Dell G2410: geringer Verbrauch, überragende Bildqualität

von Eric Franklin und Pascal Poschenrieder am , 15:53 Uhr

Pro
  • LED-Hintergrundbeleuchtung
  • ausgezeichnete Leistung
  • fairer Preis
  • intuitives Onscreen-Menü
  • viele Energiespar-Einstellungen
  • Energieverbrauchsanzeige
Con
  • sehr einfaches Design
  • nicht schwenk-, dreh- oder kippbar
  • kein HDMI-Port
Hersteller: Dell Listenpreis:
ZDNet TESTURTEIL: SEHR GUT 8,1 von 10 Punkte
Fazit:

Der G2410 von Dell sieht nicht besonders spektakulär aus. Außerdem fehlen ihm Dreh-, Schwenk- und Kippmechanismus sowie HDMI-Port. Trotzdem überzeugt das Gerät im Test. Die Bildqualität ist überragend und der Energieverbrauch gering. Zudem finden wir den Preis von circa 330 Euro für einen 24-Zöller mit LED-Hintergrundbeleuchtung absolut fair.

Mit seinem G2410 verkauft Dell einen 24-Zoll-Monitor mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Das rund 330 Euro teure Gerät überzeugt durch eine ausgezeichnete Bildqualität mit perfekter Farbwiedergabe und tiefe Schwarzwerte. Zudem bietet es intuitive Onscreen-Menüs und einen geringen Energieverbrauch. Lediglich das schlichte Design, der fehlende HDMI-Port und die nicht vorhandenen Mechanismen zum Kippen, Drehen oder Schwenken stören etwas.

Den 24 Zoll großen Dell-Monitor G2410 gibt es im Internet ab rund 330 Euro. Der Preis ist für ein Gerät mit 24-Zoll-TN-Panel [1], guter Leistung und geringem Stromverbrauch wirklich fair. Zwar gewinnt das Display mit seinem Design bestimmt keinen Preis, und außerdem fehlen Kipp-, Schwenk- und Drehmechanismus sowie ein HDMI [2]-Port. Mit seinem guten Bild bei Filmen und seinen Energiefeatures zum Verfolgen und Einstellen des Verbrauchs macht er das aber wieder gut.

Design und Ausstattung

Das Design des G2410 von Dell ist sehr einfach gehalten. Der Gehäuse ist kantig und mattschwarz. Der Rahmen um den Screen ist nur 1,9 Zentimeter breit. Unten montiert der Hersteller ein silbernes Dell-Logo mittig auf dem Displayrand. Das Panel misst knapp 2,5 Zentimeter an Tiefe. Das ist verglichen mit anderen 24-Zöllern sehr wenig. Dennoch bringt es das Gehäuse auf eine Tiefe von 6,3 Zentimetern. Der Grund: Hintergrundbeleuchtung, Anschlüsse und Kühlsystem benötigen 3,8 Zentimeter. Die sichtbare Bilddiagonale beträgt 56,9 Zentimeter.

Der rechteckige Standfuß ist 27,3 Zentimeter breit, 15,5 Zentimeter tief und lediglich 12,7 Millimeter hoch. Beim Anstoßen des Displays wippt es nur minimal hin und her. Wer das Display mit seinem großen Fuß umwerfen will, muss schon ordentlich dagegenhauen. Zwischen Tisch und unterem Rand des Displayrahmens sind rund 7 Zentimeter Luft. Eine Höheneinstellung gibt es nicht. Auch das Drehen oder Schwenken des Screens ist nicht möglich. Der Hersteller integriert lediglich einen 25-Grad-Kippmechanismus.

Um den Preis gering zu halten, verbaut Dell – anders als bei vielen anderen Geräten – nur einen DVI [3]– und einen VGA [4]-Eingang. Wer einen Blu-ray-Player per HDMI mit seinem Monitor verbinden möchte, sollte sich also ein anderes Gerät heraussuchen.

Die größte Verbesserung am G2410 ist sein Onscreen-Display (OSD [5]). Es kommt im gleichen Design wie das des S2409W [6]. Allerdings ist es noch simpler aufgebaut und einfacher zu bedienen. Dennoch beherbergt es mehr Funktionen. Die Steuerung funktioniert über eine Leiste mit vier untereinander angeordneten Knöpfen rechts unten am Displayrahmen.

Beim Drücken irgendeiner der vier Tasten erscheint das OSD direkt neben der Knopfleiste. Jede Option sitzt direkt neben der dazugehörigen Taste. Öffnet sich ein neues Menü, wechseln die Knöpfe dynamisch ihre Funktion. Die oberen beiden Tasten dienen dann als Pfeiltasten zum Navigieren durch das Menü. Da der Bildschirm die Beschriftung jedes Knopfes anzeigt, ist das Kalibrieren des Screens auch bei Dunkelheit kein Problem.

