Metro-Style-Oberfläche wird strategisch wichtiger Faktor in Windows 8

Sie bietet eine Plattform, auf der Apps unmodifiziert auf x86- und ARM-basierten-Rechnern laufen können. Sogar unter Windows 7 und Internet Explorer sind Metro-Style-Apps möglich. Mit nur geringen Änderungen können sie zu Windows Phone 7 portiert werden.

Die neue Oberfläche von Windows 8 wird in der neuen Version von Microsofts Betriebssystem eine strategisch wichtige Rolle spielen. Das wurde heute auf der BUILD-Konferenz in Anaheim in der Keynote von Steven Sinofsky deutlich, als er Details für Entwickler bekannt gab.

Die von Microsoft „Metro Style Interface“ getaufte Oberfläche bietet nicht nur eine User-Experience, die stark an Windows Phone 7 und die Xbox erinnert, sondern zeigt auch einen Weg für Entwickler auf, Anwendungen zu programmieren, die nicht nur auf x86-Geräten laufen, sondern auch auf ARM-basierten Computern.

Streng genommen handelt es sich technisch um eine Weiterentwicklung der mit Windows Vista eingeführten Gadgets (deutsch: Mini-Anwendungen). Sie laufen aber nicht mehr auf dem Desktop, sondern als „Tiles“ auf einem völlig neu gestalteten Startbildschirm, die bei Bedarf auf Full-Screen-Größe gezoomt werden können.

Allerdings ist die Weiterentwicklung immens: Metro-Style-Apps nutzen HTML5-Elemente wie Canvas und CSS3-Styles aus Internet Explorer 10 sowie Silverlight und die von Microsoft entwickelte XML-Beschreibungssprache für Userinterface-Elemente XAML.

Über die Entwicklungsumgebung Visual Studio 11, die der Developer-Preview-Version von Windows 8 in einer Beta-Version beiliegt, lassen sich Metro-Style-Apps sowohl in Bytecode-Sprachen wie Visual Basic und C# programmieren als auch in Sprachen, die nativen Code erzeugen, etwa C und C++.

Wer keinen nativen Compiler verwendet, kann Metro-Style-Apps auf x86- und ARM-Hardware ausführen (Grafik: Microsoft).
Wer keinen nativen Compiler verwendet, kann Metro-Style-Apps auf x86- und ARM-Hardware ausführen (Grafik: Microsoft).

Falls der Entwickler sich für eine Bytecode-Sprache entscheidet, sind Metro-Style-Apps äußerst flexibel: Sie laufen auf Windows-8-Geräten vom Tablet bis zur High-End-Workstation sowohl mit ARM- als auch x86-Prozessoren. Mit nur sehr geringen Änderungen können sie aber auch auf Windows Vista und 7 sowie auf Smartphones mit Windows Phone 7 gebracht werden. Windows XP wird allerdings nicht mehr unterstützt, da Technologie von Internet Explorer 10 erforderlich ist. Bereits IE9 läuft nicht mehr auf XP.

Theoretisch ließen sich Metro-Style-Apps auch auf anderen Browsern mit HTML5-Unterstützung wie Chrome und Firefox zum Laufen bringen, da Silverlight auch für diese Browser zur Verfügung steht. Dazu äußerte sich Sinofsky aber in der Keynote nicht. Möglicherweise scheitert es an Kleinigkeiten wie der Unterstützung bestimmter Video-Formate.

In der Keynote demonstrierte Sinofsky wie eine Metro-Style-App für Windows 8 auf Windows Phone 7 portiert wurde. Dazu musste lediglich eine Zeile Code geändert werden. Ebenso lief die App unmodifiziert in einem Browserfenster unter Windows 7 mit einer Beta von Internet Explorer 10.

Alte Windows-Anwendungen laufen auf Windows 8 weiter. Dazu wird der klassische Desktop von Windows 7 wie eine App gestartet. Sinofsky gab heute eine „Garantie“ ab, dass alle Windows-7-Anwendungen auch unter Windows 8 laufen werden. Ob er dieses Versprechen wirklich zu 100 Prozent einlösen kann, wird allerdings erst die finale Version zeigen.

Themenseiten: .NET, Betriebssystem, Microsoft, Silverlight, Software, Windows 8

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