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Recorder mit Funktionsvielfalt: Pioneer DVR-540HX
von Richard Arrowsmith am , 16:00 Uhr
Der DVR-540HX von Pioneer bietet zwar beeindruckende technische Eckdaten gepaart mit bedienerfreundlicher Funktionalität und guter Aufnahmeleistung - wegen des Allerweltsdesigns und der durchschnittlichen Wiedergabeleistungen finden sich aber bessere Alternativen.
Beim DVR-540HX handelt es sich um einen mit vielen Funktionen ausgestatteten Recorder, der seine Aufgabe durchaus erfüllt. Es sind jedoch attraktivere Alternativen zum gleichen Preis oder sogar für weniger Geld zu haben.
In letzter Zeit waren zahlreiche digitale Hybrid-Aufnahmegeräte im Test. Alle waren Markenprodukte und mit 150-GByte-Festplatten ausgestattet. Der DVR-540HX ist eines der teureren Modelle. Sein Preis ist bis zu einem gewissen Grad durch die beeindruckende Zahl an Funktionen auch gerechtfertigt.
Der DVR-540HX hat sowohl ein Digital- als auch ein Analogempfangsteil, ist mit allen DVD-Formaten kompatibel und verfügt über die ganze Bandbreite anwenderfreundlicher Funktionen. Die Aufnahmequalität ist hervorragend, wenn man von den Modi mit niedriger Auflösung einmal absieht.
Die Verarbeitungsqualität ist jedoch überraschend mittelmäßig. Zum gleichen Preis sind Modelle mit HDMI-Anschluss zu haben, wenn man möchte. Auch bei der Wiedergabe von DVDs kann das Modell nur eingeschränkt mit den Spitzengeräten seiner Klasse mithalten.
Design
Im Vergleich mit den kürzlich besprochenen Rekordern mit schlanker Bauweise erscheint der DVR-540HX von Pioneer etwas gedrungen – die Konstruktion erinnert mehr an einen veralteten Videorekorder als an topaktuelle Technik.
Zudem ist er teurer als ähnlich ausgestattete Geräte, obwohl man das an der Qualität der Verarbeitung nicht sieht.
Die Vorderseite teilt sich in ein dunkles Display mit Schubfach für die DVD und eine silberfarbene Klappe, hinter der sich verschiedene Bedienelemente und leicht zugängliche AV-Eingänge verbergen. Beide Teile sind aus leichtem Kunststoff gefertigt und weisen eine angesichts des Preises wenig beeindruckende Oberflächengestaltung auf.
An die Standard-AV-Anschlüsse an der Vorderseite kann man Geräte wie zum Beispiel einen Camcorder anschließen. Es fehlt jedoch ein DV-Eingang zur direkten Übertragung von einem digitalen Camcorder – dies sollte man von einem modernen Gerät dieser Klasse erwarten können.
Alle anderen Anschlüsse befinden sich dicht gedrängt an der Rückseite des Geräts. Die Auswahl ist recht umfassend und beinhaltet ein Paar RGB-fähiger Scart-Anschlüsse, die auch für HQ-Signale geeignet sind. Dies ist besonders dann günstig, wenn man ein externes Gerät, wie zum Beispiel einen alten Videorekorder oder einen Satellitenempfänger ohne Qualitätsverlust anschließen möchte. Wenn man eine Settop-Box anschließen möchte, kann man die beiden Geräte über das mitgelieferte G-Link-Kabel verbinden. Auf diese Weise kann man dann vom Rekorder aus mittels des Guide-Plus+-Systems den Sender wechseln und Timer-Aufnahmen einstellen.
Darüber hinaus sind Komponenten-Ausgänge, die das Progressive-Scan-Format unterstützen, vorhanden. Dennoch könnte man für sein Geld etwas mehr erwarten. Digitale Anschlüsse sind bei Rekordern zwar noch selten, aber der DMR-EX75 von Panasonic etwa hat bei ungefähr gleichem Preis einen HDMI-Ausgang. Beim DVR-540HX wurde nicht an HDMI-Anschlüsse gedacht, so dass man nicht die Möglichkeit hat, die Wiedergabequalität von Standard-DVDs durch die Ausgabe von vergrößerten Bildern auf einem HD-Bildschirm zu verbessern.
Es gibt einen koaxialen Digitalausgang, über den Dolby Digital- und DTS-Signale an einen externen Heimkino-Verstärker für ein Surround-System ausgegeben werden. Außerdem sind zwei Stereo-Ausgänge zum direkten Anschluss ans TV-Gerät vorhanden.
Die Fernbedienung ist intelligent gestaltet und bietet große Tasten für die am häufigsten genutzten Funktionen sowie in der Mitte einen komfortablen Cursor zum Navigieren in den Menüs. Alle anderen Tasten befinden sich hinter einer Schiebeabdeckung, die verhindert, dass sie versehentlich gedrückt werden und außerdem dafür sorgt, dass die Fernbedienung nicht zu kompliziert wirkt.
Was die Funktionsausstattung betrifft, hat dieser Hybrid-Rekorder wirklich alles, was das Herz begehrt, und ist obendrein auch noch verhältnismäßig einfach zu bedienen – allerdings bietet er so viele Möglichkeiten für Wiedergabe, Bearbeitung, Kopieren und Aufnahme, dass man anfangs etwas Zeit braucht, um sich damit gänzlich vertraut zu machen.
Es gibt sowohl einen analogen als auch einen digitalen TV-Empfänger. Wer keine digitalen Sendungen empfangen kann, sollte den Freeview-Empfänger verwenden (Freeview ist die britische Version von DVB-T), da die Qualität besser ist und der Electronic Programming Guide (EPG) zudem das Mitschneiden von Sendungen erleichtert.
Pioneer hat außerdem den Guide-Plus+ EPG eingebaut, der ein umfassenderes System bietet als die digitale Standardversion. Das Herunterladen kann bis zu 24 Stunden dauern, aber Guide-Plus+ enthält Ausstattungsmerkmale wie bewegliche Thumbnails, One-Touch-Aufnahme, erweiterte Suchfunktionen, Anlegen von Nutzerprofilen sowie eine integrierte Übersicht der aufgezeichneten Sendungen.
Guide-Plus+ kann mit jedem Übertragungsweg (analog, per Satellit oder per Kabel) genutzt werden, solange die notwendigen Daten dabei übertragen werden.
Es gibt wenige Rekorder, die flexibler sind, besonders, was die Kompatibilität bei den verschiedenen Formaten betrifft. Man kann in allen DVD-Formaten aufzeichnen, darunter auf DVD-/+ R/RW, DVD-RAM und auf Dual-Layer-DVDs, welche die doppelte Aufnahmezeit bieten. Die Wiedergabemöglichkeiten sind ähnlich umfassend und reichen bis zu verschiedenen CD-Formaten mit MP3-, WMA-, JPEG- und DivX-Dateien.
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