Wer seinen Computer um die Jahrtausendwende mit dem Internet verbinden wollte, musste ein Kabel quer durch das Haus verlegen. Das ist heute nicht mehr nötig. Dank der drahtlosen Übertragungstechnik WLAN funken Rechner und Router die Daten durch die Luft. Einfach eine WLAN-Box in den Keller stellen, und dank der Reichweite von bis zu 100 Metern ist überall im Haus kabelloses Internet verfügbar – zumindest in der Theorie. In der Praxis funktioniert das leider nicht immer wie geplant. Mauern, andere WLAN-Netze in Reichweite, Reflexionen und Interferenzen sorgen oft dafür, dass es bereits im Erdgeschoss zu Störungen kommt. Und das, obwohl der Router eigentlich nur wenige Meter entfernt liegt.
Wer selbst mit schlechtem Empfang zu kämpfen hat, muss aber nicht verzweifeln und doch wieder auf ein Kabel zurückgreifen. Eine gute Antenne kann die Signalstärke nämlich entscheidend verbessern. Wir haben gebastelt und mit unserem Eigenbau für etwa doppelt so guten Empfang gesorgt.
Der Grund für schlechten Empfang
Mit einer maximalen Reichweite von etwa 100 Metern sollte es im WLAN-Netz eigentlich nicht zu Problemen kommen. Doch leider gilt dieser Wert nur unter optimalen Bedingungen, also freier Sicht und gutem Wetter. Die Launen der Natur sollten innerhalb der eigenen vier Wände keine Rolle spielen. Mit der freien Sicht sieht es aber leider ganz anders aus. Eine Ytong-Wand durchdringt der Funk ja noch recht gut, sobald aber Stahlbeton im Spiel ist, sinkt die Signalstärke fast auf Null.

Wer seinen WLAN-Router im Keller aufstellt, hat oft bereits im Erdgeschoss keinen Empfang mehr.
Doch warum verbauen die Hersteller von WLAN-Geräten nicht einfach stärkere Sender? Schuld ist das Gesetz: In Deutschland liegt die maximal zulässige Sendeleistung bei lediglich 100 Milliwatt (entspricht 20 dBm). Dieser Grenzwert sorgt dafür, dass sich WLAN-Netze nicht gegenseitig stören. Schließlich sind hierzulande lediglich 13 Kanäle für das Funknetz reserviert. Diese liegen auch noch so nahe beieinander, dass effektiv nur drei Netze störungsfrei koexistieren können. Außerdem sendet WLAN mit einer Frequenz von 2,4 GHz, also genau mit der gleichen Frequenz wie eine Mikrowelle. Allerdings bräuchte es schon einen außerordentlich starken Router, um die Tiefkühllasagne mit WLAN auf genießbare Temperatur zu erhitzen.
Nun werden sich einige fragen, wie eine Eigenbau-Antenne den Empfang verbessern soll, ohne dabei die Grenzen der Legalität zu durchbrechen. Die meisten WLAN-Geräte erreichen die zulässige Leistung von 100 Milliwatt nicht einmal annähernd. Bis auf wenige Ausnahmen funken sie mit nur rund 35 Milliwatt, also 15 dBm. So ist nach oben noch jede Menge Luft, um die Reichweite zu verbessern. Und genau das nutzt unsere Eigenbauantenne aus.
Aber Achtung: Je nach Fertigungsgenauigkeit und angeschlossenem WLAN-Gerät ist es möglich, dass die erlaubte Sendeleistung mit der Eigenbau-Antenne überschritten wird. In diesem Fall ist die Sendeleistung durch ein längeres Antennenkabel zu dämpfen. Je nach Kabeltyp liegt die Dämpfung pro Meter zwischen 0,2 und 1 dB. Der genauen Wert verrät der Shop oder der Hersteller. Die gesamte Sendeleistung ergibt sich aus Sendeleistung des WLAN-Geräts plus Antennenverstärkung minus Kabeldämpfung, also beispielsweise 4 dB + 18 dB – 2 dB = 20 dB.
Inhalt
- WLAN-Antenne im Eigenbau: Empfangsprobleme für 10 Euro lösen
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3 Kommentare zu WLAN-Antenne im Eigenbau: Empfangsprobleme für 10 Euro lösen
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Reflektorgröße
Wird das WLAN Freq. Band in die DVB-T Biquad Anleitung von cnet eingesetzt unterscheidet sich die minimale Reflektorgröße signifikant. Welcher Wert ist korrekt?
http://www.cnet.de/praxis/wochenend/41503233/page/2/dvb_t_antennen_im_eigenbau_bester_empfang_dank_reflektor.htm
AW: Reflektorgröße
Hallo Stefan,
nur der Abstand zum Reflektor ist wichtig. Es ist egal, wie weit der Reflektor über die Antenne hinausragt. Solange er nur ein kleines Stück hinausragt, funktioniert er. Steht er weiter über, ist das auch egal. Hier haben wir den Überstand aus Platzgründen so klein wie möglich gewählt.
Mit freundlichen Grüßen,
Pascal Poschenrieder, CNET.de
der beitrag is schon recht alt , aber wie ist den der durchmesser des kabels ?