Der unten mittig angebrachte Vier-Wege-Navigationsknopf mit OK-Taste in der Mitte funktioniert auf die gleiche Art: Drückt man beispielsweise oberhalb des runden OK-Knopfes, geht der Cursor eine Zeile nach oben. Wie beim HTC Touch Cruise reagiert der Navigationsknopf auch auf Drehbewegungen, allerdings setzt der Hersteller hier nicht auf einen mechanischen Knopf, sondern auf eine Sensorfläche. Die Bedienung erinnert an das vom iPod bekannte Clickwheel. Durch Drehen war bei der Vorstellung in London beispielsweise das Zoomen in Bilder oder Webseiten möglich. Bei den beiden uns nun vorliegenden Geräten klappt das nicht mehr. Auf den Zoom muss man dennoch nicht verzichten: Wer auf dem Display etwa über einem Foto einen Kreis zieht, zoomt hinein.
Die vier Tasten unterhalb der Anzeige bringen den Benutzer zum Home-Bildschirm beziehungsweise eine Menüebene zurück und helfen beim Annehmen und Abweisen von Anrufen.
Einen Haken hat die schöne Oberfläche: Sie neigt zum Spiegeln. In der Praxis nervt das, wenn etwa die Sonne direkt auf das Gerät scheint. So schlimm wie zunächst befürchtet ist es allerdings doch nicht – die Hinterleuchtung der Anzeige ist hell genug, um gegen die meisten Lichtquellen gewinnen zu können.
Auf der Rückseite befindet sich die Linse der zweiten Digicam mit 3,2 Megapixeln. Sie ist in ein aluminiumfarbenes Dreieck eingefasst – das sieht toll aus. Bei der O2-Version ist die Umrandung der Kamera nicht dreieckig, sondern quadratisch. In beiden Fällen gibt es weder Foto-LED noch Blitz. Das macht Fotografieren im Dunkeln schwierig. Testweise aufgenommene Fotos in heller Umgebung machen einen guten Eindruck.
Unten sitzt eine Mini-USB-Buchse. Sie dient wie auch beim Vorgänger sowohl zur Datenübertratung als auch als Schnittstelle zum Headset. Apropos: 4 GByte Flash-Speicher sind integriert, einen Slot für Speicherkarten gibt es nicht. Eine explizite Klinkenbuchse für Standard-Kopfhörer ist ebenfalls nicht vorhanden – zugunsten von Design und Größe, so der HTC-Geschäftsführer.
Der Stylus befindet sich nun unten rechts. Magnete halten ihn in Position – das sieht gut aus und fühlt sich solide an. Praktisch ist ein daran angeschlossener Sensor, der erkennt, wenn man den Stift herauszieht. Ist das Gerät im Standby-Modus und das Display aus, schaltet es sich ein. Und beim Telefonieren öffnet sich die Notizblock-Applikation, sobald der Stift aus dem Gerät entfernt wird.
Oberfläche
Ein weiteres Highlight ist die neue Oberfläche. TouchFLO 3D heißt sie und ist die Weiterentwicklung des mit dem Touch vorgestellten Interfaces. Auf den ersten Blick fällt die optische Aufhübschung auf, für die HTC im Touch Diamond sogar einen expliziten Grafikchip verbaut hat. An allen Ecken und Enden gibt es Animationen und Bewegung – allerdings nicht in übertriebenem Maß.
So scheint die Uhr ein analoges Klapp-Display wie bei Radioweckern der 80er Jahre zu sein. Ändert sich die Zeit, klappen die Ziffern nach unten. Darunter gibt es die Möglichkeit, den Wecker zu aktivieren. Außerdem zeigt das Gerät anstehende Termine an.
Außerdem zeigt das Handy beispielsweise einen animierten Wetterbericht. Ziel der Entwickler war es, so HTCs Marketing-Chef John C. Wang, hier einen Blick aus dem Fenster zu emulieren. Regnet es beispielsweise, platschen Tropfen von innen an das Display – bis sie nach ein paar Sekunden von einem animierten Scheibenwischer entfernt werden. Der zieht sogar Schlieren.
Bildergalerie
Um in einen anderen Reiter des Hauptmenüs zu kommen, setzt man den Finger an der unteren Leiste der Oberfläche an und schiebt die Markierung auf ein anderes Icon – etwa für Webbrowser, Wetterbericht oder Kontakte. Das klappt nicht ganz intuitiv, nach ein paar Minuten hat man sich aber an die Bedienung gewöhnt. Alternativ ist das Antippen eines anderen Icons möglich. Da aus Platzgründen nicht alle Optionen erscheinen, ist das nur manchmal praktikabel. Wer zu einem verdeckten Menüpunkt springen möchte, muss den Finger aufsetzen und scrollen.
Die Darstellung von Kontakten, Fotos, Musik oder dem Wetterbericht macht einen guten Eindruck. Wie gehabt, zieht sich die schöne Oberfläche aber nicht komplett durch. Geht beispielsweise eine SMS ein, ist der Zugriff darauf über die TouchFLO-Oberfläche möglich – einfach den unteren Reiter auf das entsprechende Symbol schieben. Schon erscheint die neu eingegangene Nachricht in edler weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund. Möchte man nun die vorherige Nachricht lesen, tippt man mit dem Finger auf den Text und schiebt in nach oben aus dem Bild. Sofort zeigt das Gerät die nächste SMS an – in der hübschen Oberfläche. Selbst das Herausschieben des Textes ist animiert. Möchte man die Nachricht beantworten, öffnet das Gerät allerdings die von Windows Mobile bekannte SMS-Applikation. Das sorgt für eine (kurze) Wartezeit und ist ein optischer Schnitt. Denn jetzt erscheint der Text in Schwarz auf weißem Hintergrund, an der rechten Seite taucht die Windows-typische Scrollleiste auf, und von unten schiebt sich das virtuelle Tastenfeld ins Bild.
