Dass Sony einen eigenen Controller entwickelt, der Bewegungen des Gamers erkennt und wie Nintendos Wiimote ins Spiel umsetzt, ist seit der letzten Electronic Entertainment Expo kein Geheimnis mehr. Letzte Nacht hat der japanische Hersteller sein Eingabesystem auf der Game Developers Conference (GDC) in San Francisco offiziell vorgestellt. CNET war vor Ort und konnte erste Eindrücke vom PlayStation Move sammeln.
Zur Bestimmung der Position im Raum setzt Sony seine bereits erhältliche PlayStation Eye Webcam ein. Dabei orientiert sich die Konsole an einer auf der Spitze des Wiimote-ähnlichen Controllers sitzenden, beleuchteten Kugel. Je nach Spiel kommen einer oder zwei Moves zum Einsatz. Zudem wird ein sogenannter Subcontroller erhältlich sein, der in seiner Funktionsweise Nintendos Nunchuck ähnelt, jedoch ohne Kabel auskommt.

Nunchuck in grün: Der Subcontroller ergänzt Sonys PlayStation Move bei manchen Spielen. Andere Games wiederum unterstützen den Einsatz von zwei Moves gleichzeitig.
Sony verspricht zukünftigen Move-Käufern eine noch nie dagewesene Präzision beim Zocken – selbst Wiis Motion Plus soll hier chancenlos bleiben. Neben der optischen Positionsbestimmung setzt der PlayStation-Controller auf eine Reihe von Bewegungssensoren, darunter ein Drei-Achsen-Gyroskop, ein Drei-Achsten-Beschleunigungssensor sowie ein Kompass. Abgesehen von der gesteigerten Genauigkeit soll ein weiterer Vorteil in der gegenüber Nintendos System gesteigerten Reaktionszeit bestehen. Bewegungen setzt das Eingabegerät laut Sony innerhalb der Zeit um, die die Konsole benötigt, um den nächsten Frame auf dem Bildschirm darzustellen.
Auf dem Move mit dem leuchtenden Ping-Pong-Ball an der Spitze befindet sich ein ähnliches Tastensortiment wie auf dem Dual-Shock-Controller. Der Subcontroller bietet neben einer Reihe weiterer Tasten auch einen analogen Stick. Im „Sony-Nunchuck“ befindet sich kein Beschleunigungsmesser – ob sich das bis zum Marktstart noch ändert, lassen die Entwickler offen.
Neben den HD-Fähigkeiten der PlayStation 3 sollen auch die mit dem Move erscheinenden Spiele Nintendo-Anhängern einen Grund zum Überlaufen geben. Sony kooperiert mit 36 Third-Party-Herstellern, darunter Activision, EA, Konami, Sega und Ubisoft. Zum Marktstart des Controllers im Herbst verspricht der japanische Konzern über 20 speziell für Bewegungssteuerung konzipierte Spiele.

Wie Wii Sports Resort, nur in hübschem HD: Beim Bogenschießen in Sports Champions zeigt Sonys Move, zu welcher Präzisionsarbeit es fähig ist.
Im Gegensatz zu Nintendo visiert Sony mit PlayStation Move alle Arten von Zockern an. Titel wie Sports Champions und Move Party erinnern stark an HD-Versionen von Wii Sports beziehungsweise Wii Play. Motion Fighter, ein Boxspiel, und das Ballerspiel The Shoot hingegen richten sich eher an die Zielgruppe der Core Gamer. Die Softwareschmiede Zipper Interactive demonstriert anhand von SOCOM 4, wie sich PlayStation Move zur Steuerung von traditionellen Third- und First-Person-Shootern einsetzen lässt.
Zudem verspricht Sony, zahlreiche ältere Titel – darunter LittleBigPlanet und Resident Evil – auf das neue Eingabesystem upzudaten. Die Hardwareleistung der PlayStation 3 soll von dem Controller übrigens unbeinflusst bleiben. Mit spontanen Framrate-Einbrüchen bei besonders heftigem Gefechtsgefuchtel ist also hoffentlich nicht zu rechnen.
Wir hatten die Gelegenheit, eine paar Titel auf der GDC auszuprobieren. Bereits in den Spielemenüs fällt auf, dass sich der Cursor deutlich exakter und weniger zittrig bewegt als bei der Nintendo Wii. Beim bereits erwähnten The Shoot überträgt Move jede kleine Regung präzise ins Game – da kommt richtig Ballerfreude auf. Auch die Mini-Spiele in Move Party lassen sich erfreulich genau steuern. Bei Motion Fighter trübt allerdings eine spürbare Verzögerung den Prügelspaß ein wenig.

Immer feste drauf: Leider kommt es beim Boxspiel Motion Fighter zu Verzögerungen.
Ein Bundle, bestehend aus einem Spiel, der Kamera und einem Controller, soll für weniger als 100 US-Dollar den Besitzer wechseln. Wer allerdings Games im Multiplayermodus daddeln möchte, die zwei Eingabegeräte erfordern, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wir sind gespannt, was Sony seinen Anhängern hier für Angebote unterbreiten wird. (Alle Fotos: CBS Interactive)
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