Motorola ist wieder präsent und das neue Razr-Smartphone mit Android gehört zu den besten Smartphones, die es derzeit gibt. Das neue Razr ist nicht nur ultraflach, sondern sieht auch noch gut aus und ist erstklassig ausgestattet. Ob es mit der etablierten Konkurrenz mithalten kann, zeigt der Test.

Design

Motorolas neues Flaggschiff nimmt dem Samsung Galaxy S2 den prestigeträchtigen Titel „Das dünnste Smartphone der Welt“ ab – und zwar um bis zu 1,4 Millimeter bei einer Bauhöhe von 7,1 Millimeter am flachsten Punkt. Hier wie dort gibt es allerdings eine Ausbeulung im Design, um die Linse der 8-Megapixel-Kamera unterzubringen. Das sieht auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus, ist aber ganz praktisch. An diesem „Griff“ kann man das Razr wunderbar aus seiner Hosentasche ziehen.

Aber so gut das flache Design des Razrs auch aussieht – es hat ein paar Nachteile. Der Platz für einen abnehmbaren Akkudeckel inklusive Verriegelungsmechanismus war offensichtlich nicht mehr vorhanden, deshalb ist der Stromspeicher fest im Inneren integriert. Und das ist wohl einer der negativsten Punkte, die man vom iPhone kopieren kann. Außerdem ist das Gerät in der 4,3-Zoll-Klasse das größte – denn offensichtlich benötigten die Entwickler Platz im Rahmen, um Teile der Elektronik auszulagern. Es wirkt ein wenig so, als hätte Motorola ein Atrix genommen und gepresst – mit dem Effekt, dass es natürlich flacher, aber eben auch länger und breiter geworden ist.

Dafür überzeugt das AMOLED-Display. Es zeigt perfekte Kontraste und ein tiefes Schwarz. Gleichzeitig bietet es leuchtende Farben und Text und Bilder sehen gestochen scharf aus. Es verfügt über die gleiche Auflösung wie das LCD-Panel des HTC Sensation (960 mal 540 Pixel), löst damit aber gleichzeitig weniger hoch auf als das iPhone 4S (960 mal 640 Pixel) oder das Samsung Galaxy Nexus (1280 mal 720 Pixel). Aufgrund der AMOLED-Technik gefällt die Darstellung aber besser als beim Sensation.

Interessanterweise hat Motorola das komplette Gerät auf der Innen- und Außenseite mit einer wasserabweisenden Schicht versehen. Wirklich dicht wird es dadurch zwar nicht, aber wenn es mal mit ein paar Tropfen Wasser in Berührung kommt, perlen die zumindest sofort ab. Gummistopfen an Buchsen gibt es aber nicht – ein Sturz ins Wasser dürfte also dennoch tödlich sein.

Leistung

Motorola-Fans wird es freuen, dass das Razr das flotteste Smartphone ist, das der Hersteller jemals gebaut hat. Unter der Haube arbeitet ein Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz, dem 1 GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Für die Grafikberechnung gibt es zusätzlich einen PowerVR SGX540 – und damit den gleichen Grafikprozessor wie im iPhone 4. Damit bleibt zwar immer noch Luft nach oben, etwa zum iPhone 4S oder zum HTC Sensation XE mit seinem 1,5 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor, aber immerhin.

Unterm Strich kommt es auf 100 MHz hin oder her ohnehin nicht an. Sondern darauf, ob das Gerät flott arbeitet und flüssig auf Eingaben reagiert. Das tut es, und dafür ist auch die überarbeitete Software verantwortlich. Es gibt überall attraktive Animationen, die ruckelfrei ablaufen und damit die gefühlte Leistung des Handys weiter erhöhen.

Das User-Interface setzt auf Android 2.3 (2.3.5) auf und ist ein gigantischer Schritt in die richtige Richtung – zumindest im Vergleich zum bisherigen MotoBlur-Interface. Es gibt neue Widgets, ansprechende Animationen und sinnvolle Verknüpfungen. In Kombination mit der schnellen Hardware zeigt sich das Razr beeindruckend schnell. Einfache Apps benötigen schier gar keine Ladezeit – Telefon, Adressbuch oder Kalender sind auf Fingertipp im Vordergrund, und selbst umfangreiche 3D-Games laden schnell.

Als Trost für die festeingebaute Batterie ist zumindest ihr Durchhaltevermögen überdurchschnittlich. Leider geht es dabei nur um Stunden und nicht um Tage – und damit bringt es unterm Strich nicht so viel, weil es ohnehin täglich ans Ladegerät muss. Bei aktivem UMTS und Push-Benachrichtigung für E-Mail und Social-Network-Nachrichten hält das Razr bei ansonsten geringer Nutzung 16 bis 18 Stunden durch. Wer alles dransetzt, möglichst wenig Energie zu verbrauchen, schafft eineinhalb Tage. Und im alltäglichen Einsatz mit intensiver Nutzung kommt man – wie in dieser Geräteklasse üblich – vom Morgen bis zum Abend.

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