Fujifilm FinePix F300EXR: Superzoom-Kamera mit DSLR-Autofokus angetestet

Vor zwei bis drei Jahren dominierte Panasonic das Marktsegment der kompakten Superzoom-Kameras. Heute gilt das nicht mehr: Nahezu jeder Digicam-Hersteller hat eine handliche Knipse im Angebot, die über einen zehn- bis fünfzehnfachen optischen Zoom verfügt. Fujifilm brachte mit der F70EXR letztes Jahr sein erstes Modell in den Handel, im Februar folgte die F80EXR. Unsere Kollegen von CNET Asia hatten bereits die Gelegenheit, den dritten Vergrößerungsriesen zu testen, die FinePix F300EXR.

Üblicherweise haben Kompaktkameras zwei große Probleme: die Bildqualität bei schwierigen Lichtverhältnissen und die Auslöseverzögerung. Der ersten Schwierigkeit soll der EXR-Sensor zu Leibe rücken. Er ermöglicht ein Gruppieren beziehungsweise Aufteilen der insgesamt 12 Millionen Bildpunkte in einen respektive zwei 6-Megapixel-Blöcke, die je nach Situation zusammengefasst oder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufnehmen. Das ermöglicht wahlweise einen höheren Dynamikbereich oder geringeres Bildrauschen.

Das klingt interessant und hat sich bereits bei den Vorgängermodellen gut bewährt. Viel interessanter ist jedoch der neue Autofokus. Üblicherweise stellen Kompaktkameras auf das Motiv scharf, indem sie mit dem Objektiv durch den Fokusbereich fahren und dort stehenbleiben, wo die Kontraste am gewünschten Fokuspunkt am stärksten sind. Dieser sogenannte Kontrast-Autofokus hat ein Problem: Er ist langsam. DSLRs verfügen über einen Autofokus, der mittels Phasenvergleich des eintreffenden Lichts die Entfernung zum Motiv misst, und die Optik zielstrebig in die gewünschte Position versetzt. Das geht um Welten schneller, erfordert aber einen speziellen Sensor. Und genau diesen hat Fujifilm bei der F300EXR im Bildsensor implementiert.

Design

Bei der F300EXR hat sich Fujifilm endlich zu einer Überarbeitung des F-Serien-Designs entschlossen. Das 3,3 Zentimeter schlanke, mattschwarze Gehäuse wirkt runder und aufregender als die recht kantigen, eintönigen Vorgängermodelle. Die Kamera fühlt sich sehr hochwertig an und sitzt gut in der Hand.

Oben auf der Digicam befinden sich Ein/Aus-Schalter, Auslöser samt Zoomring und, leicht in Richtung Fotograf versetzt, ein Moduswahlschalter. Die etwas nach hinten gekippte Stellung des Rädchens sorgt dafür, dass es leichter mit dem Daumen zu erreichen ist – deutlich bequemer als bei der Vorgängerin F200EXR beispielsweise.

Das leicht nach hinten versetzte und gekippte Modusrädchen lässt sich bequem mit dem Daumen bedienen.
Das leicht nach hinten versetzte und gekippte Modusrädchen lässt sich bequem mit dem Daumen bedienen.

Nach dem Betätigen des Power-Knopfs leuchtet dieser bläulich, und der Blitz auf der linken Oberseite schießt aus dem Gehäuse hervor. Durch die etwas erhabene Position reduziert sich der Rote-Augen-Effekt, und man verdeckt die Blitzröhre nicht so leicht mit den Fingern der linken Hand. Ein paar kleine Erhebungen auf der Vorderseite machen dem Nutzer zusätzlich klar, wo er seine Hand zu positionieren hat.

Die Front der F300EXR ist schlicht gehalten. Viel bleibt dem Hersteller auch nicht übrig – schließlich nimmt das 15-fach vergrößernde Objektiv den meisten Platz ein. Daneben befinden sich noch ein kleiner Handgriff sowie ein Autofokus-Hilfslicht. Die Scharfstell-Lampe ist so weit oben und innen angebracht, dass man sie mit den Fingern nicht verdeckt.

