Sony Bravia KDL-46NX705: schicker LCD-TV mit guter Ausstattung und hohem Preis

von Ian Morris und Pascal Poschenrieder am , 12:40 Uhr

Pro
  • überragende HD-Bildqualität
  • schickes Monolith-Design
  • integrierte HD-Tuner
  • Internet-Features
Con
  • hoher Preis
  • versenkte hintere Anschlüsse
Hersteller: Listenpreis: steht noch nicht fest (umgerechnet 2050 Euro)
ZDNet TESTURTEIL: EXZELLENT 9,0 von 10 Punkte
Fazit:

Der Sony Bravia KDL-46NX705 ist für einen 46-Zoll-Fernseher ausgesprochen teuer. Dafür bringt das Gerät reichlich Extras wie eingebaute HD-Tuner und ein tolles Internet-Portal mit. Außerdem sieht das Bild - zumindest nach etwas Feintuning - sehr ordentlich aus.

Wer einen edlen Fernseher für sein Design-Wohnzimmer sucht, kommt derzeit nicht an Sony vorbei. Mit seinem Monolith-Styling setzt der Hersteller in puncto Aussehen derzeit Maßstäbe. Wir haben getestet, ob das 46-Zoll-Modell KDL-46NX705 nur optisch überzeugt, oder ob auch Ausstattung und Bildqualität vom Feinsten sind.

Sony [1] hat sich in den letzten Jahren bei Heimkino-Fans nicht sonderlich beliebt gemacht. Der Hersteller hat etliche Fernseher auf den Markt gebracht, die nicht dem erwarteten hohen Standard entsprachen und trotzdem sehr viel Geld kosteten. Nachdem der Konzern kürzlich einen finanziellen Schock erlitt, versprach er eine Kehrtwende.

Eines der neuen Modelle, mit dem Sony die Herzen seiner Ex-Fans wieder zurückgewinnen will, ist der Bravia KDL-46NX705. Er sieht stylisch aus und bietet mehr Features als das Durchschnittsgerät. Allerdings kostet er auch deutlich mehr als viele Normalo-Konkurrenten. Der deutsche Preis steht zwar noch nicht fest, in England wechselt der Fernseher aber für rund 1700 Pfund den Besitzer, was etwa 2050 Euro entspricht.

Design

Im letzten Jahr unterschieden sich die Sony-Fernseher in puncto Aussehen kaum von ihren Konkurrenten. Die meisten Modelle kamen mit dem profanen Klavierlack-Design. Die aktuellen Geräte des Herstellers sind zwar immer noch in Klavierlackschwarz erhältlich, das Monolith genannte Styling grenzt sie aber deutlich von ihren Mitstreitern ab.

Das Monolith-Styling von Sony verleiht dem KDL-46NX705 einen edlen Look. Im ausgeschalteten Zustand wirkt er eher wie ein Designelement und nicht wie ein Fernseher. [2]
Das Monolith-Styling von Sony verleiht dem KDL-46NX705 einen edlen Look. Im ausgeschalteten Zustand wirkt er eher wie ein Designelement und nicht wie ein Fernseher.

Unser Testgerät verfügt sogar über ein weißes Gehäuse und unterschiedet sich damit klar von den bisherigen Modellen des Herstellers. Und nicht nur das: Es sieht auch absolut attraktiv aus. Das Monolith-Konzept heißt so, da die komplette Front der Fernseher aus einer einzigen Glasscheibe besteht. Das ist wirklich clever, funktioniert aber mit schwarzen Gehäusen besser. Schließlich ist das Panel im ausgeschalteten Zustand nun mal nicht weiß, sondern schwarz, wodurch es sich bei unserem Testgerät von seinem Rahmen abgrenzt.

Die Fernbedienung ist klasse. Sie scheint sehr gut durchdacht und sieht ungewöhnlich aus – im positiven Sinne. Dank ihrer geschwungenen Form liegt sie komfortabel in der Hand. Die Knöpfe sitzen auf einer halbmondförmigen Oberfläche und funktionieren gut. Obwohl sie recht flach sind, bieten sie eine annehmbare Rückmeldung. Auf der nach außen gewölbten Rückseite befindet sich ein einsamer zweiter Ausschalter. Das erinnert etwas an die Zeit, in der Sony Fernbedienungen mit zwei Seiten gebaut hat – eine für Experten und eine vereinfachte für Einsteiger.

