Der minimalistische Ansatz, den Sony mit dieser Kamera verfolgt, hat Auswirkungen auf die Funktionsausstattung. Das Objektiv der Cybershot DSC-P150 hat mit seinem optischen 3fach-Zoom keine Chance gegen die 5fach-Zoomobjektive, die mit der Pentax 750Z oder der Olympus C-7000 geliefert werden. Es fehlen die praktischen Blenden- und Zeitautomatiken; die Möglichkeiten zum manuellen Scharfstellen beschränken sich auf eine Anzahl voreingestellter Entfernungen. Anstelle der Möglichkeit, Bilddateien im TIFF-Format oder als Rohdaten zu speichern, die viele Konkurrenzmodelle aufweisen, bietet Sony hier nur das JPEG-Format mit lediglich zwei Komprimierungsstufen an.

Auch fehlen die bei Schnappschussfotografen beliebten Modi für Zeitraffer- und Panoramaaufnahmen.
Der Zoombereich ist mit 38 bis 114 Millimetern (entsprechend 35 Millimeter-Kleinbild) weder Fisch noch Fleisch, er bietet keine nennenswerten Weitwinkelansichten und nur eine schwache Vergrößerung im Telebereich. Im Weitwinkelbereich kann das Motiv im Makro-Modus auf bis zu 7 cm, im Telebereich auf bis zu 30 cm herangeholt werden, die manuelle Scharfstellung ist jedoch auf fünf voreingestellte Entfernungen beschränkt (0,5 Meter, 1 Meter, 3 Meter, 7 Meter und unendlich), was im Makrobereich irrelevant ist.

Das Autofokus-System bietet eine auf die Mitte orientierte oder eine Mehrzonen-Fokussierung an, mit Optionen für Einzelmessung oder kontinuierliche Messung. Der Scharfstellbereich kann nur auf die hergebrachte Weise per Fokus-Voreinstellung ausgewählt werden. Leider war die P150 schon aufnahmebereit, auch wenn das Motiv noch nicht scharf eingestellt war.
Die Belichtungs- und die Programmautomatik funktionieren gut, aber die Möglichkeiten zur manuellen Anpassung sind beschränkt. Der Nutzer kann zwischen Punkt- oder Mehrzonenmessung wählen, es stehen aber nur zwei Blenden (f/2,8 und f/5,6 bzw. f/5,6 und f/10 im Telemodus) und Verschlusszeiten von 30 Sekunden bis zu 1/1000-Sekunde zur Verfügung.

Zu den eher banalen Motivprogrammen gehören Dämmerung, Porträt bei Dämmerung, Landschaft, Soft Snap (Portrait), Schnee, Strand, High-Speed Shutter (Sport), Feuerwerk und Kerzenlicht. Für die Interessierten hat Sony in das Handbuch zur Kamera eine nützliche Tabelle aufgenommen, in der erklärt wird, wie die einzelnen Motivprogramme die Einstellungen für Makro, Blitz, Autofokus, Serienbild und andere Optionen beeinflussen.

Für den Weißabgleich gibt es ein paar einfache Voreinstellungen und eine Automatik; eine Fein- oder manuelle Einstellung des Weißabgleichs ist aber nicht möglich. Der schwach ausgelegte Blitz reicht im Weitwinkelmodus selbst laut offizieller Angabe nur bis zu 3,5 Meter weit, im Telemodus nur 2,5 Meter.
Die Option, Videoaufnahmen bei einer Auflösung von 640 x 480 Pixel mit 30 oder 15 Bildern pro Sekunde zu drehen, wird die Fans der kleinen Clips erfreuen (auch wenn die höchste Bildfrequenz die Verwendung eines Memory Stick Pro-Speichers erfordert), besonders da die Aufnahmen sehr einfach in der Kamera selbst getrimmt werden können.

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