Aufbau der Objektive
Dieses Bild zeigt ein Micro-Four-Thirds-Objektiv von Panasonic von vorne.
Auf der Vorderseite des Objektivs ist zumeist ein recht kryptisches Gemisch aus Zahlen und Buchstaben zu lesen. Zumeist findet sich hier eine Angabe wie 1:3.5-5,6. Diese gibt Aufschluss über die maximale Lichtstärke, also die größte Blendenöffnung des Objektivs. Die kleinere Zahl, also in diesem Fall 1:3.5, steht für den Weitwinkel, die größere für den Telebereich. Im Weitwinkel – also bei kleinen Brennweiten – sind Optiken grundsätzlich lichtstärker als im Telebereich. Nur wenige, sehr teure Linsen bieten eine über den gesamten Zoombereich konstante Lichtstärke. Anstelle der Schreibweise 1:3.5 findet sehr häufig auch die Notation F3,5 Verwendung – beispielsweise auch auf CNET.de.
Hinter den Blendenzahl steht auf dem hier abgebildeten Objektiv 14-42. Diese Zahlen geben den Brennweitenbereich der Optik in Millimetern an. Allerdings sind 14 Millimeter nicht gleich 14 Millimeter. Denn welchen Bildausschnitt ein 14-Millimeter-Objektiv tatsächlich abbildet, hängt von dem dahinterliegenden Sensor beziehungsweise dessen Größe ab. Um einen für alle Kameras vergleichbaren Maßstab zu erhalten, gibt man die Brennweite der Kamera-Objektiv-Kombination häufig auch im Kleinbildäquivalent an – also mit der Brennweite, die ein entsprechendes Objektiv an einer Kleinbildkamera mit 36-mal-24-Millimeter-Film hätte.
Der APS-C-Bildsensor einer Einsteiger-DSLR von Canon verfügt über eine um den Faktor 1,62 kleinere Bilddiagonale als ein 36-mal-24-Millimeter-Kleinbildfilm. Daher beträgt der sogenannte Formatfaktor hier 1,6. Ein 18-bis-55-Millimeter-Objektiv verfügt dort dann über eine Kleinbildbrennweite von 18 mal 1,6 bis 55 mal 1,6 Millimetern, also 29 bis 89 Millimeter.
Eine Kamera mit kleinerem Bildsensor (Crop- beziehungsweise Formatfaktor 1,6) liefert bei dem gleichen Objektiv einen kleineren Bildausschnitt.
Bei den günstigeren Spiegelreflexkameras von Nikon, Sony & Co. ist der Bildsensor etwas größer – hier beträgt der Formatfaktor 1,5. Canon verbaut in seinen Sport-DSLRs einen APS-H-Sensor mit Formatfaktor 1,3. Studio-DSLRs mit sogenanntem Vollformatsensor schließlich verfügen über einen Formatfaktor von 1,0.
Dann findet sich noch die Angabe Ø52 auf dem Objektivgehäuse. Diese beschreibt den sogenannten Filterdurchmesser und ist beim Zukauf von Linsenabdeckungen, Filtern und dergleichen wichtig.
Hier ist die Panasonic-Micro-Four-Thirds-Kitoptik mit einer Objektivbrennweite von 14 bis 42 Millimetern von der Seite zu sehen.
Seitlich vorne am Objektiv befindet ein Ring zum Fokussieren. Dahinter sitzt – sofern die Optik über einen Zoom verfügt – ein weiterer Ring zum Verändern der Brennweite. Bei einigen alten Linsen gibt es noch ein drittes Element zum Einstellen der Blendenzahl. Etliche Objektive haben außerdem noch einen Schalter zum Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren des manuellen Fokus oder des Bildstabilisators zu bieten.
Neueste Kommentare
Eine Kommentar zu DSLR-Fotokurs: Grundlagen von Spiegelreflexkameras und Objektiven
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Misslungenes Foto kostet nichts?
Das stimmt leider nicht ganz,
wenn man beachtet,
dass die Sensoren eine begrenzte Lebensdauer haben.
Nehmen wir an, die Kamera ohne Objektiv und Zubehör
kostet 1.000 Euro und ihr Sensor hat die Lebensdauer von 10.000 Bildern: so gibt man für jedes Foto c.a. 10 Cent aus, nehmen wir an, dass jedes 10. Foto (bei Erfahrenen, jedes 6.) mehr oder weniger gelingt, so kommt man c.a. auf 1 Euro pro solches (60 Cent bei "alten Hasen"). Je mehr Ausschuss, desto teurer logischerweise das Bild, das man behalten möchte.
Natürlich sind die Chips bei Profi-DSLRs anders und halten mehr als 10.000 Bildern aus, dafür muss man aber auch mehr in die Kamera investieren können und wollen.
Eine Fortsetzung wäre super!
Wie sollen da die Anfänger am besten vorgehen? Wie viel sollte man dafür (Kamera + Objektiv + Blitz) ausgeben? Was sind die besten Optionen für einen Anfänger? Auch wenn man beachtet, dass es noch neben DSLR die EVIL-Kameras gibt..
Wäre super, wenn man auf cnet.de Antworten auf diese Fragen finden könnte..