Leistung
Bei der Darstellung von SD-Inhalten – also beispielsweise dem klassischen Fernsehsignal – wirkt die Darstellung vergleichsweise weit. Der Upscaler arbeitet besser als der Durchschnitt. Allerdings fällt uns im 21:9-Modus auf, dass alle Bildseiten scheinbar beschnitten werden – hier und da fehlen ein paar Details. Unabhängig davon wirken analoge Kanäle leicht grobkörnig. Bei digitalem Empfang – etwa über DVB-T – ist das Bild deutlich schärfer. DVDs hingegen stellt der Cinema 21:9 hervorragend dar. Besonders dunkle Szenen scheinen allerdings etwas gräulich zu sein. Auch Schatten gehen hier unter. Im theoretischen Test der Graustufendarstellung hingegen schneidet der Fernseher gut ab.
Ganz anders ist es hingegen bei HD-Content. Die zusätzliche Displayauflösung kitzelt die letzten Details aus den ohnehin schon hochauflösenden Blu-rays heraus. Wer einen Film im Seitenverhältnis von 2,35:1 betrachtet, also der Cinemascope-Darstellung, erlebt schon fast eine neue Erfahrung. Das Bild wirkt gestochen scharf und die Farben stimmen – lediglich Hauttöne wirken ein bisschen zu rosa. Wer Perfect Natural Motion (PNM) aktiviert, reduziert das Auftreten von Bewegungsartefakten. Deutlich länger haben wir gebraucht, um die Unterschiede festzustellen, die beim Einschalten des 200-Hz-Modus auftauchen.
Etwas ganz Besonderes ist auch das Spielen von HD-Games auf Xbox 360 oder Playstation 3 auf diesem Fernseher – vor allem, wenn er bei der Darstellung wichtige Informationen an den Bildrändern abschneidet. Der 16:9-Modus umgeht das Problem, doch dafür muss der Spieler mit schwarzen Balken leben. Über den PC haben wir ein 1080p-Bild eingespielt – überraschenderweise klappt das, obwohl der Fernseher es nicht offiziell unterstützt. Text wirkt dabei aber weicher, als wir es erwartet hätten. In SXGA-Auflösung hingegen wirkt alles gestochen scharf – auch die Grautöne stelllt der TV hier perfekt dar.

Ambilight ist nicht nur Show: Der Zuschauer gewöhnt sich schnell an das angenehme Hintergrundlicht beim Fernsehen.
Schade, dass der Philips so lange braucht, um Inhalte aus dem Netz zu laden. Selbst mit 100-MBit-Kabelverbindung ruckelt die Wiedergabe von Filmen gelegentlich. Internet-Radio hingegen spielt er problemlos ab. Die meisten Videoclips laufen übrigens ohne größere Verzögerung bei akzeptabler Bildqualität und Schärfe. Allerdings konnte das Gerät unsere Testdateien in den Formaten H.264, MPEG-4 und WMV-HD nicht lesen. Dafür klappt die Wiedergabe von MP3-Dateien mit unterschiedlichsten Codierungseinstellungen problemlos. Zwei Subwoofer und zwei Hochtöner sorgen in Kombination mit dem 2 mal 15 Watt starken Verstärker für ordentlichen Klang und genügend Reserven, um auch mal beim Action-Film voll aufzudrehen. Virtual Dolby Digital trägt seinen Teil dazu bei, selbst ohne 5.1-Audiosystem für einen gewissen Raumklang zu sorgen.
Fazit
Wow – so ein Fernseher hat wirklich etwas. In der Praxis dürfte er zwar eher mit Heimkinoprojektoren konkurrieren als mit 16:9-Fernsehern – allein der Preisunterschied ist gigantisch. Doch wer Filme nicht im Keller, sondern auch im nicht abgedunkelten Wohnzimmer genießen möchte, hat hier einen tollen und teuren Begleiter gefunden. Wer häufiger fern sieht als Filme von Blu-ray-Disc, sollte sich dennoch nach einem günstigeren 16:9-Modell umsehen – denn ansonsten hat er die schwarzen Balken links und rechts vom Bild.
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