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Die besten Gaming-Mäuse
von Pascal Poschenrieder am , 00:00 Uhr
Wer kennt das Problem nicht: Mitten im Counterstrike-Turnier schießt einem jemand in den Rücken. Man will sich schnell umdrehen und den Gegener anvisieren, doch plötzlich hängt die Maus – und man wird abgeschossen. Damit das in Zukunft nicht mehr passiert, erklärt der Preisradar, worauf man beim Kauf einer professionellen Gaming-Maus achten sollte.
Nicht nur die Computerspiele werden immer anspruchsvoller, auch das Niveau der Spieler steigt. Es gibt Ranglisten und sogar Weltmeisterschaften. Wer sich in so einer Rangliste nach vorne kämpfen möchte, braucht natürlich in erster Linie Geschick und Erfahrung. Auf Profiniveau macht auch die Ausrüstung oft den Unterschied – besonders bei Shootern. Deshalb haben sich die Hersteller einiges einfallen lassen, damit die Steuerung der Spielfiguren möglichst exakt funktioniert. Die Maus muss die Cursorposition genau, schnell und fehlerfrei übermitteln. Der Preisradar stellt drei Gaming-Mäuse vor, und erklärt, worauf es ankommt.
Technische Details
In den technischen Daten optischer Mäuse findet man den Punkt „Auflösung“ meistens ganz oben. Sie ist in Dots per Inch (dpi) angegeben, also in Punkten pro Zoll, und beschreibt die Auflösung des optischen Sensors auf der Unterseite der Maus. Dieser schießt zahlreiche Bilder pro Sekunde, die eine mausinterne Elektronik miteinander vergleicht und die Mausbewegung aus dem Unterschied errechnet. Ähnlich wie bei einem Foto mit hoher Auflösung sind Bewegungsabläufe mit einer Maus mit höherer Auflösung feiner und genauer möglich.
Günstige Mäuse für den Büroeinsatz kommen mit einer Auflösung von 500 dpi aus. Gaming-Mäusen reicht das bei weitem nicht: Aktuelle Geräte schaffen Auflösungen von bis zu 4000 dpi. Normalerweise sind 2000 dpi allerdings ausreichend, um ein Computerspiel mit maximaler Präzision zu bedienen.
Als zweiten Punkt führen die Hersteller oft die „Bildverarbeitung“ an. Damit meinen sie, wie viele Bilder die Maus pro Sekunde vom Untergrund aufnimmt und verarbeitet. Ist diese Abtastrate zu gering, kommt es zu Sprüngen des Mauszeigers. Gaming-Mäuse weisen in der Regel sehr hohe Abtastraten von über 5000 Frames pro Sekunde auf. Die Microsoft [1] Sidewinder schießt und verarbeitet gar 7080 Fotos pro Sekunde. Auch eine Abtastrate von 3000 Frames pro Sekunde reicht einem Spieler völlig, allerdings gilt auch hier: je mehr, desto besser.
Besonders für Ego-Shooter ist auch die maximale Beschleunigung wichtig, die eine Maus noch korrekt in Zeigerbewegungen umsetzt, da der Spieler dort oft sehr schnell auf einen bestimmten Punkt zielen muss. Dieser Wert wird in G angegeben. Auf der Erde hält uns eine Beschleunigung von 1 G auf dem Boden. Würde sie uns mit 2 G anziehen, wären wir doppelt so schwer. Gaming-Mäuse sollten mindestens Beschleunigungen von 10 G korrekt verarbeiten. Aktuelle Geräte wie die G9 von Logitech setzen sogar Beschleunigungen von 20 G noch in Mausbewegungen um.
Ein weiterer wichtiger Wert ist die maximale Geschwindigkeit, mit der man die Maus über die Unterlage ziehen kann. Sie ist beispielsweise bei Drehungen um die eigene Achse in Ego-Shootern ausschlaggebend. Je mehr Meter eine Maus pro Sekunde umsetzt, desto schneller dreht sich die Spielfigur. Ein Wert von einem Meter pro Sekunde sollte hier nicht unterschritten werden. Razers Lachesis verarbeitet sogar Bewegungen von 2,5 Metern in der Sekunde.
