Was dahinter steckt
Die Firma hinter Pleo, Ugobe, will mit ihren künstlichen Lebensformen Emotionen verursachen. Dafür hat sie das Life OS genannte Betriebssystem entwickelt, das auf Pleo läuft – und sich bei Bedarf über den USB-Port des Haustiers aktualisieren lässt.
Pleo reagiert auf seine Umwelt und lässt sie auf ihn reagieren. Er bewegt sich so smooth wie ein echtes Tier – wäre er etwas schneller und würde man seine 14 Motoren etwas weniger hören, wäre die Illusion fast perfekt. Auf Youtube gibt es ein Video, das den Plastik-Dino im Seaworld-Aquarium zeigt – und eine Hand voll Delfine, die sich neugierig hinter der Glaswand ihres Beckens um den Dino scharen. Es wäre interessant zu wissen, wie Pleo auf sie wirkt, ob sie ihn als Lebewesen wahrnehmen, als verletztes Tier oder als realistisches Spielzeug.
Wie Delphine auf Pleo reagieren, zeigt dieses in Sea World aufgezeichnete Youtube-Video ab 1:46 Min.
Wie Menschen auf den Dino reagieren, wird hingegen bereits erforscht. Im Rahmen des LIREC-Projektes – Living with Robots and intEractive Companions – untersuchen auch Forscher der Universität Bamberg Pleo und sein Umfeld.
Offensichtlich gibt es zwei Typen von Menschen. Die einen sehen tatsächlich ein bemutternswertes Tier, streicheln es, pflegen es, haben Mitleid, wenn es zu Testzwecken zerstört wird. Die anderen sehen einen Haufen Elektronik unter einer Latexhülle und gucken mal, wie sie reagiert, drehen den Roboter auf die Seite oder auf den Rücken, ziehen an seinem Schwanz oder schütteln ihn. Der eine oder andere dürfte allerdings noch damit aufhören, wenn das einwöchige Baby weint.
Fazit
Es ist grotesk, mit einem Haufen aus Kunststoff, Latex, Sensoren, Motoren und Elektronik umzugehen, als würde er leben. Aber er verhält sich nun mal so. Und das macht er gar nicht mal so schlecht.
Doch Pleo ist einfach dumm. Er kann nichts, nicht bügeln, kein Bier holen, nicht das Fernsehprogramm vorlesen. Meinen ersten Roboter habe ich mir anders vorgestellt. Aber mal im Ernst – was davon können Hund oder Katze?
Fakt ist – wir hatten selten ein „Testgerät“, um das sich die Kollegen aus allen Abteilungen geschart haben wie um dieses. Selten wollten es so viele Leute mal mit nach Hause nehmen, Mütter, Väter, aber auch kinderlose. Und bis auf wenige Ausnahmen waren alle begeistert.
Kinder lieben Pleo: Wird er angeschaltet, sind die Kleinen hin und weg.
Das mag sich ändern, wenn man den 300 Euro teuren Roboter wirklich selber hat – der Neugier-Faktor ist einfach weg. Hier und da gibt es auch Kritik – so löst sich die Farbe viel zu schnell vom Rücken und hinterlässt ein tristes Braun.
Aber eine kleine Revolution ist der Baby-Camarasaurus auf jeden Fall. Und wenn der eigene Nachwuchs beschäftigt ist, wirkt sich das sicherlich auch lebensverlängernd aus…
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu Pleo: Roboter-Dinosaurier als Haustier
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Süß und knuddelig
Also wir sind von unserem Pleo auch ganz hin und weg.
Klar, bei dem Preis (299,- € bei z. B. neckermann.de) überlegt man erstmal, ob es dies wert ist. Aber wenn man sich dann mit dem kleinen Kerl näher beschäftigt, stellt man fest, dass es schon ein sehr intelligentes & ausgereiftes Spielzeug ist.
Ich bin gespannt wie sich unser kleiner Liebling weiter entwickeln wird!
geil
ist schon toll ich habe ihn zum sitting aber das reicht schon um begeistert zu seien