Ausstattung

Der Fernseher hat insgesamt vier HDMI [3]-Ports an Bord. Zwei davon sitzen an der Seite des Gehäuses, zwei hinten. Die beiden rückseitigen Anschlüsse stecken in einer Einbuchtung, was das Anstöpseln von Kabeln zu einem komplizierten Gefriemel macht. Besonders HDMI-Strippen mit klobigen Steckern rasten erst nach dutzenden Versuchen richtig ein. Das ist zwar kein Beinbruch, wer sein Heimkino-Equipment aber mit ordentlichen Kabeln anschließen möchte, könnte Probleme bekommen. Immerhin bietet der Fernseher ja nicht nur diese zwei sondern insgesamt vier Ports. Hinzu kommen reichlich andere Anschlüsse wie VGA [4]– und Component-Video [5]-Eingang sowie USB-Buchse.

Außerdem verbindet sich der NX705 – wie mittlerweile viele Fernseher – mit dem Internet. Allerdings verfügt er im Gegensatz zu den meisten seiner Konkurrenten über integriertes WLAN. Dadurch entfällt das Verlegen lästiger Kabel. Über das Netzwerk greift der Fernseher auf DLNA-Streams von Computern oder NAS-Laufwerken zu – und auf Sonys Online-Plattform Bravia Internet Video [6].

Letztere bietet Zugriff auf Inhalte von Tagesschau, Eurosport, Deutsche Welle und den Berliner Philharmonikern. Außerdem ist Sony Partner des DFB, wodurch auch Qualifikationsspiele der A-Nationalmannschaft, Spielanalysen und Interviews aus Südafrika verfügbar sind. Zudem bringt der NX705 das Angebot Fifa World Cup Kollektion auf den Schirm. Es enthält Videoinhalte zu den letzten Weltmeisterschaften der letzten 76 Jahre, Dokumentationen rund um das Thema Fußball und vieles mehr. Das Ansehen von Youtube- und Dailymotion-Clips ist ebenfalls möglich.

Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt das hiesige Angebot dennoch meilenweit hinterher. In England finden sich im Sony-Portal beispielsweise mehrere Online-Videotheken für das Streamen kompletter Spielfilme. In Deutschland ist so etwas derzeit LG [7] beispielsweise beim Plasma 50PK760 [8] mit seinem Maxdome-Angebot vorbehalten.

Immerhin sind hierzulande wenigstens alle Sony-Internet-Widgets an Bord. Die kleinen Programme liefern Echtzeit-Updates von Websites wie Twitter und Facebook. Auch das Anzeigen von Flickr-Fotos, Wetter-Nachrichten und Finanz-Infos klappt.

Um zu den Inhalten zu gelangen, müssen Anwender durch das Xross-Media-Bar-Menü navigieren. Das System stammt ursprünglich von der Playstation 3 [9], wodurch sich Besitzer der Konsole sofort zurechtfinden. Es besteht aus einer horizontalen Leiste mit Menüpunkten wie Einstellungen, Videos und Kanäle, aus denen beim Auswählen eine vertikale Leiste mit Unterpunkten ausklappt. Dank dieses Aufbaus ist das Menü sehr übersichtlich und leicht zu durchschauen. Auch Einsteiger in die Sony-Welt finden sich schnell zurecht.

Leistung

An der Standard-Definition-Bildqualität des NX705 gibt es nichts auszusetzen. Der Fernseher bringt SD-Material ordentlich und vergleichsweise störungsfrei auf den Schirm. Bei DVB-T [10]-Fernsehen kommt es zwischenzeitlich zu einer sichtbaren MPEG [11]-Blockbildung. Daran ist aber nicht der Sony schuld, sondern die geringe Übertragungsbandbreite des digitalen Antennenfernsehens.

