Als Viiv-zertifizierter PC ist der RC204 mit Windows XP Media Center Edition und einem Intel-Chipsatz, dem 845P, ausgerüstet. Das Mainboard sorgt für weitere Anschlüsse an der Rückseite: vier weitere USBs (insgesamt also sieben), einen Firewire-Port, Ethernet-Anschluss und zwei PS/2-Anschlüsse für Maus und Keyboard. Zusätzlich gibt es sechs 3,5-Millimeter-Audioports, um 7.1-Surround-Sound-Lautsprecher anzuschließen, sowie einen Parallelport etwa für ein MIDI-Keyboard oder ältere Druckermodelle.

Das Herz des PCs ist der mit 3,2 GHz getaktete Pentium D 940, die zweitschnellste CPU der Pentium-D-Familie von Intel. Die Speicherausstattung ab Werk beträgt 1 GByte in Form zweier 512-MByte-Module, die zwei der vier Speichersteckplätze belegen.

Die Grafikkarte ist weniger beeindruckend als die CPU, aber die Sony-Karte mit Nvidias Geforce 7600 GT geht dennoch als gute Allround-Lösung durch und sollte mit ihren 256 MByte eigenem Speicher auch anspruchsvolle 3D-Aufgaben ordentlich lösen können – darunter natürlich die meisten aktuellen Spiele. Eigentlich ist die Karte SLI-fähig, könnte also mit einer weiteren Karte zu einer noch weit leistungsfähigeren Konstellation verbunden werden – da das Sony-Mainboard aber nur einen Slot bietet, ist diese Möglichkeit hinfällig.

Neben der Grafikkarte steckt eine TV-Karte, die Avermedia Hybrid A16C. Sie unterstützt analogen und digitalen TV-Empfang per Antenne sowie UKW-Radio. Über diese Karte stehen Anschlüsse für Video-In, S-Video und Antenne bereit.

Der Rechner bietet jede Menge Speicherplatz, um Fernsehsendungen aufzuzeichnen: Zwei Maxtor-Festplatten Hybrid A16C mit jeweils 300 GByte sind verbaut und unabhängig voneinander konfiguriert. Sony hat also leider die Gelegenheit verpasst, durch einen RAID-1 oder RAID-0-Array die Systemleistung zu verbessern beziehungsweise Datenspiegelung einzurichten.

Sony legt eine Fernbedienung für das Media Center bei, außerdem eine elegante Maus und Tastatur mit Funkübertragung. Die letztere enthält ein Touchpad als Mausersatz, sodass man vom Sessel aus alle PC-Funktionen bedienen kann. Im Gegensatz zu einer Infrarot-Tastatur ist Sichtkontakt zum PC nicht nötig – man kann Tastatur und Maus auch hinter dem Sofa benutzen oder den Rechner in einem Schrank verstecken.

Wichtigstes Element des RC204 bleibt jedoch das Blu-ray-Laufwerk. Im Gegensatz zu bisherigen optischen Laufwerken mit ihrem roten Laser verwendet Blu-ray einen violettblauen Laser – daher der Name. Diese hat eine kürzere Wellenlänge als rote Laser und kann daher genauer ausgerichtet werden. Deshalb ist es möglich, die Daten auf dem Medium enger zu packen.

Das Matshita BD-MLT SW-5582 des RC204 kombiniert roten und blau-violetten Laser. Es kann also sowohl Blu-ray-Scheiben mit 25 GByte oder DVDs mit 4,7 und 8,5 GByte (Single- und Dual-Layer) beschreiben. Auch CDs mit 700 MByte sind kein Problem. Billig wird das Backup auf Blu-ray-Scheiben erst einmal nicht: Blu-ray-Discs kosten derzeit um 15 Euro, RW-Medien sogar 20 Euro – im Vergleich zu 50 Cent für eine DVD-R. Mit größerer Verbreitung dürften die Preise natürlich fallen.

Obwohl der RC204 ein Blu-ray-Laufwerk besitzt, kann man nicht garantieren, dass er auch Blu-ray-Filme abspielen können wird. Wahrscheinlich werden die Firmen solche Blu-ray-Discs mit HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) verschlüsseln. HDCP setzt eine HDMI-Schnittstelle (die etliche Fernseher besitzen) oder einen entsprechenden DVI voraus. Nun hat der RC204 zwar zwei DVI-Ausgänge, aber Windows XP ist noch inkompatibel zu HDCP. Manche Filme laufen also nur mit niedrigerer Auflösung, andere vielleicht gar nicht. Um HD-Filme in bester Qualität zu sehen, muss man auf Windows Vista warten, das Anfang 2007 erscheint, und eine HDCP-fähige Grafikkarte kaufen. Auch solche Adapterkarten sind derzeit noch gar nicht auf dem Markt.

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