Endlich gibt es auch einen integrierten Beschleunigungssensor. Er dreht Browser und Fotos mit dem Gerät mit. Präsentiert man beispielsweise ein im Querformat aufgenommenes Foto und dreht dabei das Handy, dreht sich auch das Bild mit. Das funktioniert wie beim iPhone – allerdings ohne Animation. Toll ist das mitgelieferte Spiel Teeter. Es erinnert stark an die Geduldsspiele für Kinder: Ziel ist es, eine Kugel in das richtige Loch plumpsen zu lassen. Zur Steuerung bewegt man lediglich das Handy.
Neueste Kommentare
9 Kommentare zu Schon getestet: XDA / HTC Touch Diamond – Designhandy mit GPS
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Wie teuer bei O2?
Hallo,
toller Test, tolles Gerät – ich bin extrem gespannt! Weiß man schon, wie viel das Gerät mit Vertrag bei O2 kosten soll?
Christian
Standby-Zeit und Gesprächszeit
Konntet ihr Stand-by- und Gesprächs-Zeit testen? Die Herstellerangabe ist ja 396 Stunden und 5,5 Stunden! Ist das realistisch? Der Akku hat ja nur 900 mAh… Statt 1400 wie die alten!!!!11
Fehler
"Im Gegensatz zum Apple-Handy ist der Zugriff auf Videoclips dank UMTS auch über das Handynetz möglich."
Natürlich kann man YouTube-Videos auch beim iPhone über das Handynetz gucken. Habe ich gestern Abend erst wieder ausgiebig getan 😉 Und, nein: Es war kein WLAN, ich habe nämlich keins.
Völlig richtig,…
…beim iPhone funktioniert das Abrufen von Youtube-Videos nur dann nicht über das Handy-Netz, wenn keine Edge-Verbindung besteht. Das muss ich durcheinander gebracht haben 😉
Vielen Dank für den Hinweis, Torben, ich habe den Beitrag an der entsprechenden Stelle korrigiert!
Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Daniel Schraeder, CNET.de
kleine Macken
Wen’s interresiert, habe das Touch Diamond nun seit 3 Wochen. Bis auf den miesen Radioempfang und den ziemlich schlechten Sound, sei es über die mitgelieferten Ohrhörer ganz zu schweigen von dem internen Lautsprecher ist das Teil ganz ok.
Gruß jay-dee
AKKU-Laufzeit
Kann mal jemand was zu der Akkulaufzeit sagen, bei realistischer Nutzung?
D.h. tägliches telefonieren, SMSen, Surfen….
Sehr schwacher Akku
Der Akku ist ein Mega Flopp. Wenn man bissel über Wlan surft wird er erstens sehr warm und noch viel schlimmer ist er auch sehr schnell leer. Für mich ein klarer Co Punkt. Wenn man mal mehrer Tage unterwegs ist, kann es gut sein, dass man mal für längere Zeit an keine Steckdose kommt. Es ist absolut nicht absolut akzeptabel, dass das Gerät einen so schwachen Akku hat. Da bringen die ganzen Tollen Feutures auch nichts.
Leider 0 Punkte
Ein sehr schönes, überaus stylisches Gerät. Leider muß man sagen, dass das Teil eigentlich nur Macken aufweist. Akkulaufzeit absolut inakzeptabel, bei normaler Nutzung ca. zehn Stunden (mit normal sind hier 20 min Internet, 10 min telefonieren und ca. 20 SMS gemeint). Standby ansonsten fast ohne Benutzung bei gutem Netzempfang fast nie länger als einen Tag. Viele Softwarebugs, Abstürze der Software, Fehlfunktionen und, und und…. Ganz zu schweigen von der überaus miesen Soundqualität….
Wirklich schade, das Potential hätte es gehabt, Chance aber leider kläglich verspielt, trotz überragender technischer Features.
Pimp my diamond
Der so oft verteufelte Akku kann günstig gegen einen 1800er getauscht werden wenn man tatsächlich mal einen Tag ohne Strombuchse auskommen muss.
Ansonsten unter 1.93 flüssiges ARBEITEN möglich, wofür Windows Mobile gebaut wurde. Softwarebugs eigentlich nie vorgekommen (was macht ihr mit dem Teil?) Multitouch unter WM 7 (zumindest prooven im Navifield möglich).
Sound über Stereo-BT einfach wunderbar ansonsten mini USB auf 3,5 Klinken…
Bei einem Mac verballert Ihr Fashionbubis hunderte Ois – und gönnt euch nicht mal anständige Kopfhörer. Aber was will man von Beitragschreibern halten, welche fehlende Divxunterstützung unter dem Mediaplayer beklagen?
Netzspeed? Juhuu freut euch beim IPhone über Youtube Videos …. beim Touchy ist über HSDPA erst bei 7,2 MBIT finito.
Apropos Wärme Ihr habt kein Nokia