Endlich: Das Google-Handy T-Mobile G1 kommt

von Mike Sixt und Yvonne Göpfert am , 18:17 Uhr

Den Handy-Markt revolutionieren – das gelang bislang eigentlich nur Apple mit dem iPhone. Doch wenn ein anderer das wiederholen kann, dann ist es Google. Mit dem T-Mobile-G1 kommt nun auch in Deutschland das erste Smartphone mit Android-Betriebssystem auf den Markt – und es hinterlässt einen richtig guten Eindruck. Nun stehen auch die Tarife für Deutschland fest. Wir haben alle Fakten rund um das Google-Handy in Deutschland zusammengetragen und verraten, ob sich der Kauf lohnt.

Die Amerikaner sind schon ein verwöhntes Volk. Nicht nur das iPhone kam in den Staaten früher auf den Markt als bei uns – auch die nächste Handy-Revolution lässt sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten früher blicken als hier. Das erste Smartphone [1] mit dem Google [2]-Betriebssystem Android [3], das T-Mobile G1, ist in Amerika bereits seit dem 22. Oktober zu haben – also schon fast vier Monate. Unsere Freunde auf der britischen Insel bekommen das G1 seit November. Immerhin, jetzt sind wir dran: T-Mobile bietet das G1 nun auch in Deutschland an. Der Provider hat für das Android-Smartphone spezielle Tarife konzipiert. Sie sind vor allem für Nutzer interessant, die unterwegs häufig ins Internet gehen und ihre sozialen Netzwerke via Handy pflegen. Wir haben das G1 schon getestet und stellen die Tarife sowie interessante Anwendungen aus dem Software-Shop Android Market vor.

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Viele Beobachter handeln das G1 von T-Mobile als iPhone-Rivalen. Das liegt vor allem an dem vielversprechenden Touchscreen und dem Android-Marktplatz für Software-Downloads. Das Mobiltelefon verfügt über einen 3,2 Zoll großen Bildschirm, der auf sanfteste Berührung reagiert – genau wie das iPhone. Daneben kann der Nutzer das Smartphone auch über einen Trackball oder die Tastatur steuern. Multitouch-Technik beherrscht das G1 jedoch nicht. Es ist somit nicht möglich, Webseiten oder Fotos wie auf dem Apple [4]-Handy mit zwei Fingern zu vergrößern beziehungsweise zu verkleinern.

Die Stärke des Android-Smartphones zeigt sich beim Mailen, Chatten und Netzwerken: Eine QWERTZ-Tastatur mit großzügig bemessenen Tasten sorgt dafür, dass Nachrichten schnell getippt sind. Apple hat lediglich eine virtuelle Tastatur ohne taktiles Feedback zu bieten. Doch nicht nur mit der Tastatur trumpft das G1 auf, im Gegensatz zum iPhone beherrscht es auch Kopieren und Einfügen, verfügt über eine bessere Kamera mit 3 Megapixeln Auflösung und kann MMS versenden. Weitere Funktionen sind WLAN, UMTS mit dem Datenübertragungsverfahren HSDPA und ein integrierter GPS-Chip. Schade nur, dass der Nutzer das G1 derzeit nur mit Google Mail abgleichen kann. Die Synchronisation mit Outlook oder Exchange beherrscht das Gerät nicht.

Zum Surfen im Internet eignet sich das Android-Smartphone recht gut. Es nutzt Webkit als Basis für seinen Browser. In Safari auf dem iPhone kommt diese Technik ebenfalls zum Einsatz. Der G1-Browser unterstützt HTML sowie Java, allerdings wie auch das iPhone kein Flash. Immerhin erlauben Tabs paralleles Surfen auf mehreren Seiten.

Weitere Informationen zu den Stärken und Schwächen des ersten Android-Telefons gibt es im ausführlichen Testbericht zum T-Mobile G1. Außerdem haben wir die drei Touchscreen-Handys der Saison verglichen: T-Mobile G1 gegen iPhone 3G und Blackberry Storm.

