Schweizer Ringier-Verlag stellt iPad-Zeitung nach zwei Ausgaben ein

"The Collection" fällt angeblich einem "Strategiewechsel im App-Geschäft" zum Opfer. Grund sind katastrophale Verkaufszahlen. Das monothematische Magazin war im April gestartet und nutzte Text, Bild und Video gleichermaßen.

Ausgabe zwei von "The Collection" ist für 3,99 Euro noch in Apples App Store erhältlich (Screenshot: ZDNet).
Ausgabe zwei von „The Collection“ ist für 3,99 Euro noch in Apples App Store erhältlich (Screenshot: ZDNet).

Nach nur zwei Ausgaben hat der Züricher Ringier-Verlag das iPad-Magazin „The Collection“ wieder eingestellt. Das Projekt fällt einem „Strategiewechsel im App-Geschäft“ zum Opfer, wie die Schweizer Medienwoche berichtet. Als Hauptgrund nennt Thomas Trüb, bisher für The Collection verantwortlich, schlechte Verkaufszahlen.

„Der Aufwand für ein Marketing, das die Verkaufszahlen angekurbelt hätte, wäre zu groß gewesen“, sagte Trüb im Gespräch mit der Medienwoche. Ringier habe deshalb beschlossen, das Geschäftsmodell anzupassen und von einer Finanzierung durch die Nutzer Abschied zu nehmen. Künftig will der Verlag demnach seine Magazin-Apps von Partnern und Sponsoren finanzieren lassen. Nur bei den Anwendungen von bestehenden Zeitungen und Zeitschriften wird weiterhin der Leser zur Kasse gebeten.

Das Aus kommt überraschend, schließlich ist die dritte Ausgabe schon fertig produziert. Thema ist die UEFA Champions League. „Wir haben uns noch nicht entschieden, ob wir die App noch unter der Dachmarke von The Collection herausbringen“, erklärte Trüb. Ringier verhandle noch mit Partnern über die Finanzierung. Ursprünglich war die Veröffentlichung von Ausgabe drei für Oktober geplant.

The Collection war Mitte April gestartet. Die erste Ausgabe behandelte Prinz William und seine Hochzeit, die zweite „Das globale Baby“. Das monothematische Magazin wurde von Chefredakteur Peter Hossli und seinem Team als multimediales Gesamtkunstwerk inszeniert – in dem Text, Bild und Video gleichrangig behandelt werden.

Ursprünglich sollte das Magazin im zweiten Quartal 2011 auch für Android-Tablets verfügbar sein. Jede Ausgabe wurde auf Deutsch, Englisch und Chinesisch veröffentlicht und kostete 3,99 Euro. „Wir haben ganz klar gelernt, dass der Endverbraucher nicht mehr bereit ist, für Content zu bezahlen“, sagte Trüb. Das Experiment habe sich dennoch gelohnt, zumal es kaum Vergleichswerte gebe. Weder News Corp mit „The Daily“ noch Richard Branson mit „Project“ gäben ihre Erfahrungen weiter.

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