren Einzelplatz-Produkte von Dantz ausgerichtet als auf die neuen Server-basierten Versionen von Retrospect.

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7 Kommentare zu Backup-Lösung für Netzwerke: Dantz Retrospect 6.5 für Windows

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  • Am 24. August 2004 um 12:48 von M.A.

    Test Dantz Retrospect 6.5
    Also, ich muß sagen, das Programm ist das beste Backup-Programm überhaupt. Es läuft stabil, die Backups sind zuverlässig und sicher und die Bedienung ist einfach und enthält alle Funktionen, die man benötigt, um Festplatten oder einzelne Dateien zu sichern. Ich habe schon viele Backup- Programme getestet, aber die meisten konnte man schlechthin vergessen, wie das Sydatec Phoenix Backup Pro, das nicht ein einziges Backup erstellen konnte, sondern immer abbrach. Ghost 2003 bietet zu wenig Einstellungen, ebenso Powerquest Drive Image 7.

    • Am 7. September 2004 um 21:33 von Gonzo

      AW: Test Dantz Retrospect 6.5
      Man sieht, hier schreibt wieder jemand der keine Ahnung hat und seltsamer Weise alles, was auf dem Markt erhältlich ist, schon durchgetestet hat. Ghost und DriveImage sind Programme zum Anlegen einer kompletten Festplattenkopie, also eher eine spezielle Art des Backups (Kanonen auf Spatzen) und Phoenix Backup ist mit eines der besten, um differentielle Datensicherungen durchzuführen (also einzelne Dateien etc.). Das die Leute immer gleich "Müll" schreien, wenn sie zu inkompetent sind, ein Programm zu bedienen, ist krass.

    • Am 17. September 2004 um 17:00 von Gonzo-Looser

      AW: AW: Test Dantz Retrospect 6.5
      Hallo Gonzo,

      Du solltest mal ein bischen mehr auf Deine Wortwahl achten. Phoenix ist tatsächlich ein Haufen Schrott.
      Ein Backup mit diesem Programm zu machen ist schon allein aufgrund der extrem umständlichen Dateiauswahl unmöglich (keine Multiauswahl, etc.). Immerhin nennt sich das Produkt Backup-Software und nicht "differentielle Backup-Software". Oder kannst Du mir erklären wie man mit der Software einen ganzen PC mit einigen 100.000 Dateien selektiv (also "nur" einige 10.000 davon) sichern will? Alle einzeln an- oder abwählen!?!?

      Bis dann,

      Gonzo-Looser

    • Am 3. Oktober 2004 um 0:43 von gonzo-mcponzo

      AW: AW: AW: Test Dantz Retrospect 6.5
      Keine Multiauswahl? Wenn man die STRG-Taste drückt, dann kann man per drag/drop doch die dateien selektiv auswählen. Am besten du schaust dir die demo von denen nochmal an…

      Weiß auch nicht, warum es wegen einer dateiauswahl schrott sein soll? Reden wir über das selbe?

  • Am 14. September 2004 um 16:22 von Backup

    Erfahrung mit Dantz
    Das Prog Retrorun.exe blockiert bei uns den Server. Das Problem tritt immer dann auf, wenn ein Sicherungsjob ansteht, der Server jedoch aus irgendeinem Grund zum Zeitpunkt des Jobs ausgeschaltet ist. Nach dem Neustart versucht Retrospect dann den Job zu starten und bekommt das Irgendwie nicht hin und blockiert dann mit der Retrorun.exe die CPU mit 100%. Anrufen: Kann man vergessen.
    Support Mail: Die wollen 69 Euro

    Also: Software auf den Müll kippen

    • Am 1. April 2005 um 9:47 von Mizarus

      AW: Erfahrung mit Dantz
      Und ich gebe hier Recht. Ein unerledigter Job hat auch bei uns 86-97% CPU Auslastung gebracht und blockiert das System. Habe es entfernt, ein blöder bug.

  • Am 3. Oktober 2005 um 13:16 von Franz

    Retrospect 6.5
    Dieses Programm sperrt jeden USB Card Reader ( habe diverse ausprobiert). Die Laufwerke weren zwar erkannt, aber kein Chip wird mehr erkannt! Nach der deinstallation und Entfernung aus der "Registrie" war alles wieder ok.
    Zum Beweis habe ich das ganze wiederholt und der Fehler trat wieder auf. Also runter von der Festplatte!

    Hoffentlich werden diese Kommentare auch von "Dantz" gelesen!?

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