Toshiba NB200 im Test: gute Ausstattung und schnelle CPU

von Daniel Schraeder und Patrick Wignall am , 18:58 Uhr

Pro
  • vergleichsweise schneller Prozessor
  • stylisches Design
  • gute Tastatur und schönes Display
Con
  • teuer
Hersteller: Toshiba Listenpreis:
ZDNet TESTURTEIL: EXZELLENT 9,0 von 10 Punkte
Fazit:

Das Toshiba NB200 bietet alles, was ein Netbook haben sollte. Dazu gesellen sich ein paar nette Extras, die die Konkurrenz nicht zu bieten hat - beispielsweise eine erschütterungssichere Festplatte und ein USB-Anschluss, der Handys oder MP3-Player auch im abgeschalteten Zustand oder im Standby-Modus lädt.

Toshibas erster Versuch, ein Netbook zu bauen, war das NB100 – und damit hat der Hersteller nicht unbedingt ein glückliches Händchen bewiesen. Es wirkte etwas klapperig und klobig, und seine Spezifikationen waren bereits bei seiner Vorstellung nicht auf der Höhe der Zeit. Doch das neue NB200 hat das Potential, verlorenen Boden wiedergutzumachen.

Es gibt insgesamt fünf Varianten des neuen Netbooks. Wir haben das NB200-10Z im Test.

Design

Allein auf den ersten Blick wird klar, was für ein großer Schritt das NB200 im Vergleich zu seinem Vorgänger ist – vor allem im Hinblick auf die Gestaltung des Gehäuses. Es ist mit einer Bauhöhe von 2,5 Zentimetern ein gutes Stück dünner. Unser Testgerät ist auf dem Displaydeckel kupferfarben. Das wirkt hochwertig, vor allem auch in Anbetracht der silbernen Tastatur und Handballenablage im Inneren.

Apropos: Das Tastenfeld verfügt über Knöpfe im Stil des MacBooks [1] – also diese im Taschenrechner-Look. Wie üblich gibt es einen gewissen Abstand zwischen den Tasten, der das Tippen erleichtert. Noch dazu hilft der angenehme Druckpunkt beim schnellen Schreiben. Auch das Layout ist absolut in Ordnung. Lediglich Caps Lock und Tabulator fallen wirklich klein aus, doch das ist wohl das Opfer, das man angesichts der kleinen Abmessungen des Netbooks auf sich nehmen muss. Dafür gehört das Trackpad zu den größten, die wir jemals in einem Netbook gesehen haben. Unterhalb des berührungsempfindlichen Bereichs gibt es nun glücklicherweise zwei einzelne Tasten anstelle des großen Wippschalters, den der Vorgänger zu bieten hatte.

Obwohl das Display nicht zur neuen, hochauflösenden Generation gehört, ist es beeindruckend. Es löst bei einer Diagonale von 10,1 Zoll die üblichen 1024 mal 600 Pixel auf – damit sehen Text und Grafiken wirklich angenehm scharf aus. Dazu passt auch die helle Hintergrundbeleuchtung. Mit der glänzenden Oberfläche dagegen wird sich nicht jeder anfreunden können, doch letztlich trägt auch sie ihren Teil dazu bei, dass Fotos und Videos besonders lebendig wirken.

Ausstattung

Selbstverständlich sind Bluetooth und WLAN implementiert. Außerdem gibt es einen VGA-Ausgang, über den sich das Netbook auf dem Schreibtisch mit einem Monitor oder in Konferenzsälen mit einem Projektor verbindet. Die drei USB-Ports hingegen sind üblich in diesem Produktumfeld, doch Toshiba hat auch hier wieder an eine Extrawurst gedacht: Der Anschluss auf der linken Seite lässt sich per Software so einstellen, dass er auch dann mit Strom versorgt wird, wenn das Notebook [2] abgeschaltet ist oder sich im Standby-Modus befindet. Darüber lassen sich Handys, MP3-Player und Navis aufladen – zusätzliche Netzteile können zu Hause bleiben.

Auf dem NB200 läuft Windows XP. Es verfügt über die typischen Ausstattungsmerkmale, darunter 1 GByte RAM. Ein weiteres Extra gibt es bei der – in diesem Umfeld ebenfalls üblichen – 160-GByte-Festplatte. Sie ist mit einem Erschütterungssensor ausgestattet, der den gefürchteten Head-Crash verhindern soll: Wackelt es zu stark oder fällt das Netbook, fährt er die Schreib- und Leseköpfe an eine für die Daten ungefährliche Position.

Leistung

Leider wollte sich unser Testgerät offensichtlich nicht vom typischen Benchmark PCMark 2005 unter die Haube gucken lassen: Das Testprogramm ließ sich nicht zum Laufen bringen. Schade, denn Toshiba setzt auf einen Intel-Atom-Prozessor vom Typ N280 mit 1,6 GHz. Damit dürfte das NB200 etwas schneller sein als die meisten Netbooks, die in der Regel mit einer gleich getakteten N270-CPU ausgestattet sind.

In der Praxis schlägt sich das Gerät wacker. Mit einem stromsparenden Atom-Prozessor und einer Desktop-Grafikkarte wird es zwar weder CAD-Anwender und Videoschneider noch 3D-Spieler glücklich machen – aber es ist ja auch ein Netbook. Multitasking von typischen Programmen wie Skype, Firefox, Office und VLS klappt problemlos und ruckelfrei. Auch für die Wiedergabe von Filmen in Standard-Auflösung reicht die Power aus – hier ruckelt nichts.

Wie gesagt: 3D-Fans müssen tiefer in die Tasche greifen und sollten sich besser gleich gar kein Netbook kaufen. Im 3DMark 06 erreicht das NB200 „gigantische“ 92 Punkte – aktuelle Gaming-Notebooks [3] kommen problemlos auf fünfstellige Werte. Man sollte aber nicht vergessen, dass der Wert für ein Netbook dennoch üblich ist. Das Toshiba schneidet in dieser Kategorie also nicht besonders schlecht ab.

Die Akkulaufzeit ist nicht rekordverdächtig, kann sich aber durchaus sehen lassen. Mit Vollausstattung durch den BatteryEater Classic Test reicht der Akku 5 Stunden und 12 Minuten – im Alltagseinsatz sollten sich problemlos höhere Werte erzielen lassen.

Fazit

Netbookkäufer haben es gut – es gibt inzwischen eine Menge wirklich guter Mini-Notebooks auf dem Markt. Mit der Auswahl kommt die Qual der Wahl, und somit arbeiten die Hersteller fieberhaft an Alleinstellungsmerkmalen – denn 1,6 GHz, 10-Zoll-Display, 1 GByte RAM und 160 GByte Festplattenspeicher haben sie alle. Mit der erschütterungssicheren Festplatte und dem USB-Port mit Lademöglichkeit hat Toshiba bei seinem NB200 zwei Extras geschaffen, die den Kaufanreiz geben könnten. Wert wäre es dieses Gerät alle Mal.

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

URL zum Artikel: https://www.cnet.de/41500414/toshiba-nb200-im-test-gute-ausstattung-und-schnelle-cpu/

URLs in this post:

[1] MacBooks: https://www.cnet.de/tests/desktop/41005323/trackback/apple+macbook+pro+13_+neuerungen_+aber+keine+revolution.htm

[2] Notebook: http://www.cnet.de/themen/notebook/

[3] Gaming-Notebooks: https://www.cnet.de/tests/desktop/41001377/testbericht/gaming_power+pur+alienware+m17.htm