Nach dem Aufzeichnen der Unterlage und dem Errechnen der Bewegung überträgt die Maus die Cursordaten zum PC. Gaming-Maus nutzen hierfür eine kabelgebundene Übertragung mittels USB 2.0, da Funkmäuse durch die notwendigen Batterien zu schwer sind. Um die Reaktionsgeschwindigkeit möglichst gering zu halten, verwenden die Hersteller besonders hohe USB-Signalraten von bis zu 1000 Hz. Daraus resultiert eine Reaktionsgeschwindigkeit von nur 1 Millisekunde.
Praktisch ist es außerdem, wenn das USB-Kabel nicht zu kurz ausfällt. Wer seinen PC unterm Schreibtisch stehen hat, dem sollten die üblichen zwei Meter Kabel allerdings reichen.
Damit die Maus möglichst leicht über ihre Unterlage gleitet, versuchen die Hersteller, die Reibung der Auflagepunkte zu minimieren. Dafür verwenden sie Materialien wie Teflon, die einen besonders niedrigen Reibungskoeffizienten aufweisen. Leider geben nur wenige Hersteller diesen Wert auch an. Die Logitech-G9-Maus kommt mit einem statischen Reibungskoeffizienten von 0,14. Zum Vergleich: Gummi hat auf trockenem Asphalt einen Reibungskoeffizienten von rund 0,9.
Doch selbst die tollsten technischen Daten nützen nichts, wenn die Maus schlecht in der Hand liegt und zu leicht oder zu schwer ist. Die unten aufgeführten drei Mäuse weisen komplexe Formen auf, die sie möglichst gut in der Hand liegen lassen sollen. Da allerdings jeder Mensch unterschiedlich geformte Hände hat, sollte man vor dem Kauf in ein Geschäft gehen und selbst ausprobieren, welche Maus einem am besten liegt. Die unten aufgeführten Mäuse von Logitech und Microsoft kommen zusätzlich mit Gewichten, über die sich die Masse der Maus individuell festlegen lässt.
Modellauswahl
Die optische Lasermaus G9 von Logitech ist zu einem Preis von rund 65 Euro erhältlich. Sie tastet ihren Untergrund mit 3200 dpi und 6400 Frames pro Sekunde ab. Beschleunigungen von bis zu 20 G sowie Mausgeschwindigkeiten von maximal 1,6 Metern pro Sekunde kann sie korrekt verarbeiten. Die G9 sendet Cursorsignale mit 1000 Hz über die USB-2.0-Schnittstelle. Zum Lieferumfang gehören neben der Maus und Treibern auch eine zweite Hülle im XL-Format sowie 28 Gramm an Zusatzgewichten.
Microsofts [2] Sidewinder Mouse bekommt man ab rund 120 Euro. Ihr optischer Sensor löst 2000 dpi auf und tastet seinen Untergrund mit 7080 Frames in der Sekunde ab. Beschleunigungen von bis zu 20 G und Geschwindigkeiten von maximal 1,1 Meter pro Sekunde setzt sie in Cursorbewegungen um. Die USB-Übertragung erledigt sie mit 500 Hz. Das Modell ist die weltweit erste Maus mit eingebautem LC-Display. Es zeigt neben der dpi-Einstellung auch aufgezeichnete Maus-Makros an. Microsoft liefert insgesamt 30 Gramm an Zusatzgewichten mit.
Razer [3] hat mit der Lachesis eine optische Lasermaus mit einer Auflösung von 4000 dpi auf den Markt gebracht. Das rund 70 Euro teure Gerät sendet Cursorbewegungen mit 1000 Hz über USB an den Rechner. Die Maus verarbeitet sogar Geschwindigkeiten von bis zu 2,5 Metern pro Sekunde. Zu Abtastrate und maximaler Beschleunigung äußerte sich Razer uns gegenüber nicht.
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