Ein weniger großes Problem als die Farbverfälschung ist die geringe Auflösung des Bildschirms. Durch seine Größe von lediglich 11 Zoll wirken Videos trotzdem gestochen scharf. Im Vergleich zu anderen Fernsehern mit 40- oder 50-Zoll-Bilddiagonale sieht das Bild sogar eher schärfer aus.

Bei DVB-T schlägt sich der XEL-1 sehr gut. Er überzeugt nicht nur durch einen schnellen Kanalsuchlauf. Auch die Umschaltzeiten sind gering. Zudem glättet der Fernseher das Bild erfolgreich, ohne dabei viele Details einzubüßen. Allerdings kommt es hin und wieder zu einer schwachen Artefakt– und Treppchenbildung. Selbiges trifft auch auf die DVD-Darstellung zu. Die Probleme könnten mit der geringen Displayauflösung zusammenhängen.

Bei der Darstellung von 1080i und 720p büßt der XEL-1 wegen seiner niedrigen Auflösung natürlich einige Details ein. Außerdem hat er beim De-Interlacing Probleme. Progressives HD-Material stellt er aber störungsfrei dar. Auch 1080p-Material mit 24 Bildern pro Sekunde akzeptiert das Gerät. Allerdings sind dabei keine Vorteile im Vergleich zu gewöhnlichen 1080p-Videos ersichtlich.

Ein Verschmieren oder Verwischen von schnellen Bewegungen zeigt der XEL-1 mit seinem OLED-Panel – wie auch die meisten Plasmas – nicht. Das verdankt der Fernseher den geringen Reaktionszeiten seines OLED-Panels mit aktiver Matrix, bei dem die Elektronik jedes Pixel gleichzeitig ansteuert. Auch in Sachen maximaler Blickwinkel kommen OLEDs anscheinend eher nach Plasmas als nach LCDs. So zeigt der Screen auch bei Winkeln von 175 Grad und mehr keine ausgewaschenen Farben. Zudem ist das Display über den ganzen Bildbereich absolut homogen. Lediglich bei einem Punkt könnte Sony noch ansetzen: Der Bildschirm besitzt eine glatten Oberfläche. Sie ist zwar stark entspiegelt, trotzdem reflektiert sie bei direkter Sonneneinstrahlung zu viel Licht.

Ein weiterer Vorteil der OLED-Technologie ist – zumindest laut Sony – ihre hohe Energieeffizienz. Allerdings stellen wir in unseren Verbrauchstests nicht viel davon fest. Zwar ist ein Verbrauch von knapp 25 Watt für einen Fernseher recht gering, das kleine Display des XEL-1 relativiert das Ergebnis aber. Trotzdem ziehen wir daraus keine generellen Schlüsse für OLEDs. Schließlich handelt es sich beim XEL-1 um den ersten OLED-Fernseher. Außerdem bringt er einen wuchtigen Standfuß mit, der im Betrieb mindestens genauso warm wird wie das Display.

Der Sound der eingebauten Lautsprecher ist ordentlich. Gespräche sind klar zu verstehen, die Bässe übersteuern nicht. Dafür ist die maximale Lautstärke gering. Für Zuseher, die mehr wollen, verbaut Sony an der linken Seite des Standfußes einen Klinkenausgang. Dieser gibt den Ton sowohl analog in Stereo als auch optisch mit 5.1 Kanälen aus.

Fazit

Der XEL-1 bietet trotz seiner nicht besonders akkuraten Farben eine bisher nie dagewesene Bildqualität. Kontrast, Schwarzwerte und Leuchten der Farben sind unerreicht. Auch beim Blickwinkel überflügelt der 11-Zoll-Zwerg jeden Plasma-TV. Allerdings hat der Fernseher nicht nur Vorteile. Kleines Display und geringe Auflösung machen ihn für den HD-Genuss ungeeignet. Zudem ist sein Preis von 4300 Euro deutlich zu hoch. Wer das Geld aber übrig hat, sollte sich den XEL-1 ruhig in sein Schlafzimmer stellen. Denn mit diesem schicken Fernseher kann ein Mann sogar bei sonst eher an Technik uninteressierten Damen richtig Eindruck schinden.

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