Bericht: Edward Snowden darf Moskauer Flughafen verlassen

Ein Brief der zuständigen Behörde gewährt ihm ein Aufentahltsrecht während des laufenden Asylverfahrens und neue Kleidung. Es wird russischen Medien zufolge gerade zugestellt. Mangels Pass kann Snowden derzeit nicht nach Südamerika weiterreisen.

Der Whistleblower Edward Snowden wird demnächst den Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo verlassen und sich in Russland frei bewegen dürfen, auch wenn er noch auf die Bearbeitung seines Asylantrags wartet. Dies berichten russische Medien, die sich auf eine Behördenmitteilung berufen, sowie die BBC.

snowden-video-800Edward Snowden hat in Russland Asyl beantragt.

Demnach lässt das russische Bundesamt für Migration (FMS) gerade durch einen Rechtsanwalt einen Brief an Snowden übergeben. Darin wird ihm ein Aufenthalt in Russland während des Bewerbungsprozesses ebenso zugesichert wie neue Kleidung. Das Schreiben soll derzeit unterwegs sein und dürfte den prominenten Asylbewerber spätestens in den nächsten Stunden erreichen.

Snowden war durch die Veröffentlichung von Geheiminformationen über die Strategien der National Security Agency bekannt geworden. Während er selbst als Whistleblower im Interesse des amerikanischen Volks zu agieren glaubt, verfolgt ihn die Regierung wegen Spionage und Geheimnisverrats. Sie fordert von Russland, wohin Snowden von Hongkong aus geflogen war, seine Auslieferung.

Mehrere südamerikanische Länder haben Snowden Asyl angeboten. Da die USA aber seinen Reisepass für ungültig erklärt haben, kann er nicht einfach die nächste Maschine besteigen und hinfliegen. Vielmehr benötigt er ein temporäres russisches Asyl.

Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Regierung verweigern eine Auslieferung, wollen Snowden aber nur Asyl geben, wenn er keine weiteren Geheiminformationen veröffentlicht. Snowden, der seine Aktionen bisher sorgfältig geplant zu haben scheint, besitzt nach dem Glauben vieler eine Art „Lebensversicherung“: Sollte er verhaftet werden, würden weitere Geheiminformationen publik.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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