Test & Video: Ipod-Sound aus dem Autoradio per FM-Transmitter

von Kai Schmerer am , 12:01 Uhr

Pro
  • leicht zu bedienen
  • relativ guter Klang
  • dank Stromanschluss auch als Auto-Ladegerät für Apple Ipod geeignet
Con
  • Soundqualität erreicht Bauart-bedingt nur das Niveau von analogen Autoradios
  • Einsatz nicht in allen Fahrzeugen geeignet
Hersteller: Kensington Listenpreis: 60 Euro
ZDNet TESTURTEIL: SEHR GUT 8,3 von 10 Punkte
Fazit:

Einen Ipod ins Fahrzeug zu integrieren ist dank des Kensington Digital FM-Transmitter sehr einfach: freie Frequenz im Radio suchen, auf dem Kensington einstellen und fertig. Allerdings ist die Lösung nicht für jedes Fahrzeug geeignet.

Der Kensington Digital FM-Transmitter verbindet den Ipod mit dem Autoradio. Auf einer freien Frequenz sendet er die Ipod-Dateien ins Radio und dient als Ladestation für den MP3-Player. Wie gut das funktioniert, zeigen Test und Video.

Die Integration des sehr beliebten Apple [1]-MP3-Player Ipod ins Auto ist seit dem 8. Februar 2006 [2] so einfach wie nie. Seit dieser Zeit sind in Deutschland so genannte FM-Transmitter offiziell erlaubt [3].

Der Kensington Digital FM-Transmitter ist für gut 60 Euro erhältlich. Das Gerät sendet nicht nur den Ipod-Sound auf einer freien Frequenz ins Autoradio, sondern versorgt den Apple-MP3-Player auch mit Strom. Der Kensington wird hierzu einfach in den Zigarettenanzünder gesteckt und über ein Kabel mit dem Ipod verbunden. Somit ist das Gerät auch ideal als Ladegerät für den Apple-M3-Player geeignet, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Jetzt muss man nur noch eine freie Frequenz finden, was in Großstädten wegen der vielen Radiostationen nicht ganz einfach ist. Hat man eine gefunden, muss der Kensington auf diese Frequenz eingestellt werden und schon ertönt die Musik aus dem Ipod über das Autoradio aus den Lautsprechern. So viel zur Theorie.

Einschränkungen

In der Praxis kommt es aber zu ein paar wesentlichen Einschränkungen, die den Hörgenuss nicht nur deutlich trüben, sondern sogar ganz verhindern können. Problematisch sind vor allem geschlossene PKWs mit einer in der beheizbaren Frontscheibe integrierten Antenne. Der störungsfreie Empfang von Signalen des FM-Transmitters aus dem Fahrzeuginneren ist damit kaum möglich. In einem solchen PKW ist auch das Nachrüsten mit einem mobilen GPS-System eine echte Herausforderung, da der Empfang der innen angebrachten GPS-Antenne durch die mit feinen Drähtchen durchzogene Frontscheibe stark eingeschränkt wird.

So ist es auch bei den FM-Transmittern: Dies senden über eine freie UKW-Frequenz an die Antenne des Auto-Radios. Befindet sich diese in einer mit Heizdrähtchen durchzogenen Frontscheibe, sind die Erfolgsaussichten für eine störungsfreie Verbindung zwischen Ipod und Radio gleich Null.

Deutlich besser gelingt das Vorhaben bei PKWs mit einer Antenne, die durch keine elektrischen Felder vom Empfang aus dem Fahrzeuginneren behindert wird. Am besten sind Cabrios mit Stoffverdeck und einer herkömmlichen Außenantenne für solche Lösungen geeignet. In diesem Fall ist die Übertragung zwischen Ipod und Radio fehlerfrei, was auch durch einen zufriedenstellenden Klang ohne Knackser und Rauschen belegt wird.

Eine weitere Einschränkung, die sämtliche Lösungen dieser Art aufweisen, betrifft die eingestellte Frequenz. Möglicherweise kann diese während der Fahrt von einem zuvor nicht empfangbaren Radio-Sender belegt werden. Dann funktioniert die Lösung erst wieder, wenn man eine neue freie Frequenz gefunden und eingestellt hat.

Für diesen Fall hat Kensington drei programmierbare Tasten am Gerät angebracht, womit man freie Frequenzen des bevorzugten Nutzungsgebiets abspeichern kann. Hierfür muss die jeweilige Taste drei Sekunden lang gedrückt werden. Leider gibt es keine nach Gebiet sortierten Listen über nicht genutzte UKW-Frequenzen, sodass man erst vor Ort die Frequenz einstellen kann und nicht schon vor der Fahrt.

Kein Rauschen, keine Knackser

Im Test liefert der Kensington Digital FM-Transmitter überzeugende Ergebnisse. Dank der digitalen Technik ist diese Lösung weit weniger empfindlich gegenüber Störungen als so manch anderes Gerät. Im Test mit dem I-Trip von Griffin kommt es bei einer Positionsveränderung des Ipods zu lauten Störgeräuschen. Der Kensington leistet sich diesbezüglich keine Schwäche.

Grund für die guten Leistungen des Kensington soll der Einsatz einer von der amerikanischen Firma Aerielle [4] patentierten digitalen Lösung im Gerät sein, die laut Herstellerangaben für eine gute Kanaltrennung und störungsfreie Funk-Übertragung sorgt. Auch andere Hersteller wie Iriver vertrauen der Technik aus dem Silicon Valley.

Auch die Soundqualität kann man als zufrieden stellend bezeichnen. Gegenüber dem direkten Vergleich mit dem MP3-Radio ist die Lautstärke des Ipod in Verbindung mit dem Digital FM-Transmitter vernehmbar niedriger. Der Klang entspricht in etwa analogem Radio-Niveau. Spielt man den gleichen Song direkt im MP3-Player der Auto-Anlage ab, ist der Klang natürlich besser. Für HiFi-Enthusiasten ist die Kombination aus FM-Transmitter und Ipod somit weniger geeignet. Diese Klientel sollte eher über einen fest eingebauten und kabelgebundenen Adapter für die Integration des Ipods im Auto nachdenken.

Fazit

Insgesamt sind die Leistungen des Kensington Digital FM-Transmitter zufrieden stellend. Die Inbetriebnahme ist einfach und das Gerät funktioniert nicht nur in einem Cabrio mit Stoffverdeck: Auch in einem geschlossenen PKW verrichtet der Kensington zuverlässig seinen Dienst. Lediglich bei Fahrzeugen, deren Antenne in der beheizbaren Frontscheibe integriert ist, funktioniert das Gerät nicht perfekt. Diesem Nachteil begegnet man vermutlich jedoch bei jedem FM-Transmitter, deren Sendeleistung von der Bundesnetzagentur [5] auf maximal 50 Nanowatt beschränkt ist.

Spezifikationen

  • Peripherie-Typ - iPod-/iPhone-Dock
  • Kommunikation - Funk

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

URL zum Artikel: https://www.cnet.de/39144289/test-video-ipod-sound-aus-dem-autoradio-per-fm-transmitter/

URLs in this post:

[1] Apple: http://www.cnet.de/unternehmen/apple/

[2] 8. Februar 2006: http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/5757.pdf

[3] offiziell erlaubt: http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/5005.pdf

[4] Aerielle: http://www.aerielle.com/home.html

[5] Bundesnetzagentur: http://www.bundesnetzagentur.de