Nintendo hat es mit der Wii vorgemacht: Die Steuerung eines Mauszeigers geht auch komplett ohne Bodenkontakt. Neben einer freihändigen Maus haben wir uns ein kompaktes Gaming-Wunder, ein Zeigegerät mit Sensor unter dem Daumen und einen feurigen Zock-Profi mit integriertem OLED-Display genauer angesehen.
Elecom Scope Node: Maus mit Sensor unter dem Daumen
Die Art, zu arbeiten, hat sich in den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert. Während Anfang bis Mitte dieses Jahrhunderts primär Stifte auf den Schreibtischen zu sehen waren, besiedelten ab den 50er Jahren zunehmend mechanische Schreibmaschinen die Büros. Diese wurden schließlich durch ihre elektrischen Geschwister und in jüngster Zeit durch Tastaturen ersetzt. Völlig neu hinzugekommen ist allerdings die Computermaus, die einen Cursor millimetergenau über den Bildschirm bewegt. Mit dem ursprünglichen Stift hat das jedoch nicht mehr viel zu tun.

Asymmetrisch: Bei der Scope Node von Elecom sitzt der Sensor direkt zwischen Daumen und Zeigefinger.
Viel zu wenig jedenfalls, dachten sich die Jungs von Elecom – und haben eine Maus entwickelt, bei der der Abtastsensor exakt dort positioniert ist, wo beim Schreiben mittels Stift für gewöhnlich die Spitze auf dem Papier aufsetzt. Die Scope Node soll dadurch für ein sehr viel natürlicheres und präziseres Arbeiten sorgen.
Allein in puncto Optik kommt die Stift-Maus außergewöhnlich daher: Mit dem frei zwischen den beiden Tasten schwebenden Mausrad und den silbernen, eckigen sowie schwarzen, runden Formen wirkt sie wie ein während der Verwandlung schockgefrosteter Transformer. Trotz der etwas zerklüfteten Formen liegt sie recht gut in beziehungsweise unter der Hand. Beim Daumen sind wir uns anfangs allerdings nicht so ganz sicher, wo wir ihn unterbringen sollen – unmittelbar über oder doch neben dem Laser-Sensor? Mit letzterer Option fahren respektive zeigen wir deutlich besser.
Beim ersten Anstecken erleben wir eine Überraschung: Ist die empfindlich! Ein nervöses Zucken im Handgelenk reicht aus, um den Mauszeiger kreuz und quer über den Bildschirm zu katapultieren. Verglichen mit unserem althergedienten Arbeitstier Marke Logitech flitzt die Scope Node wie Speedy Gonzales auf Speed über den Desktop. Nach zwei Minuten haben wir uns allerdings tatsächlich daran gewöhnt und kommen mit dem Elecom-Nager bestens klar.
Aber mausert sich die Scope Node zum Killer aller Grafik-Tablets? Eher nicht, wir versuchen etwas mit dem Zeigegerät zu zeichnen. Und die Versuche, konzentrische Kreise, gerade Linien oder Schönschrift hinzubekommen, schlagen ähnlich kläglich fehl, wie mit unserer Logitech MX Revolution. Wir drehen testweise an der Empfindlichkeit und siehe da: langsam sehen unsere amateurhaften Zeichnungen mit der Scope Node in Photoshop nicht mehr aus wie die eines Kleinkindes, sondern nur noch wie die eines künstlerisch absolut untalentierten Unterstuflers. Allerdings kommen wir mit der nun ebenfalls zahmer reagierenden MX Revolution auf dieselben Ergebnisse.
Auch beim Zocken und beim alltäglichen Arbeiten stellen wir keinen gesonderten Vorteil fest. Die Elecom-Stiftmaus ist zwar eine willkommene Abwechslung auf dem Mauspad, schafft es allerdings nicht, unser bisheriges Zugpferd von Logitech aus dem Stall zu verdrängen. Wer auf der Suche nach einem in puncto Design und Handling etwas außergewöhnlichen Zeigegerät ist, sollte Elecoms Scope Node aber definitiv mal probeweise über den Schreibtisch jagen. Für den einen oder anderen könnte sie sich zur handfesten Alternative mausern.
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