Geschwindigkeit
Die Sony NEX-5 macht einen ziemlich schnellen Eindruck. Allerdings wirkt der Autofokus gelegentlich etwas unentschlossen und pumpt kreuz und quer durch den Fokusbereich. Glücklicherweise stellt das die Ausnahme dar.
Bei der Startzeit kann uns die Digicam nicht überzeugen: Bis sie nach dem Betätigen des Einschalters das erste Foto geschossen hat, vergehen 1,7 Sekunden – nur Olympus‘ Micro-Four-Thirds-Kameras brauchen länger. Die Auslöseverzögerung hingegen ist ausgezeichnet. Bei guten Lichtverhältnissen beträgt sie 0,4 Sekunden und ist damit schneller als sämtliche Konkurrenten. Im Zwielicht verschlechtert sich der Wert auf 0,8 Sekunden. Hier gibt Panasonic mit seinen Systemkameras etwas mehr Gas (0,6 Sekunden).
Im Serienbildmodus messen wir 2,6 Bilder pro Sekunde. Sony gibt als maximale Geschwindigkeit 7 fps an, doch diesen Wert erreicht die Kamera nur, wenn sie Autofokus und Belichtung nach dem ersten geschossenen Foto nicht mehr anpasst.
Bildqualität
Die Bildqualität der NEX-5 ist ausgezeichnet. Insbesondere das Rauschverhalten und der Dynamikbereich überzeugen. Leider setzt Sony auch bei seinen Systemkameras auf die Kreativmodi, die hier dasselbe Problem mit sich bringen, wie bei den Spiegelreflexkameras: Die Standardeinstellung liefert unpräzise Farben, und eine neutrale Option gibt es nicht – weder in der Kamera noch in der mitgelieferten RAW-Software. Dass der Weißabgleich tendenziell etwas zu kalte Ergebnisse liefert, hilft hier auch nicht unbedingt weiter.
Zwar liefert die 18-bis-55-Millimeter-Kitoptik scharfe Ergebnisse, leider bringt sie aber auch eine verhältnismäßig starke Verzerrung aufs Bild. Im 18-Millimeter-Weitwinkel deformiert die Linse das Bild tonnenförmig, im 55-Millimeter-Telezoom deutlich kissenförmig. Neben den krummen Linien treten auch Farbsäume an Übergängen mit hohen Helligkeitsunterschieden auf.
Die Videos der NEX-5 sind sehr detailreich. Erfreulicherweise verhalten sich die Objektive beim Fokussieren sehr leise, so dass auf den Clips keine Störgeräusche zu hören sind. Leider gewährt Sony Hobbykameramännern nicht besonders viele Freiheiten im Videomodus. Lediglich die Blendenöffnung ist regelbar. Belichtungsmessung, Verschlusszeit und dergleichen lassen sich nicht konfigurieren.
Das im Gehäuse integrierte Stereomikrofon bietet aufgrund des vergleichsweise großen Abstands eine gute Trennung von rechtem und linken Kanal. Allerdings klingt der Sound etwas blechern, und die Tonfänger sind extrem anfällig gegenüber Windgeräuschen.
Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Sony NEX-5 im Test: Geschwindigkeit und Rauschen top, Farbwiedergabe flop
Vielen dank für Ihren Kommentar.
Ihre Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Sony NEX-5
Danke für diesen sehr aufschlußreichen Bericht, obwohl ich jetzt etwas enttäuscht bin. Warte seit der ersten Meldung auf einen Testbericht und lese, dass diese Kamera doch nicht der "Überflieger" ist, werde noch etwas abwarten, aber im Zweifel die GF1 nehmen.
Super Kamera!
Die Kamera habe ich seit einigen Wochen. Eigentlich ist sie in der Praxis besser als die Testberichte sagen!
Spitze!
Der Test von Cnet sollte man nicht als falsch bewerten, aber wir sprechen hier von Kritik auf hohem Niveau. Besonders weil die Kamera so schön günstig wird sollte man zugreifen!