Günstige Subnotebooks liegen voll im Trend. Das beweisen die Eee PCs, Winds und Akoyas sowie Pläne von Unternehmen wie Dell und Lenovo, in den Markt der Netbooks einzusteigen. Nun prescht, wie auch bei den günstigen Notebooks, wieder Asus vor – und möchte den Erfolg im Desktop-Bereich wiederholen. Unsere Kollegen in den USA haben bereits ein Testgerät der Eee Box vorliegen, einem 350 Dollar teuren Mini-Desktop (der Preis entspricht derzeit knapp 260 Euro).
Für das Geld bietet Asus einen vollständigen PC, der allerdings weder bei Leistung noch bei Ausstattung mit extrem günstigen Desktop-PCs mithalten kann. Da darüber hinaus unter Umständen noch externes Zubehör vonnöten sein kann, frisst das den Platzvorteil wieder auf. Wirklich überzeugen kann die Eee Box nur in bestimmten Anwendungsgebieten – etwa, wenn wirklich kein Platz vorhanden, ein DVD-Laufwerk nicht nötig und Ästhetik besonders wichtig ist. Die meisten Kunden dürften dagegen mit einem Netbook oder einem klassischen Desktop-PC glücklicher werden.
Die Idee hinter der Eee Box entspricht der des Eee PCs. Für verhältnismäßig wenig Geld bekommen die Käufer einen kleinen, einfachen PC mit Windows XP, der für übliche Büroaufgaben und Ausflüge ins Internet ausreicht.
Design
Im Lieferumfang enthalten ist ein Standfuß. Aufgestellt misst der Rechner gut 20 Zentimeter in der Höhe, 10 in der Breite und knapp 24 in der Tiefe. Wer den Fuß abschraubt und den Rechner auf dem Tisch legt, spart viel Platz – denn dann misst er noch etwa 4,5 mal 18 mal 22 Zentimeter. Vom Volumen her entspricht der kleine Asus in etwa dem Mac Mini – hingelegt ist er etwas flacher, belegt aber etwas mehr Grundfläche.
Im Gegensatz zum Mac Mini soll die Eee Box laut Asus (zumindest in den USA) mit Maus und Tastatur kommen – kabellos, versteht sich. Zum Zeitpunkt des Tests waren die Eingabegeräte allerdings noch nicht lieferbar. Deswegen gehen sie in die Wertung nicht ein. Gut ist die anständige Ausstattung dennoch – denn nur kabelloses Zubehör stört die attraktive Optik kleiner PC-Komponenten nicht.
Auf den ersten Blick mag es eine gute Idee sein, den kleinen Asus im Wohnzimmer einzusetzen. Neben flachen Fernsehern und Hi-Fi-Komponenten geht das kleine Gerät fast unter – und unauffällig muss ja nicht gleich schlecht sein. In der Praxis fehlt der Eee Box dann aber die Power für die anspruchsvolleren Aufgaben. Standard-Videos in TV- oder DVD-Qualität überfordern den Rechner zwar noch nicht – ebensowenig Radioprogramme oder Diashows. Aber selbst die kleine HD-Auflösung 720p bringt den verbauten Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz sowie die Onboard-Grafik mit GMA950-Chip und 32 MByte Shared Memory an ihre Grenzen. Wer auf der Suche nach einem Wohnzimmer-PC ist, sollte sich vielleicht besser nach einem zwar teureren, aber auch leistungsfähigeren Studio Hybrid von Dell umsehen.
Leistung
Der Vergleich mag gemein sein, aber den muss Asus sich gefallen lassen: Gegen extrem günstige, „echte“ Desktop-PCs hat die Eee Box keine Chance. Wer 50 Euro mehr investiert, bekommt schon einen richtigen PC mitsamt DVD-Laufwerk oder -Brenner und deutlich schnellerer CPU. Den echten Desktop könnte ein Käufer dann noch mit einer dedizierten Grafikkarte und weiteren Komponenten aufrüsten – und der Leistungsunterschied ist immens. Der Fairness halber sagen wir aber dazu: An Formfaktor und Design des kleinen Asus kommt kein günstiger PC auch nur ansatzweise heran. Und ein Mac Mini lässt sich auch nich um eine Grafikkarte oder andere interne Komponenten erweitern.
Einen Blick auf die Benchmarkergebnisse belegt das. Beim Photoshop-CS3-Image-Processing-Test nimmt sich die Eee Box mit 934 Sekunden mehr als viermal so viel Zeit als der Dell Studio Hybrid (221 Sekunden). Im Cinebench erreicht der Asus 441 Punkte (multiple CPU) beziehungsweise 432 Punkte (single CPU), der Dell schafft 4329 und 2270 Punkte. Zugegebenermaßen kostet das Dell-Gerät aber auch deutlich mehr.
Neueste Kommentare
Eine Kommentar zu Schon getestet: Mini-PC Asus Eee Box
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Konzept nicht verstanden…
Hallo..!
Dieser Testbericht tappt in die gleiche Falle, wie fast alle Testberichte, die sich mit der eee Box beschäftigen. Sie ist KEIN Konkurrent für den billo 300 Euro PC, der in einem Klappergehäuse daherkommt (aus diesen Kisten besteht meine Renderfarm, billig, viel Leistung, schlechte Verarbeitung..hoher Stromverbrauch, enorme Hitzentwicklung).
Nimmt man dieses Gerät als, was es ist, nämlich ein Internet- und Office-Rechner, so bleiben keine Wünsche offen.
Bei einem Stromverbrauch von um die 20 Watt ist es außerdem logisch, das dieses System nicht mit einem modernen Quad mit 2 Ghz mithalten kann.
Ich habe das Gerät einige Tage getestet und es wird seinen Einsatz als POS-Abspieler mehr als gerecht werden. Mit dem MPC spielt das Ding HD in 720 ruckelfrei ab…das brauchen wir..!
In dieser Größe, Preis und Leistungsklasse gibt es vergleichbares PC-System. Deshalb von mir die Note: GUT