Unternehmen wie D-Link preisen 802.11g als eine „schnelle, flexible und skalierbare Verbindung von Geschwindigkeit und Reichweite“. Da ist durchaus etwas Wahres dran. Denn schließlich liefert der neue Standard 54 MBit/s Bandbreite und eine Abwärts-Kompatibilität mit existierenden 802.11b-Geräten. Leider blieb der DI-624 AirPlus Xtreme G Wireless Router jedoch wie zahlreiche andere hier getesteten Produkte auch weit hinter den Erwartungen zurück.

D-Link AirPlus Xtreme G DI-624 Wireless Router

Trotz seiner hervorragenden Kompatibilität mit älteren 802.11b-Geräten, seiner einfachen Inbetriebnahme und seiner unerreichten Reichweite brachte es der DI-624 in den ZDNet-Tests nur auf eine äußerst enttäuschende Wireless-G-Performance. Vor allem war zu bemängeln, dass bei gleichzeitiger Verbindung des DI-624 mit Wireless-G- und 802.11b-Netzwerkanschlüssen die Geschwindigkeit auf 802.11b-Niveau absinkt. Daher empfiehlt es sich, mit dem Kauf neuer 802.11g-Produkte erst einmal abzuwarten, insbesondere da das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) den neuen Standard noch nicht abgenommen hat.

Setup und Bedienung

Auf dem PRISM GT-Chip von Intersil aufbauend bietet der D-Link DI-624 AirPlus Xtreme G Wireless Router alle Funktionen, die man für die Einrichtung eines drahtlosen Netzwerks und die gemeinsame Nutzung eines Breitband-Internetzugangs benötigt. Neben dem Router sind im Lieferumfang auch ein knapp 2 Meter langes Ethernet-Kabel, ein Wechselstromanschluss, eine Installationsanweisung und eine CD mit einem 83 Seiten umfassenden elektronischen Handbuch enthalten. Der größte Teil des Handbuchs befasst sich mit Windows-Clients, doch funktioniert der DI-624 ebenso gut auch mit Mac- und Linux-Computern. Das Handbuch beschreibt eingehend die Einstellungen für Mac OS X, außerdem ist ein praktisches Kapitel zur Problembehebung enthalten, in dem die meisten der gängigen Setup-Probleme erläutert werden.

Der in Grau und Silber gehaltene DI-624 besitzt Gummi-Füße, die genau in die entsprechenden Halterungen passen, so dass das Gerät vertikal oder horizontal befestigt werden kann. Eine Reihe von LED-Anzeigen auf der Vorderseite weisen auf WAN-Verbindungen, mobile Aktivitäten und die Nutzung der vier Ethernet-Ports hin. Leider bietet das Gerät keine Funktion zur Datenüberwachung, wie sie beispielsweise der Linksys WRT54G Wireless-G Broadband Router besitzt. In der Rückwand des Geräts sind ein WAN-Port, vier Ethernet-Ports und zwei um 360 Grad drehbare Antennen untergebracht. Außerdem ist eine Reset-Taste vorhanden, mit der die standardmäßigen Einstellungen wiederhergestellt werden können.

Der Weg ins Internet verläuft ohne Schwierigkeiten. Der Web-basierte Setup-Assistent erläutert in einer Serie aus neun kleinen Fenstern, wie man die wichtigsten Einstellungen für den Router vornimmt – darunter Zeitzone, Details zur WAN-Verbindung (dynamische bzw. statische IP-Adressierung, PPPoE oder PPTP), Netzwerkname oder SSID, Übertragungskanal und Sicherheitsoptionen (WEP-Verschlüsselung). Wie bei vielen anderen Produkten ist auch im DI-624 die WEP-Verschlüsselung deaktiviert und eine Standard-SSID eingestellt – der Traum eines jeden Hackers. Es empfiehlt sich, hierfür sofort besser gesicherte Parameter zu wählen.

Funktionen und Sicherheit

Der DI-624 AirPlus Xtreme G Wireless Router lässt sich über die Bildschirme des Web-basierten Konfigurationstools problemlos einrichten. So sind beispielsweise im Status-Bildschirm alle wichtigen Router-Einstellungen mit einem detaillierten Aktivitätsprotokoll und einer Liste der vernetzten Clients aufgeführt. Auf einer übersichtlichen Seite mit Statistiken lassen sich Datenpakete innerhalb des Netzwerks verfolgen, während im Bereich Tools das Administrator-Passwort geändert, ein Fernzugriff auf den Router eingerichtet oder die Konfigurationseinstellungen auf Festplatte gespeichert werden können.

Der DI-624 bietet darüber hinaus einige Extras. Zum Beispiel können virtuelle Server erstellt werden, die zu bestimmten Uhrzeiten oder Wochentagen bestimmte Arten von Traffic (FTP, HTTP, DNS, SMTP, IPSec und PPTP) handhaben. Das Gerät bietet außerdem eine Vielzahl detaillierter Performance-Parameter wie Beacon Interval, RTS Threshold, Fragmentation Threshold und DTIM Interval. Leider fehlt dem Gerät eine Wireless-Bridge-Funktion zur Erweiterung eines Netzwerks oder zur Verbindung von zwei mobilen LANs.

