Als Pioneers High-End-Blu-ray-Player BDP-LX91 Ende letzten Jahres in unserem Testlabor eintrudelte, war die Begeisterung groß. Ein derart konkurrenzloses Bild und einen so klaren Klang hatten wir bislang noch bei keinem anderen Gerät erlebt. Die Sache hat nur einen Haken: Für den Über-Player sind sage und schreibe 2500 Euro fällig. Doch nun soll es einen Konkurrenten geben, der eine ähnlich hohe Qualität für deutlich weniger Geld bietet – zumindest laut Hersteller. Der Azur 650BD von Cambridge Audio kostet bei diversen Online-Shops rund 760 Euro – also nur etwa ein Drittel des Pioneer.
Design
Wer keine Lust mehr auf billige Plastikgehäuse mit klavierlackschwarzer Lackierung hat, ist beim 650BD genau an der richtigen Adresse. Die gesamte Außenhülle ist aus Metall. Die Front besteht aus einer dicken, angeschliffenen Aluminiumplatte. Rechts besitzt sie ein paar Löcher, in denen runde Tasten zur Wiedergabesteuerung sitzen. Mittig finden sich oben der Laufwerksschacht, der ebenfalls mit Alu verkleidet ist, sowie ein darunter angebrachtes Display. Die Anzeige leuchtet blau und ist sehr hell. An der linken Seite gibt es neben dem Einschalter auch einen USB-Port, den eine Gummiabdeckung von Staub schützt.
Die Fernbedienung macht ebenfalls einen sehr soliden Eindruck. Sie ist in Silber gehalten und ähnelt den Zappen anderer Cambridge-Audio-Geräte. Allerdings ist die Bedienung nicht ganz so einfach wie gewohnt. Das Cursor-Pad und die Menü-Taste sind zwar groß und bieten eine gute Rückmeldung, alle anderen Knöpfe haben aber genau die gleiche Form und Größe. Dadurch ist es nicht möglich, eine bestimmte Taste zu erfühlen. Erst der Blick auf die Fernbedienung verrät, wo der gesuchte Button sitzt.
Ausstattung
Der 650BD ist ein Blu-ray-Player, der nahezu jede Disc abspielt, die er zu fressen bekommt. Dadurch eignet er sich besonders für Käufer mit großen Film- und Audio-Bibliotheken, in denen neben normalen Blu-rays, DVDs und CDs auch einige SACDs, HDCDs sowie weitere Spezialmedien schlummern. Außerdem hat das Gerät eine Ethernet-Schnittstelle an Bord und ist zur neusten BD-Live-Spezifikation kompatibel. Das bedeutet, dass der Zugriff auf Zusatzmaterial zu Blu-ray-Filmen aus dem Internet problemlos funktioniert.
Außerdem gibt der Player eine Auswahl von Dateiformaten von USB-Speichermedien wieder. Leider klappt das Abspielen von auf Netzwerkrechnern gespeicherten Files mittels DLNA-Stream derzeit noch nicht. Da der Player aber auf der MediaTek-Architektur basiert, wird dieses Feature eventuell durch ein Update nachgeliefert. Das war beim Oppo BDP-83, der das gleiche System nutzt, der Fall. Allerdings verbaut Cambridge Digital andere Digital-Analog-Wandler und ein anderes Video-System als Oppo. Das dürfte jedoch kein Hindernis für das DLNA-Upgrade sein.
Nicht nur, dass der 650BD mit nahezu jeder Disc zurechtkommt, er bringt auch alle gängigen Anschlüsse mit. Neben einem HDMI-Port, einem Composite-Video-Ausgang und einer Component-Video-Schnittstelle findet sich an der Rückseite des Players auch eine S-Video-Buchse. Das ist sehr lobenswert, da viele Hersteller den Standard nicht mehr integrieren, obwohl er eine deutlich bessere Qualität liefert als der gelbe Cinch-Port. Besonders Besitzer älterer Heimkino-Ausrüstung dürften sich darüber freuen. Außerdem besitzt der 650BD sowohl einen optischen als auch einen koaxialen S/PDIF– sowie einen analogen 7.1-Audioausgang. Dekoder für die HD-Tonformate Dolby TrueHD und DTS-HD sind natürlich auch an Bord. Hinzu kommen ein IR-Emitter-Eingang und ein weiterer USB-Port.
Beim 650BD handelt es sich um einen der wenigen sogenannten Regionfree-Player. Das bedeutet, dass er die Länderbegrenzung für DVDs umgeht und auch Discs aus anderen Regionen wie den USA abspielt. Laut unserer australischen Kollegen ist es sogar möglich, gegen einen Aufpreis von rund 150 Euro ein Modell von Cambridge Audio zu erhalten, das sogar den Regionsschutz von Blu-ray-Discs umgeht. Unser Testgerät bietet dieses Feature jedoch nicht.
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