Die Korrekturfunktionen von Paint Shop Pro zeichnen sich durch hervorragende Leistungsfähigkeit mit bemerkenswerten Nachbesserungsmöglichkeiten aus, die man in anderen Programmen vergebens sucht. Der automatische Farbabgleichfilter beispielsweise verfügt über einen Schieber, mit dem man die Beleuchtungsintensität anpassen kann: glühend, fluoreszierend, Tageslicht oder jede beliebige Nuance dazwischen. Fotos können manuell bearbeitet werden oder man macht sich die automatischen Befehle im Foto-Korrektur-Menü zunutze. Fotografen, die mit Raw-Formaten (unverarbeitete Daten vom Kamera-CCD) arbeiten, werden von der Möglichkeit zum Aufbereiten und Öffnen dieser Bilder begeistert sein.

Paint Shop Pro bietet verschiedene Filter für die Korrektur unterschiedlicher Linsenverzerrungen – Tonnen-, Fisheye- und Kissenverzerrung – plus einen Filter zum Entfernen von Farbabweichungen, der die häufig bei kontrastreichen Kanten auftretenden Farbsäume beseitigt. Das beispiellose Werkzeug zum Entfernen von Bildrauschen liefert bessere Ergebnisse als jedes andere vergleichbare Tool moderner Bildbearbeitungsprogramme. Der Verdeutlichungsfilter von Paint Shop verbessert zum Beispiel dunkle Unterwasseraufnahmen. Außerdem wird bei der Verwendung der Filter ein großes Vorschaufenster eingeblendet, so dass man mit verschiedenen Einstellungen herumtüfteln kann.

Andererseits enttäuschen die Aufhellblitz- und Gegenlichtfilter, die zum Korrigieren von unter- und überbelichteten Bereichen digitaler Bilder gedacht sind. Es gibt nicht genügend Bedienelemente, damit diese Filter ihre Stärken ausspielen können. Im Bereich der Belichtungskorrektur ist Photoshop eindeutig überlegen.

Obwohl Paint Shop Pro Corel Painter in naher Zukunft nicht den Rang ablaufen wird, macht es wirklich Spaß, mit den neuen Kunstmedien-Werkzeugen zu arbeiten. Mit der Mischpalette kann man mit Papierstrukturen und Mischfarben experimentieren und die einzelnen Malwerkzeuge – Kreide, Pastell, Buntstift, Ölpinsel und Marker – leisten wirklich gute Arbeit. Um jedoch in den vollen Genuss der Vorteile der Kunstmedien-Werkzeuge zu kommen, benötigt man ein druckempfindliches Grafiktablett (Wacom ist hier der Standard). Die Werkzeuge zeichnen sich durch eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit aus und eignen sich für das Hinzufügen von realistischen Darstellungen. Wer jedoch professionell mit Kunstmedien arbeiten möchte, sollte sich an Corel Painter halten.

Bei Paint Shop Pro dreht sich aber nicht nur alles um die Bildbearbeitung: Es gibt einige Werkzeuge, mit denen man Vektorgrafiken wie Linien, Formen und Text erstellen kann. Diese Funktionen sind besonders dann praktisch, wenn man Fotos mit Linien, Kästchen oder Sternen aufpeppen möchte. Wer schnell Webschaltflächen erstellen muss, kann auch hier auf Paint Shop zurückgreifen: Image Maps, Rollover-Schaltflächen und Image Slices zu erzeugen, ist kein Problem.

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Konkurrenz für Photoshop: Corel Paint Shop Pro 9.0

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  • Am 18. Juli 2005 um 10:21 von Ex-Corel-Fan

    lieber ältere photoshop-version nehmen
    so funktionengeladen die corel-suite ja sein mag, an die professionelle Bildbearbeitung von Adobe wird sie niemals heranreichen. Wem die aktuelle Version zu teuer ist, kann sich ja eine ältere bei ebay holen. kostet ca. die Hälfte von Corel Paint Shop und ist w i r k l i c h gut.

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