Wer die Taste neben dem OSD-Menüpunkt Energie-Modi drückt, gelangt in ein Menü zum Einstellen der Stromverbrauchs. Dort finden sich drei Presets. Bei Standard stellen Benutzer die Displayhelligkeit manuell ein. Energy Smart aktiviert den Sensor für die Umgebungshelligkeit und regelt die Helligkeit auf maximal 66 Prozent. Je geringer die Umgebungsbeleuchtung, desto weiter regelt der Modus die Displayhelligkeit herab. Energy Smart Plus funktioniert wie Energy Smart. Allerdings dimmt der Modus die Helligkeit bei sehr hellen oder weißen Displayinhalten.

Wer an den Einstellungen für Displayhelligkeit oder Energieverbrauch herumspielt, sieht im Onscreen-Display eine Verbrauchsanzeige. Bei voller Helligkeit befindet sich das „Messgerät“ im roten Bereich. Beim Herunterregeln der Hintergrundbeleuchtung wandert es in den grünen Bereich. Zwar ist das „Messgerät“ nicht wirklich nützlich, da es sich lediglich mit der eingestellten Displayhelligkeit ändert, es ist aber immerhin ein erster Schritt. Wir würden uns eine Anzeige des tatsächlichen Stromverbrauchs wünschen.

Neben den Energieeinstellungen finden sich im OSD Optionen für Helligkeit, Kontrast und Farben. Die Presets ordnet der Hersteller in zwei Kategorien: Grafik und Video. Es gibt sechs Grafik-Voreinstellungen: Standard, Multimedia, Game, Warm, Kalt, und natürlich Manuell. Der Bereich Video enthält die Optionen Film, Game, Sport und Natur. Die Presets ändern lediglich die Balance für die Farben Rot, Grün und Blau. Zusätzlich existieren Einstellungen für Farbton und Sättigung. Auch Optionen für das OSD selbst sind vorhanden. Hier regeln Anwender die Verweildauer des Menüs auf bis zu eine Minute hoch. Das ist besonders für Nutzer praktisch, die sich beim Justieren des Bildschirms viel Zeit lassen.

Der Dell G2410 verfügt über ein Bildseitenverhältnis von 16:9 und die Full-HD-Auflösung 1080p [7] mit 1920 mal 1080 Pixeln. Er folgt dem Trend vieler Hersteller, Displays nicht mehr im 16:10- sondern im 16:9-Format zu bauen. So kommt es bei der Darstellung von 1080p-Filmen nicht mehr zu schwarzen Balken.

Leistung

Für den Test schließen wir den G2410 mittels DVI-Port an. Im unserem DisplayMate [8]-Test erreicht der Monitor so einen Wert von 97 Punkten. Das ist das beste Ergebnis, das wir je bei einem Gerät gesehen haben. Verglichen mit dem 2409WFP UltraSharp [9] von Dell, der 90 Punkte schafft, und dem S2409W mit 87 Punkten ist das deutlich besser. Am beeindruckendsten sind beim G2410 Farbwiedergabe und Bildhomogenität. Beim Anzeigen eines komplett schwarzen Bildes scheint nahezu überhaupt keine Hintergrundbeleuchtung mehr durch. Derart gut hat sich hier bis dato kein Gerät geschlagen. Das erklärt auch die gute Leistung des Dell bei Filmen. Auch bei den Farben erreicht das Display bei allen sechs Tests perfekte Ergebnisse.

Zwar sind gute DisplayMate-Resultate nicht immer eine Garantie für einen erfolgreichen Praxistest. Der G2410 besitzt aber mit Sicherheit die hervorragendsten Schwarzwerte, die wir je bei einem Monitor gesehen haben. Für unseren Filmtest mit der DVD Krieg der Welten und der Blu-ray House of Flying Daggers setzen wir das Preset Film ein. Krieg der Welten sieht für eine DVD sehr gut aus. Die Schwarzwerte sind ausgezeichnet und die Farben akkurat. Bei House of Flying Daggers trumpft der Monitor ebenfalls durch ein tiefes Schwarz und perfekte Farben auf. Zudem ist die Wiedergabe absolut exakt und frei von Nachleuchten oder Streifenbildung. Vor unserem Test hielten wir den SyncMaster T240HD [10] für das beste Gerät zur Filmwiedergabe. Der G2410 schlägt ihn aber deutlich.

Sein großartiges Bild verdankt der Monitor hauptsächlich seiner LED-Hintergrundbeleuchtung. Im Gegensatz zu den meisten Displays mit Kaltkathoden-Lampen als Hintergrundbeleuchtung, die längs hinter dem LC-Panel verlaufen, sitzen hinter dem TN-Panel des G2410 dutzende LEDs, die einzeln dimmen. Der Monitor schaltet die LEDs hinter dunklen Bildbereichen vollständig ab, wodurch der Kontrast steigt. Zudem sind LEDs deutlich sparsamer als Kaltkathoden-Röhren und bieten eine akkuratere Farbwiedergabe. Auch die Dicke des Panels sinkt. Dennoch steigt die Helligkeit.

