Wie es sich für ein Sony-Ericsson-Handy gehört, ist natürlich auch ein anständiger MP3-Player – natürlich namens Walkman-Player – mit an Bord. Er sieht gut aus und lässt keine Fragen offen. Allerdings vermissen wir eine Visualisierung. Bei so einem großen Display dürfte es schon eine Art Animation oder einen grafischen Equalizer geben. Im Vergleich zu anderen Multimedia-Phones wie dem i8910 gibt es leider keine Unterstützung von DivX- oder Xvid-Videos. Schade. Außerdem vermissen wir eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Wer am Satio einen Standard-Kopfhörer anschließen möchte, muss sich im Zubehörhandel einen entsprechenden Adapter kaufen.

Der Webbrowser überzeugt. Er unterstützt Flash-Videos direkt im Browser. Seiten sehen so aus, wie man es vom Desktop-PC her kennt und erwartet, und die Bedienung ist erstklassig. Mangels Multitouch gibt es leider keinen Zweifinger-Zoom, dafür aber einen Onscreen-Slider, der die Vergrößerung festlegt.

Wer seine E-Mails mit dem Server im Büro abgleichen möchte, greift dafür auf Exchange zurück. Nokia hat bei seinen Geräten einen Client mit dem simplen Namen Mail vorinstalliert, bei Sony Ericsson gibt es ein Programm namens RoadSync. Die Applikation erledigt ihren Job so, wie wir es von ihr erwarten. Man tippt seine Server- und Zugangsdaten ein und erhält Zugriff auf seine Kontakte, Kalendereinträge, E-Mails und Aufgaben. QuickOffice gibt es ebenfalls – die Version taugt allerdings nicht zum Bearbeiten, sondern nur zum Betrachten von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten. Darüber hinaus ist ein PDF-Reader vorhanden.

Wie inzwischen bei den meisten Handys üblich, gibt es auch beim Satio eine Thread-SMS-Ansicht – allerdings nicht integriert in die Messaging-Oberfläche, sondern in einem Extra-Programm namens Chat. Wer das nutzen möchte, kann sich eine Verknüpfung zu der Software auf dem Home-Screen ablegen – denn standardmäßig geht es da nur in die typische SMS-Inbox, die Nachrichten nach Eingangsdatum und nicht nach Personen sortiert.

Eine CD findet sich nicht im Lieferumfang des Satio. Stattdessen ist die PC-Suite und die Media-Go-Software im Speicher der 8 GByte großen microSD-Karte hinterlegt. Die beiden Programme kümmern sich um das Übertragen und Abgleichen von Musik, Fotos, Videos sowie Kontakten, Kalendereinträgen und so weiter.

Navigation und Kamera

Zur Orientierung steht Google Maps zur Verfügung. Außerdem ist die Navigationssoftware Wisepilot vorinstalliert – in Deutschland handelt es sich dabei aber „nur“ um eine dreimonatige Testversion. Allerdings nützt das beste Programm nicht, wenn das Handy schlicht die Satelliten nicht lokalisert. Selbst mit zwei SIM-Karten unterschiedlicher Anbieter und an verschiedenen Positionen haben unsere Kollegen nur einmal ihren Aufenthaltsort mithilfe des Satios bestimmen können. Ob das ein Einzelfall oder ein generelles Problem des Satios ist, wissen wir noch nicht. Wir warten allerdings schon auf unser Testgerät, und unsere asiatischen Kollegen haben ebenfalls schon ein Austauschgerät bestellt.

Wie das „alte“ K850i-Cyber-shot-Handy verfügt auch das Satio sowohl über einen Xenon-Blitz als auch über eine Foto-LED – schließlich hellt der echte Blitz dunkle Umgebungen zwar deutlich besser auf als die kleine Leuchtdiode, doch bei Videoaufnahmen in Bars und Discos freuen wir uns über die kleine Funzel.

Darüber hinaus stehen typische Merkmale kompakter Digitalkameras zur Verfügung, darunter Gesichts- und Lächelerkennung. Auch Funktionen anderer Touchscreen-Handys wurden implementiert. Dazu gehört Touch-to-Focus: Wer einen bestimmten Bildbereich scharf stellen möchte, tippt ihn einfach auf dem Display an. Der Autofokus erledigt den Rest. Bei voller 12-Megapixel-Auflösung speichert das Satio Bilder im 4:3-Format. Bei 10 Megapixeln ist es 3:2, bei 9 Millionen Bildpunkten ist es 16:9. Das 4:3-Format gefällt uns nicht so sehr. Wir schießen unsere Aufnahmen lieber im Seitenverhältnis 3:2, auch wenn wir dann nicht in den Genuss der vollen Auflösung kommen. Aber auch hier gilt: Das ist Geschmackssache. Videos nimmt das Smartphone mit 30 Bildern pro Sekunde in VGA-Auflösung auf (640 mal 480). Foto-Profis können an Reglern für Fokus und Belichtung drehen, mehr Optionen gibt es nicht. Aber das Satio ist eben ein Handy und keine Kamera – auch, wenn es einen 12-Megpixel-Chip im Inneren verbirgt. Die Auslöseverzögerung beträgt etwa 0,3 Sekunden. Das wäre selbst für eine Kompaktkamera ein guter Wert.

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Schon im Test: Kamera- und Videowunder Satio von Sony Ericsson

  • Am 21. Oktober 2009 um 17:39 von Klaus

    Sony Ericsson Satio
    Hallo,

    der Testbericht ist ja sehr aussage kräftig. Eine Frage hätte ich noch. Verfügt das Satio im Organizer auch über eine Code-Memo Funktion, wie im C905?

  • Am 22. Oktober 2009 um 10:58 von Daniel Schraeder

    Re. Sony Ericsson Satio
    Hallo Klaus,

    eine Code-Memo-Funktion im Stil des C905 gibt es beim Satio leider nicht. Allerdings lasen sich beispielsweise Kalendereinträge beim Synchronisieren mit dem PC als "Privat" markieren und tauchen dann mit nicht ersichtlichem Inhalt auf.

    Beste Grüße
    Daniel Schraeder, CNET.de

  • Am 23. Oktober 2009 um 00:11 von Klaus

    Re. Sony Ericsson Satio
    Hallo Daniel,

    vielen Dank für Deine Antwort, ist zwar schade, dass es diese Funktion nicht mehr gibt. Wie darf ich das mit dem nicht ersichtlichem Inhalt verstehen?

    Gruß
    Klaus

  • Am 10. September 2010 um 14:02 von Klaus Moderegger

    Satio-Test
    Hallo, was bedeutet propietärer Anschluss für USB u Audio ? und was inkonsistente Bedienung ? und im Testbericht vermisse ich gänzlich Aussagen über zB Sprachqualität (ist ja in erster Linie immer noch ein Telefon…) liebe Grüsse finde das Forum im übrigen toll ! (wenn ich Antworten bekomme… siehe Anfrage zum GC 900 von LG )

  • Am 15. Februar 2011 um 19:00 von satio liebhaber

    aha
    also ich habe mir das satio gekauft und bin damit überaus zufrieden. allerdings gibt es einen großen makel = wenn man das handy mit kamera nach oben iensteckt geht beim herausziehen die kamera immer auf

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