Schaltet man die Kamera ein, schießt der Blitz automatisch nach oben.
Schaltet man die Kamera ein, schießt der Blitz automatisch nach oben.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Fujifilm FinePix F300EXR: Superzoom-Kamera mit DSLR-Autofokus angetestet

  • Am 13. Oktober 2010 um 17:58 von Stephan

    cnet-Bewertung
    Ich würde mich sehr über eine cnet-Bewertungsnote für diese Kamera interessieren. Danke für die ausführlichen und aufschlussreichen Tests!

  • Am 21. November 2010 um 23:40 von Jonny

    Fujifilm F300EXR oder Samsung WB2000 oder doch eine ganz andere?
    Erst mal vielen Dank für die Testberichte. Die entscheidende Frage bleibt für mich trotzdem offen: welche Kamera ist die richtige für mich. Ich suche eine Kompaktkamera ohne Gimmicks. Wichtig sind Qualität (Haltbarkeit), kurze Auslöseverzögerung für Schnappschüsse von einem schnellen Kind, Weitwinkel wäre schön, saubere Farbwiedergabe und korrekte Darstellung (keine Pastellbilder). Nachdem ich gefühlte 100.000 Testberichte gelesen habe, die sich alle widersprechen, bleiben zwei Kameras in der Auswahl, die F300EXR und die Samsung WB2000. Zwischen diesen beiden kann ich mich nicht entscheiden. Für die Samsung sprechen die manuellen Möglichkeiten und Raw, für die Fuji der größere und "revolutionäre" Sensor. Gibt es Entscheidungshilfen, etwa grundsätzliche Qualitätsunterschiede zwischen Fujifilm und Samsung? Ist der Unterschied in der Bildqualität zwischen der Fuji ("ordentlich") und der Samsung ("sehr gut") wirklich
    so deutlich? Gibt es mittlerweile ein Firmware-Update für die "stellenweise umständliche Bedienung" oder ist die, nach Eingewöhnung auch so verständlich und brauchbar? Gibt es andere, bessere Kameras in diesem Preissegment? Die Lumix DMC-TZ10 und die Sony Cyber-shot DSC-HX5V schneiden in einigen Tests, die ich gelesen habe, schlechter ab, als die Samsung WB2000. Wie ist die Bildqualität der Lumix im Verhältnis zu Fuji und Samsung?
    Vielen Dank.

    • Am 28. November 2010 um 22:16 von Tommy

      AW: Fujifilm F300EXR oder Samsung WB2000 oder doch eine ganz andere?
      Ich kann sagen, das der Service von Fuji vorbildlich ist. Meine 10 Jahre alte F700 wurde nach 5 Jahren auf Kullanz repariert und upgedatet, die Quallität spricht für sich. Mein Sohn hat eine günstige Fuji Kompaktkamera, nach einem Sturz bei einem Schulausflug wurde sie ebenfalls auf Kulanz repariert.
      Bei Sony habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht.
      Da meine F700 jetzt wirklich verschlissen ist und nicht mehr Stand der Technik, auch wenn sie noch ohne Fehler funktioniert, werde ich mir zu Weihnachten die F300 EXR gönnen. Ich bin sicher, ich werde es nicht bereuen.

    • Am 29. November 2010 um 11:31 von Stefan Möllenhoff

      AW: Fujifilm F300EXR oder Samsung WB2000 oder doch eine ganz andere?
      Hallo Jonny,

      leider konnten wir die F300EXR noch nicht ausführlich testen, ein endgültiges Fazit zur Bildqualität im Vergleich zur Samsung WB2000 können wir daher nicht treffen.

      Die Panasonic Lumix DMC-TZ10 bietet bei guten Lichtverhältnissen eine tolle Bildqualität, bei höheren ISO-Empfindlichkeiten lässt diese allerdings nach – hier ist die WB2000 überlegen. Meines Wissens nach gibt es für die WB2000 noch kein Firmware-Update, was die Bedienung angeht. Aber ich denke, man gewöhnt sich auch an das horizontale Drehrädchen, das mit der Serienbildfunktion belegt ist.

      Wir haben weder bei den aktuellen Samsung-Kameras noch bei den Fujifilm- oder Panasonic-Modellen Grund zur Beanstandung gesehen, was die Verarbeitungsqualität angeht.

