Nvidia stellt Tegra 4i mit integriertem LTE vor

Er bringt vier Cortex-A9-Kerne mit 2,3 GHz und 60 GPUs mit. Somit ist er gegenüber dem regulären Tegra 4 deutlich abgespeckt. Anders als dieses Tablet-SoC soll er in Smartphones zum Einsatz kommen, die Nvidia rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erwartet.

Nvidia hat sein erstes System-on-a-Chip mit integriertem LTE-Mobilfunkmodul vorgestellt. Der Tegra 4i eignet sich somit vor allem für Smartphones. Deren Herstellern kommt Nvidia auch entgegen, indem es nur 60 GPU-Kerne – statt wie im regulären Tegra 4 72 Kerne – integriert.

Der unter dem Namen „Project Grey“ entwickelte Prozessor enhält vier mit 2,3 GHz getaktete R4-Cortex-A9-Kerne, eine zusätzlich Companion-CPU für einen stromsparenden Standby-Modus und eine Variante von Nvidias LTE-Modem Icera i500, das bis zu 100 MBit/s im Downlink schafft. Der Tegra 4 ohne i war auf der CES im Januar vorgestellt worden. Er nutzt allerdings das neuere ARM-Design Cortex-A15, was ihn doch deutlich performanter machen dürfte als den Tegra 4i, der technisch eher einem beschleunigten Tegra 3 entspricht.

Nvidia Tegra 4i

Mit der integrierten Lösung hat Nvidia endlich eine Plattform für den Smartphone-Markt, die mit Qualcomms Angeboten konkurrieren kann – etwa den kürzlich vorgestellten Reihen Snapdragon 600 und 800, die bis zu 75 Prozent mehr Leistung als die Vorgänger liefern. Die High-End-Serie 800 beinhaltet Qualcomm zufolge die neueste LTE-Technologie mit Übertragungsraten von bis zu 150 MBit/s. Bisher waren nur bis zu 35 MBit/s möglich. Auch Snapdragon taktet mit maximal 2,3 GHz.

Schon anlässlich der letzten Quartalszahlen vor einer Woche waren Nvidia-Manager auf künftige Wachstumsmöglichkeiten im Bereich LTE-fähiger Geräte eingegangen. Dieses Segment werde 2013 um 50 Prozent zulegen. Beispielsweise hieß es: „Wir bieten nun Muster von unserem LTE-Multi-Band-Modem i500 für Sprache und Daten an, das effizienter ist und nur 40 Prozent der Größe eines konventionellen Modems hat.“

Nvidia hatte im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2013 (bis 27. Januar) einen Nettogewinn von 174 Millionen Dollar erwirtschaftet, 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Non-GAAP-Aktiengewinn betrug 0,35 Dollar. Seinen Umsatz steigerte der Hersteller von Grafik- und Mobilprozessoren um 16 Prozent auf 1,106 Milliarden Dollar.

Bisher war die Tegra-Reihe vor allem in Tablets zu Hause. Der Tegra 3 steckt derzeit beispielsweise in Modellen von Acer, Asus, Fujitsu, HTC, Medion und Toshiba. Auch Googles Nexus 7 nutzt dieses SoC, während das größere Nexus 10 stattdessen Samsungs Exynos 5 Dual mit zwei Cortex-A15-Kernen einsetzt.

Nvidias Mobile-Chef Phil Carmack zufolge testen Endgeräte-Hersteller derzeit den Tegra 4i. Mit einigen habe man schon Lieferverträge abgeschlossen, könne aber noch keine Namen nennen, sagte er News.com. Die ersten Geräte werden wohl zum Weihnachtsgeschäft launchen.

Zusammen mit dem Tegra 4i stellte Nvidia ein Referenzdesign mit dem Namen Phoenix vor. Es demonstriert einerseits die Möglichkeiten des Prozessors und erleichtert andererseits die Realisation von Endgeräten auf Basis dieses SoC.

Nvidia-Referenzdesign Phoenix mit Tegra 4i

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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Themenseiten: LTE, Mobile, Nvidia, Prozessoren, Smartphone

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