DSLR-Fotokurs: Grundlagen von Spiegelreflexkameras und Objektiven

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Diese Elemente finden sich bei den meisten DSLRs auf der Oberseite.
Diese Elemente finden sich bei den meisten DSLRs auf der Oberseite.

Ein Druck auf den Auslöser fängt ein Foto ein – das war einfach. Oben in der Mitte von allen digitalen Spiegelreflex- und praktisch allen EVIL-Kameras befindet sich ein Zubehörschuh zum Aufstecken von Funkauslösern, Blitzgeräten, GPS-Empfängern, Wasserwaagen und so weiter und so fort. Praktisch alle DSLRs im Einsteiger- und Mittelklassesegment verfügen über einen integrierten Ausklapp-Blitz, der ebenfalls meist mittig oben auf der Kamera sitzt. Zum Ausklappen dient eine Taste, die meist in der Nähe des Lichts sitzt und mit einem Blitz gekennzeichnet ist.

Das Herzstück der manuellen Einstellungsmöglichkeiten ist das Modusrädchen. Es dient zum Wechseln zwischen den verschiedenen Aufnahmeprogrammen. Hier finden sich üblicherweise ein paar Szenenprogramme, ein Punkt für den Videomodus, einer oder mehrere für ein Set von benutzerdefinierten Einstellungen und einer oder zwei für den Automatikbetrieb. Am wichtigsten für anspruchsvollere Fotografen dürften allerdings die vier Auswahlpunkte P, A, S und M sein. A ist bei manchen Modellen auch mit Av bezeichnet und S mit Tv.

Die Punkte "A" und "S" auf dem Moduswahlschalter heißen bei manchen DSLRs auch "Av" beziehungsweise "Tv".
Die Punkte „A“ und „S“ auf dem Moduswahlschalter heißen bei manchen DSLRs auch „Av“ beziehungsweise „Tv“.

P steht für Programmmodus. Hier übernimmt die Kamera die Konfiguration von Blende und Belichtungszeit für den Fotografen nach bestem Wissen und gewissen. Übrig bleiben Parameter wie ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Fokusmodus und dergleichen. Von den vier Einstellungen ist P die am wenigsten anspuchsvolle Wahl.

A ist die Abkürzung für Aperture Priority, also Blendenpriorität. Der Anwender stellt die Blende auf einen beliebigen Wert ein, und die Kamera passt die Verschlusszeit so an, dass ein gut belichtetes Bild im digitalen Kasten landet. Der Modus eignet sich für Fotografen, die die Tiefenschärfe kontrollieren möchten, sich aber nicht mit der dazu passenden Belichtungszeit herumschlagen möchten. Mehr Informationen zur Auswirkung der Blende auf die Bildwirkung gibt’s im dritten Teil von unserem Kompaktkamera-Fotokurs.

S kürzt Shutter Priority ab, ergo Verschlusspriorität. Hier legt der Fotograf einen Wert für die Belichtungszeit fest, und die DSLR kümmert sich um die dazu passende Blendenzahl. Wer die Schärfe beziehungsweise Unschärfe von bewegten Objekten kontrollieren möchte, wählt diesen Modus. So lassen sich mit einer kurzen Verschlusszeit beispielsweise Sportler gestochen scharf ablichten, eine lange Verschlusszeit dagegen dient etwa dazu, die Lichter von vorbeifahrenden Autos in lange Leuchtspuren zu verwandeln. Wer mehr über die Belichtungszeit wissen möchte, findet im zweiten Teil unseres Einsteiger-Fotokurses mehr Informationen.

M steht für manuelle Aufnahme. Sowohl Blende als auch Belichtungszeit liegen in der Hand des Fotografen. Passen die beiden Werte nicht zusammen, dann ist das Bild über- beziehungsweise unterbelichtet. Hier kann man am meisten falsch machen, hat aber auch die größte Kontrolle über die resultierende Aufnahme.

In allen manuellen Modi gibt es immer noch ein „Sicherungsnetz“: die ISO-Empfindlichkeit. Der ISO-Wert gibt an, mit welcher Empfindlichkeit der Sensor der Kamera ausgelesen wird. Je höher der Wert, desto heller wird das Bild. Aber durch diese Verstärkung nimmt eben auch das Bildrauschen zu.

Ist die Empfindlichkeit auf Automatisch gestellt, dann versucht die Kamera, tatsächliche oder vermeintliche Einstellungsfehler des Fotografen bei Blende und Belichtungszeit mittels ISO-Wert zu kompensieren. Das verhindert manchmal Fehlbedienungen, kann aber auch durchaus gewollte Einstellungen zunichte machen.

Neueste Kommentare 

Eine Kommentar zu DSLR-Fotokurs: Grundlagen von Spiegelreflexkameras und Objektiven

  • Am 20. Januar 2011 um 03:11 von Alex L.

    Misslungenes Foto kostet nichts?
    Das stimmt leider nicht ganz,
    wenn man beachtet,
    dass die Sensoren eine begrenzte Lebensdauer haben.

    Nehmen wir an, die Kamera ohne Objektiv und Zubehör
    kostet 1.000 Euro und ihr Sensor hat die Lebensdauer von 10.000 Bildern: so gibt man für jedes Foto c.a. 10 Cent aus, nehmen wir an, dass jedes 10. Foto (bei Erfahrenen, jedes 6.) mehr oder weniger gelingt, so kommt man c.a. auf 1 Euro pro solches (60 Cent bei "alten Hasen"). Je mehr Ausschuss, desto teurer logischerweise das Bild, das man behalten möchte.

    Natürlich sind die Chips bei Profi-DSLRs anders und halten mehr als 10.000 Bildern aus, dafür muss man aber auch mehr in die Kamera investieren können und wollen.

    Eine Fortsetzung wäre super!
    Wie sollen da die Anfänger am besten vorgehen? Wie viel sollte man dafür (Kamera + Objektiv + Blitz) ausgeben? Was sind die besten Optionen für einen Anfänger? Auch wenn man beachtet, dass es noch neben DSLR die EVIL-Kameras gibt..
    Wäre super, wenn man auf cnet.de Antworten auf diese Fragen finden könnte..

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