T-Mobile G1: Tarife im Detail

  Combi Flat XS Combi Flat S Combi Flat M Combi Flat L
Combi-Flat-Preis, mtl. 24,95 Euro 44,95 Euro 59,95 Euro 119,95 Euro
Telefonie
Inklusivminuten Festnetz- oder T-Mobile-Flat Festnetz- und T-Mobile-Flat Flatrate in alle dt. Netze
Weekend Flat inklusive inklusive inklusive inklusive
SMS
Inklusiv-SMS Flat ins T-Mobile-Netz Flat ins T-Mobile-Netz 3000
Inklusiv-MMS Flat ins T-Mobile-Netz 100
Internet
Daten-Flatrate 200 MByte frei inklusive inklusive inklusive
WLAN-Flatrate inklusive inklusive inklusive
Instant Messaging inklusive inclusive
MyPhonebook kostenlos zubuchbar kostenlos zubuchbar kostenlos zubuchbar kostenlos zubuchbar
Mindestlaufzeit 24 Monate 24 Monate 24 Monate 24 Monate
Preis G1 59,95 Euro 1 Euro 1 Euro 1 Euro

iPhone 3G: Tarife im Vergleich

  Complete S Complete M Complete L Complete XL
Complete-Preis, mtl. 29 Euro 49 Euro 69 Euro 89 Euro
Telefonie
Inklusivminuten 50 100 200 1000
Folgepreis pro Minute (60/1-Sek.-Takt) 0,29 Euro 0,29 Euro 0,29 Euro 0,29 Euro
Weekend Flat inklusive inklusive inklusive inklusive
SMS
Inklusiv-SMS 40 150 300
Internet
HSDPA-Nutzung 200 MByte inklusive inklusive inklusive
WLAN-Flatrate inklusive inklusive inklusive
Visual Voicemail inklusive inklusive inklusive inklusive
Mindestlaufzeit 24 Monate 24 Monate 24 Monate 24 Monate
Preis iPhone 3G 8GByte 169,95 Euro 59,95 Euro 1 Euro 1 Euro
Preis iPhone 3G 16GByte 249,95 Euro 149,95 Euro 39,95 Euro 19,95 Euro

Die coolsten Android-Anwendungen

Android Market ist für das G1 wie der App Store für das iPhone – es gibt Programme dritter Anbieter für allen und jeden Zweck, kostenlos oder kostenpflichtig, direkt zur Installation aus dem Netz. Zumindest für Android gilt derzeit aber: Die Auswahl ist noch bescheiden. Insbesondere deutsche Programme sind Mangelware. Doch es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis sich der Shop füllt. Die jetzt schon verfügbaren Anwendungen wirken jedenfalls vielversprechend und sind um einiges komplexer und damit auch interessanter als viele iPhone-Downloads im App Store. Im Folgenden stellen wir ein spannende und coole Anwendungen aus dem Android Market vor.

Cab4me
In einer fremden Stadt ein Taxi zu finden, ist nicht immer ein Kinderspiel. Mit der Android-Anwendung Cab4me können Nutzer weltweit ein Taxi bestellen, ohne die Telefonnummer der Taxizentrale oder ihren Standort zu kennen. Wer Cab4me öffnet, sieht eine Karte, die seine Position sowie den nächstgelegenen Taxistand anzeigt.

Um ein Taxi zu rufen, drückt der Nutzer auf Call („Anrufen“). Sofort bekommt er eine Liste mit Taxi-Unternehmen angezeigt. Nun wählt er eine aus, und das G1 baut die Verbindung auf. Ist in der Cab4me-Datenbank noch keine Taxizentrale für das Gebiet hinterlegt, sucht die Software im Internet nach passenden Adressen. In ferner Zukunft soll die Bestellung eines Taxis automatisch via SMS erfolgen. Ein persönlicher Anruf wäre dann nicht mehr nötig.
Mehr Infos: www.cab4me.com

Bio Wallet
Wer sich Passwörter nicht merken kann, sollte Bio Wallet installieren. Die Software für Android-Smartphones schützt sämtliche Passwörter durch eine biometrische Erkennung. Vermessen werden die Daten des Auges. Der Nutzer kann somit all seine Passwörter notieren und per Iris-Erkennung verschlüsseln. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Zugang zu anderen Android-Apps über eine einzige Registrierung (Single-Sign-on) herzustellen. Zur Identifizierung genügt auch in diesem Fall ein Foto der Iris. Dazu lichtet der Nutzer mit der integrierten Kamera sein Auge ab. Um an seine Passwörter zu gelangen, macht er erneut ein Foto seines Auges. Passt dieses Bild zum abgespeicherten Referenzfoto, ist der Zugang frei.