Das HD-Bild der Tuner für DVB-S [12] und DVB-C [13] sieht fantastisch aus. Die Farben leuchten und wirken unglaublich definiert. Außerdem sind sie sehr ausgewogen, wodurch alles äußerst natürlich wirkt. Auch Schärfe und Details sind außergewöhnlich. Jeder noch so kleine Textschnippsel im Bild ist lesbar, und trotzdem sehen Inhalte nicht zu hart aus. Auch bei schnellen Bewegungen gehen dank einer Wiederholrate von 100 Hz keine Details verloren. Die gesamte Darstellung ist sehr ausgewogen und realistisch.

Blu-ray-Filme sehen natürlich noch besser aus als das komprimierte TV-Signal. Wir legen unseren Testfilm James Bond 007: Casino Royale ein. Wir nutzen diese Disc, da sich die einzelnen Szenen stark voneinander unterscheiden und so eine gute Vielfalt an Testmaterial bieten. Die schwarzweiße Eröffnungsszene bringt einen leichten Blaustich des Panels zum Vorschein. Dieser lässt sich allerdings durch eine Kalibrierung beheben. Die leuchtenden Farben des Abspanns sehen fabelhaft aus. Hier hat Sony wirklich einen guten Job gemacht.

Auch die Schwarzwerte sind für einen LCD-Fernseher beeindruckend. Der NX705 nutzt zwar eine LED-Hintergrundbeleuchtung, diese sitzt aber nicht hinter dem Panel und ist nicht segmentweise dimmbar. Der Hersteller platziert die Leuchtdioden im Rahmen der Anzeige, was lediglich für eine geringere Bautiefe und nicht für einen besseren Kontrast sorgt. In der Regel scheint eine derartige Hintergrundbeleuchtung an den Rändern des Bildes stark durch. Beim Sony sind aber nur bei komplett schwarzen Bildern ganz leichte, helle Flecken an den Bildecken zu sehen, die beim normalen Fernsehen nicht stören.

Fazit

Der Sony Bravia KDL-46NX705 überzeugt mit einem für einen LCD-Fernseher ohne lokal dimmbare Hintergrundbeleuchtung außergewöhnlich gutem Bild. Zudem bringt er ein edles Design mit. Auch die Ausstattung ist hervorragend. Allerdings fällt das Angebot des Internet-Portals hierzulande leider noch sehr begrenzt aus. Wenn Sony hier noch nachbessert und für HD-Streaming von Spielfilmen sorgt, rechtfertigt der Hersteller den hohen Preis des TVs eher. Die eingebauten HD-Tuner relativieren die Anschaffungskosten zwar auch ein Stück weit, unserer Meinung nach ist der NX705 dennoch sehr teuer. Nichtsdestotrotz überzeugt das Gesamtangebot. Wer es sich leisten kann, rund 2000 Euro für einen Fernseher auszugeben, investiert sein Geld gut.

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

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[1] Sony: http://www.cnet.de/unternehmen/sony/

[2] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41533046/1006_sony-bravia-kdl-46nx705_01.jpg

[3] HDMI: http://de.wikipedia.org/wiki/High_Definition_Multimedia_Interface

[4] VGA: http://de.wikipedia.org/wiki/VGA_%28Anschluss%29

[5] Component-Video: http://de.wikipedia.org/wiki/Component-Video

[6] Bravia Internet Video: http://www.sony.de/hub/1237477744026/sony-internet-tv?campaignId=12003135&s_kwcid=bravia%20internet%20video|4355379470

[7] LG: http://www.cnet.de/unternehmen/lg/

[8] 50PK760: https://www.cnet.de/tests/tv/41530904/lg+50pk760+50_zoll_plasma+mit+tollem+bild+und+maxdome_film_streaming.htm

[9] Playstation 3: https://www.cnet.de/tests/entertainment/41501733/sony+playstation+3+slim+neues+design_+alte+ausstattung.htm

[10] DVB-T: http://de.wikipedia.org/wiki/DVB-T

[11] MPEG: http://de.wikipedia.org/wiki/MPEG

[12] DVB-S: http://de.wikipedia.org/wiki/DVB-S

[13] DVB-C: http://de.wikipedia.org/wiki/DVB-C