Wer sich während der langen Zufahrt in den Urlaub langweilt, holt sein Handy aus der Tasche und sieht sich Casino Royale an. Doch auf dem winzigen Handydisplay kommt auch keine Spannung auf. Dazu bedarf es schon Bilddiagonalen von über einem Meter. Diese passen aber nicht in die Hosentasche – zumindest nicht als Display.
Ein Beamer wäre nun die Lösung. Allerdings sind Heimkinoprojektoren schwer, klobig und echte Stromfresser. Das gilt aber nicht für alle Beamer: Die LED-Technologie ermöglicht Geräte, die gerade mal so groß sind wie ein Handy und damit in jede Hosentasche passen. Zwar erreichen sie nicht die Helligkeitswerte und Bildgrößen ihrer ausgewachsenen Brüder fürs Heimkino, dafür kommen sie mit Akku und somit ohne Steckdose aus. Wer so ein Gerät besitzt, wirft das nächste mal einfach den neusten Kinofilm an die Trennwand im Zugabteil. Damit vertreibt er nicht nur seine eigene Langeweile, sondern gewinnt auch noch neue Freunde.
Geräteauswahl
Momentan sind sieben Projektoren erhältlich, die klein genug für die Hosentasche sind. Alle bringen einen eingebauten Akku für die Stromversorgung mit. Preislich bewegen sich die kleinen Beamer zwischen 200 und 350 Euro. 3M verkauft mit seinem MPro110 ein 315 Euro teures Gerät. Der Hersteller Aitpek hat gleich drei Modelle im Angebot, den PocketCinema T10 für 200 Euro, den PocketCinema v10 für 250 Euro und den PocketCinema v10 PLUS für 310 Euro. Der PX50 von Easypix wechselt ab einem Preis von 250 Euro den Besitzer. Optomas Pico PK101 ist ab 240 Euro erhältlich. Das teuerste Modell kommt von Samsung. Dafür bietet der MBP200 auch die reichhaltigste Ausstattung und hat sogar ein LC-Display für die Bedienung an Bord. Eine ausführliche Übersicht über die Ausstattung aller Geräte findet sich in der Tabelle am Ende des Artikels.
Bild
Mini-Beamer sollen für mehr Kinofeeling beim mobilen Ansehen von Filmen sorgen. Aus diesem Grund ist ein gutes Bild das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung.
Das größte Problem der Mini-Beamer ist ihre geringe Helligkeit. Bei der LCoS-Technologie kommt eine LED zum Einsatz, bei DLP-Modellen sind es in der Regel drei. Sie erzeugen das gesamte Licht, das auf der Leinwand oder der Trennwand im Zug landet. Dementsprechend niedrig sind die Helligkeitswerte. Sie liegen zwischen 6 und 10 ANSI-Lumen. Heimkinoprojektoren schaffen etwa 1200 ANSI-Lumen. Die Folge: Wer bei Tageslicht ein Bild mit einer Diagonalen von einem Meter an die Wand projiziert, sieht, dass er nichts sieht. Entweder muss der Projektionsabstand und somit auch die Bildgröße reduziert werden, oder Filmfans müssen auf den Sonnenuntergang warten – oder sich zumindest ein sehr schattiges Plätzchen suchen.
Da die Helligkeit der Geräte so gering ist, fällt auch der Kontast eher mager aus. Zwar geben einige Hersteller hier Werte von sagenhaften 1000:1 an, diese sind aber unrealistisch. In der Regel schaffen die Geräte eher einen Kontrast von 100:1 – wenn überhaupt. Dennoch, bei wenig Umgebungslicht genügt das, um einen Film anzusehen.

Der PX50 von Easypix löst ordentliche 640 mal 480 Pixel auf.
Neben Helligkeit und Kontrast spielt auch die Auflösung eine Rolle bei der Bildqualität. Gerade ein Beamer, der recht große Bilddiagonalen erreicht, sollte eine hohe Auflösung schaffen. Andernfalls sieht das projizierte Bild eher nach einer Pixelwüste aus als nach einem Kinofilm. Die verglichenen Geräte schaffen maximal 640 mal 480 Pixel, also nicht einmal die Fernsehauflösung PAL. Trotzdem sieht das Bild bei Diagonalen von bis zu einem Meter noch ordentlich aus. Das ist bei der niedrigsten Auflösung der Vergleichsmodelle, 480 mal 320 Pixel, nicht mehr der Fall. Hier sind einzelne Bildpunkte auch bei großem Abstand zum Bild noch auszumachen.
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