Darüber hinaus eignet sich Bio Wallet auch zum Verschlüsseln von Dateien und für digitale Signaturen. Zudem besteht die Möglichkeit, Befehle an das Mobiltelefon zu schicken, wenn dieses verloren geht oder gestohlen wird.
Mehr Infos: www.biowallet.net

Share Your Board
In Besprechungen werden viele gute Ideen geboren. Um sie nicht zu vergessen, hilft die Android-Software Share Your Board. Mit ihrer Hilfe kann der Nutzer Notizen und Zeichnungen vom Whiteboard und Flipchart abfotografieren. Die Software erkennt automatisch die Ränder der Tafeln und sorgt dafür, dass die Fotos nicht perspektivisch verzerrt werden. Dabei ist es gleichgütig, aus welchem Winkel der Anwender die Aufnahme macht. Zudem sorgt ein Weißabgleich dafür, dass die Tafel nicht grau aussieht. Das soll sicher stellen, dass Details auf dem Foto gut zu lesen sind. Die Aufnahme lässt sich mit eigenen Kommentaren versehen oder per Mail verschicken. Die Entwickler haben sogar eine Share-Your-Board-Community-Website eingerichtet, auf die der Android-Nutzer seine Dateien hochladen kann.
Mehr Infos: shareyourboard.com

Golf Play
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Golf Play um eine Social-Networking-Anwendung für Golf-Fans. Die Software zeigt mit Hilfe des integrierten GPS-Systems eine 2D- oder 3D-Karte des Golfplatzes und die Position des Spielers an. Zusätzlich gibt es auf der Karte Infos zur Lage der Löcher. Die sind nötig, um die persönliche Statistik des Nutzers zu errechnen. Aufgezeichnet werden Entfernung zum Loch, Anzahl der Schläge und so weiter. Der Golfspieler kann sich die Daten im Internet via Google Charts anzeigen lassen. Außerdem bietet die Software Zugang zu einem Golfer-Netzwerk, in dem die Spieler sich über Plätze und Equipment austauschen können.
Mehr Infos: www.code.google.com/intl/de-DE/android/adc_gallery/app.html?id=18

Wikitude
Diese Software stellt eine Mischung aus Panorama-Ansicht, GPS-Lokalisierung und Reiseführer dar. Nützlich ist sie vor allem bei der Reiseplanung. Doch auch wer vor Ort mehr über ein Gebäude oder Gebiet erfahren will, kann Wikitude nutzen. Im Kartenmodus besteht die Möglichkeit, sich sämtliche in der Nähe befindlichen Orte von Interesse (POIs) anzeigen zu lassen. Dazu gibt der Nutzer per Hand eine Adresse ein oder lässt sich über GPS orten. Ein weiterer Klick, und der Anwender bekommt die passende Wikipedia-Seite zu jedem POI eingeblendet, so dass er allerhand Wissenswertes erfährt. Wer nicht vor Ort ist, kann sich via Panoramio Bilder aus der Foto-Sharing-Community ansehen.

Besonders gelungen ist „Cam View“: Was der Nutzer über die Kamera seines Android-Handys sieht, wird mit computergenerierten Daten überlagert. Layer sorgen dafür, dass zum realen Bild auf dem Display passende Erläuterungen eingeblendet werden. Voraussetzung: GPS ist im Mobiltelefon aktiviert. Anhand der geografischen Daten erfolgen nämlich die Text-Einblendungen. Sehr interessant ist diese Anwendung in den Bergen. Denn sie bezeichnet alle umliegenden Bergketten mit Namen.
Mehr Infos: www.mobilizy.com

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

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[2] Google: http://www.cnet.de/unternehmen/google-inc/

[3] Android: http://www.cnet.de/themen/android/

[4] Apple: http://www.cnet.de/unternehmen/apple/

[5] Android-Screenshots: Was das Google-System auf dem T-Mobile G1 kann: https://www.cnet.de/39196950/android-screenshots-was-das-google-system-auf-dem-t-mobile-g1-kann/?pid=1#sid=39201364

[6] T-Mobile USA stellt mit dem G1 das erste Google-Android-Handy vor: https://www.cnet.de/39196710/t-mobile-usa-stellt-mit-dem-g1-das-erste-google-android-handy-vor/?pid=1#sid=39201364