Der DI-624 wartet mit ausreichenden, aber nicht gerade herausragenden Sicherheitsfunktionen auf. Dies dürfte sich jedoch mit dem von D-Link für das Frühjahr angekündigten kostenlosen Upgrade ändern. Dieser wird über die standardmäßige WEP-Verschlüsselung hinausgehen und das Wi-Fi Protected Access (WPA)-Protokoll mit der extrem starken Advanced Encryption Standard (AES)-Codierung enthalten. In Unternehmen mit einem RADIUS-Server kann diese Software das Temporal Key Integrity Protocol einsetzen, das durch häufiges Ändern der Sicherheitsschlüssel das Risiko eines Systemeinbruchs verringert. Für private Nutzer bietet das WPA das so genannte Preshared Key Coding, das bei jedem Verbindungsaufbau eines Clients zum Netzwerk einen neuen Sicherheitsschlüssel verlangt.

Vorläufig verwendet das DI-624 jedoch die übliche 64- bzw. 128-Bit-WEP-Verschlüsselung sowie eine Unterstützung für 802.1x-Authentifizierung. Darüber hinaus kann anhand von IP-Adressen, MAC-Adressen, URLs oder Domänennamen der Zugang zum Netzwerk erlaubt oder verweigert werden. Das Gerät ermöglicht auch die Ausführung spezieller Anwendungen für Spiele, Telefonie und Video-Konferenzen, die mehrere Verbindungen benötigen. Und schließlich lässt sich ein Rechner als demilitarisierte Zone (DMZ) einrichten, in der sämtliche Sicherheitseinstellungen des Routers umgangen werden. Allerdings ist hierbei stets zu bedenken, dass ein gegenüber dem Internet gänzlich offener Computer in einem Netzwerk für Hacker ein verlockendes Ziel darstellt.

Performance

In den ZDNet-Tests wurde der DI-624 AirPlus Xtreme G Wireless Router eingehend geprüft. Mit den Werkseinstellungen und einem einzelnen D-Link AirPlus Xtreme G DWL-G650 Wireless Cardbus Adapter als Client brachte es der Router nur auf 9,9 Mbit/s. Dies ist zwar das Doppelte der Leistung der meisten 802.11b-Geräte, dennoch liegt dieser Wert um ca. 30 Prozent unter den vom Linksys WRT54G Wireless-G Broadband Router gesetzten Maßstäben. Das größte Problem des DI-624 trat jedoch auf, als das Gerät gleichzeitig mit 802.11b- sowie mit Wireless-G-Clients eingesetzt wurde. Der Durchsatz fiel auf ca. 4,6 Mbit/s ab – ein Wert, den üblicherweise 802.11b-Geräte erreichen. D-Link hat vor kurzem ein Firmware-Upgrade veröffentlicht, der dem Unternehmen zufolge die Performance steigert. ZDNet wird die Testergebnisse für diesen Upgrade so bald wie möglich nachliefern.

Positiv war zu vermerken, dass der DI-624 einen Audio-Stream an ein mobiles System sendete, während auf einem anderen ein Video abgespielt wurde und ein großer Datentransfer über die Festverbindung stattfand. Das Gerät baute auch problemlos Verbindungen zu neun 802.11b-Karten verschiedener Baujahre auf, ebenso wie zu einer 802.11g-PC Card von Linksys. Außerdem war eine erstklassige Reichweite festzustellen, die bei 802.11g-Clients ca. 36 m und bei 802.11b-Clients ca. 28 m betrug. Die Daten fließen beim DI-624 zwar nicht so rasch wie mit dem Linksys WRT54G, doch stellt seine Reichweite die gesamte Konkurrenz in den Schatten.

Service und Support

D-Link bietet für den DI-624 eine großzügige Drei-Jahres-Garantie. Allerdings ist dabei das Kleingedruckte zu beachten, denn für den Wechselstromanschluss – das anfälligste Bauteil des Geräts – beträgt die Garantiedauer nur ein Jahr, und damit ist dieses Angebot kaum besser als die einjährige Garantie von Linksys. Netgear gewährt dagegen drei Jahre lang eine volle Garantie auf alle Komponenten.

Auf der Website von D-Link findet sich eine Vielzahl hilfreicher Tipps, einschließlich einer speziellen Support-Seite für jedes Produkt. Auf dieser befinden sich eine Produkt-Beschreibung, Garantie-Informationen, FAQs, Firmware-Updates und Handbücher. Das Unternehmen bietet einen kostenlosen, rund um die Uhr erreichbaren Telefon-Support an, für den es allerdings Wartezeiten von bis zu 15 Minuten gibt. Wer nicht am Telefon warten will, kann sich auch per E-Mail an den technischen Support wenden.

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