      Wenn Sie den langen Zoom und die GPS-Funktion brauchen, würde ich die TZ10 empfehlen, die Samsung WB2000 bietet dagegen höhere Serienbildraten und bei wenig Licht eine bessere Fotoqualität. Ich hoffe, dass wir zeitnah ein Testgerät der F300EXR in die Finger bekommen 🙂

      Beste Grüße,
      Stefan Möllenhoff, CNET.de

  • Am 29. November 2010 um 22:49 von Oled

    FX 300 oder WB 2000?
    hallo Jonny,
    wir fotografieren mit der Panasonic TZ7 und der Sony WX 5, die meines Wissens den gleichen Sensor wie die Samsung WB 2000 hat. Außderdem habe ich die Panasonic FX700 und die Fuji EXR300 kurz praktisch durch Aufnahmen und betrachten am Bildschirm verglichen.
    Das war dann schon eindeutig. Im Innenraum ist die WX5 ganz klar besser. Die Bilder der EXR300 und die FX700 machen ohne Vergrößerung einen guten Eindruck, der vergrößerte Ausschnitt liefert dann aber massive Pastellbilder. Unsere alte Fuji F 31 mit 6 MB ist da eigentlich auch nicht schlechter. Das ist bei der WX5 wesentich besser, da viel feiner und kontrastreicher. Die TZ 7 ist bei gutem Licht am besten, natürlich und ohne Pastell – Details, aber lässt halt bei wenig Licht stark nach.
    Der Sensor der EXR300 mag gut sein, die neuen hinterleuchteten CMOS von Sony und Samsung sind bei wenig Licht aber klar besser bzw. man holt da mehr raus!

  • Am 11. Januar 2011 um 16:47 von Jack

    F300EXR vs. HX5V vs. TZ10 vs. WB650
    Hi,

    ich suche eine Travel-Kompaktkamera.

    Hauptkriterien:
    – Weitwinkel und möglichst hoher Zoom (min. 8-fach)
    – möglichst viele manuelle Einstellungen (P, S, B, M)
    – Bildstabilisator (optisch / mechanisch / dual)
    – geringes Bildrauschen bei Bildern bei schlechten Lichtverhältnissen

    Zusätze (schön, wenn es das hat):

    – Panorama Funktion (ich selbst bin zu faul, diese nachzubearbeiten und zusammenzusetzen, drucke diese aber öfter aus)
    – GPS (vielleicht ist es ein lsutiges neue Gimmig)
    – HD Video
    – Scenen Funktionen o.Ä.
    – hohe Akkulaufzeit
    – Serienbildfunktion (kann das nur Sony?)

    Was nicht sein darf (hohe Abzüge):
    – Autofokusprobleme; zu langsam o.Ä.
    – Preise über 300,-€
    – ungenaue Bilder (ich zoome am PC oft näher heran und benutze Teilbilder, ab 10MP aber wohl kaum Probleme)

    HX5V:
    War zusammengefasst anscheinend recht gut:
    Gut bei wenig Licht, Panorama, Serienbilder (10! bei 10MP / Sek)
    Aber, leidglich manuelle Einstellungen mit P und M; soll die Bilder zu weich zeichnen (fand das jetzt nicht so schlimm bei den Testbildern, für Profiaufnahmen braucht man nunmal eine SLR)

    TZ10
    Ist LUMIX nicht mehr so gut? Sie überzeugt bei wenig Licht am wenigsten, kein Panorama, hält ansonsten gute Werte.

    WB650
    am günstigsten, mit vielen Gimmiks, Superzoom
    scheint mir Qualitätsmäßig nicht so gut, braucht zu lange zum Bearbeiten, Bildqualität bei näherem Hinsehen zu schlecht

    Jetzt bin ich neu auf die Fuji gestoßen:
    Weitwinkel + 15-fach Zoom!
    Tolle Funktionsanordnung (fühlt sich gut an, war im Laden)
    Bildqualität gut UND auch bei wenig Licht GUT (wenig Bildrauschen)
    Panorama
    Leider kein GPS,
    hat glaube ich HD Video.

    Eigentlich fragt man sich: Sony oder Fuji; F300EXR oder HX5V…

    MfG, danke, vielleicht helfe ich so noch jemanden.

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