Schlechte Schwarzwerte wirken sich nicht nur auf den Kontrast, sondern auch auf die Graustufen und die Farbwiedergabe aus. Dank seiner präzisen Kontrolle der Hintergrundbeleuchtung erreicht der G2410 sehr tiefe Schwarzwerte. Daraus folgt die perfekte Farbwiedergabe des Screens. Obwohl die maximale Helligkeit mit 234 Candela pro Quadratmeter unter dem Wert von 452 Candela pro Quadratmeter des 2408WFP liegt, ist das Bild keinesfalls schlechter. Wir regeln die Helligkeit des G2410 teilweise sogar noch herab, um einer Ermüdung unserer Augen vorzubeugen. Sein Kontrast liegt bei 948:1 und somit etwas unter den von Dell angegebenen 1000:1.

Bei unserem Test mit dem Spiel Crysis im Game-Preset-Modus ist das Bild absolut klar. Ein Verwischen tritt auch bei schnellen Bewegungen nicht auf.

Der optimale Blickwinkel für einen Monitor liegt normalerweise bei exakt 0 Grad. Dabei sollte sich der Kopf des Betrachters etwa auf der Höhe eines Drittel des Panels befinden. Bei diesem Winkel sehen Farben und Gamma so aus, wie vom Hersteller vorgesehen. Die meisten Displays sind nicht für andere Blickwinkel gemacht. Abhängig von der Panel-Technologie variiert die Bildqualität sehr stark mit dem Winkel. Die meisten Monitore nutzen TN-Panels, die bei steigendem Winkel zu hell oder zu dunkel erscheinen. Auch beim G2410 kommt ein TN-Panel zum Einsatz, das bei hohen Betrachtungswinkeln deutlich dunkler wirkt. Der Blickwinkel ist der einzige Bereich, wo der 2480WFP mit seinem S-PVA-Panel [11] den G2410 schlägt.

Helligkeit (in cd/m²)
(längere Balken bedeuten bessere Leistung)

BenQ E2400HD [13]

246 

Dell S2409W [6]

242 

Dell G2410

234 

Kontrast ratio
(längere Balken bedeuten bessere Leistung)

Dell S2409W

1,001:1 

Dell G2410

948:1 

BenQ E2400HD

892:1 

Dell UltraSharp 2408WFP

891:1 

HP w2408h True Colour Widescreen

858:1 

Samsung [14] SyncMaster T240HD

815:1 

DisplayMate-Tests
(längere Balken bedeuten bessere Leistung)

Dell G2410

97 

Dell UltraSharp 2408WFP

90 

Dell S2409W

87 

Samsung SyncMaster T240HD

87 

BenQ E2400HD

85 

HP w2408h True Colour Widescreen

85 

Fazit

Der Monitor G2410 von Dell bietet die beste Leistung aller von uns getesteten Geräte. Besonders seine Schwarzwerte, die er seiner segmentweise dimmbaren LED-Hintegrundbeleuchtung verdankt, und sein Energiemanagement überzeugen. Wer einen Film mit dem G2410 ansieht, ist begeistert. Zudem finden wir den Preis von rund 330 für einen 24-Zöller dieser Qualität absolut fair. Die Mankos des Displays liegen im etwas geringen Blickwinkel und dem unspektakulären Design. Auch die fehlenden Gelenke zum Kippen, Schwenken und Drehen sowie der nicht vorhandene HDMI-Port schlagen bei der Bewertung negativ zu Buche. Wer allerdings auf diese Features verzichten kann, wird mit dem Dell sicher glücklich.

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

URL zum Artikel: https://www.cnet.de/41004009/dell-g2410-geringer-verbrauch-ueberragende-bildqualitaet/

URLs in this post:

[1] TN-Panel: http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigkristallbildschirm#Einfache_Fl.C3.BCssigkristall-Zellen_.28TN.29

[2] HDMI: http://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Multimedia_Interface

[3] DVI: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Visual_Interface

[4] VGA: http://de.wikipedia.org/wiki/Video_Graphics_Array

[5] OSD: http://de.wikipedia.org/wiki/On_Screen_Display

[6] S2409W: http://reviews.cnet.com/lcd-monitors/dell-s2409w/4505-3174_7-33190912.html

[7] 1080p: http://de.wikipedia.org/wiki/1080p

[8] DisplayMate: http://www.displaymate.com/

[9] 2409WFP UltraSharp: http://reviews.cnet.com/lcd-monitors/dell-sp2309w/4505-3174_7-33456038.html

[10] SyncMaster T240HD: https://www.cnet.de/tests/display/39198047/24_zoll_monitor+mit+tv+samsung+syncmaster+t240hd.htm

[11] S-PVA-Panel: http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigkristallbildschirm#PVA_und_MVA

[12] HP w2408h True Colour Widescreen: https://www.cnet.de/tests/display/39190966/guenstiger+24_zoller+fuer+privatanwender+hp+w2408h.htm

[13] BenQ E2400HD: http://www.cnet.com.au/benq-e2400hd-339296021.htm

[14] Samsung: http://www.cnet.de/unternehmen/samsung/