Als vor fünf, sechs Jahren die neue Generation der Spiele-Konsolen auf den Markt kam – Nintendo Wii, Sony PlayStation 3 und Xbox 360, schien die Situation klar: Xbox und PS3 rocken mit HD-Auflösung und gigantomanischer Grafik, und die Wii mit ihren Zappel-Fernbedienungen und SD-Grafik ist etwas für Kinder. Weit gefehlt, die Wii führt die Verkaufsstatistik über Jahre hinweg an, erschließt komplett neue Zielgruppen, ist beliebt und erfolgreich. Und weckt so gewisse Begehrlichkeiten bei Sony und Microsoft.

Während Sony derzeit sein PlayStation Move genanntes Konzept in den Markt bringt, startet Microsoft den Verkauf seiner Bewegungssteuerung Xbox Kinect. Die Sony-Entwicklung geht dabei durchaus in die Richtung der Wii-mote-Steuerung: Der Spieler hält einen Controller mit Beschleunigungssensoren in der Hand, dessen Position darüber hinaus mit Kameras im Raum ermittelt wird. Microsoft versucht’s noch krasser – und macht den Spieler selbst zum Gamepad. Controller, Buttons, Sticks & Co. gibt es nicht, stattdessen hält man beim Autorennen ein virtuelles Lenkrad zwischen den Fingern, kickt virtuelle Bälle (oder Gegner) und hüpft munter vor dem Fernseher auf und ab. Dafür ist der knapp 150 Euro teure Kinect-Sensor nötig, der mit drei Kameras und einem Stapel an Mikrofonen ausgestattet ist und auf (oder unter) dem TV-Schirm platziert wird.

Wer auf den Kaufpreis noch gut 20 Euro drauflegt, bekommt für das Geld auch eine komplette Nintendo-Konsole samt Controller und Sports-Spiel. Ob sich der Kinect-Kauf dennoch lohnt, zeigt der Test.

Design

Die eigentliche Hardware besteht aus einer übergroßen und viel zu breiten Webcam. Beziehungsweise, eigentlich aus drei Kameras, die in einem schwarzen Kunststoff-Balken untergebracht sind, der seinerseits auf oder unter dem Fernseher steht. Das Kinect-Interface ist knapp 30 Zentimeter lang und knapp 8 Zentimeter tief. Es ist auf einem kleinen, eckigen Standfuß montiert und richtet sich motorisiert selbst im Raum aus. Flachbildschirmbesitzer bekommen optional übrigens eine Halterung für die Montage oberhalb der Bildfläche – ansonsten steht die Sensor Bar unterhalb des Panels.

Auf der Vorderseite der Sensor Bar befinden sich diverse Aussparungen und Fensterchen, hinter denen Abstandssensoren, Farbkamera und Mikrofone verborgen sind. Außerdem gibt es noch eine Infrarot-Lichtquelle, die die Kinect-Kamera beim Erfassen des Raums unterstützt, sowie eine grüne LED, die beim Einschalten blinkt und danach leuchtet.

Aufbauen

Vermutlich werden die meisten Kinect-Käufer weniger Probleme mit der Technik und ihrer Erkennungsgenauigkeit haben als mit dem Platzbedarf, den Kinect an Wohnzimmer oder Hobbykeller stellt. Mindestens zwei Meter Platz sollten es zwischen Kameras und Spieler schon sein. Dazu gesellt sich noch ein gewisser Bewegungsspielraum, der im Einsatz nötig ist. Und schon sollte der Wohnzimmertisch gute drei, besser vier Meter vom Fernseher entfernt stehen.

Schöne, neue Werbewelt: Reale Wohnzimmer haben oft weniger Platz zu bieten: Der Spieler muss sich mit Tisch und Hund um seinen Platz streiten.
Schöne, neue Werbewelt: Reale Wohnzimmer haben oft weniger Platz zu bieten: Der Spieler muss sich mit Tisch und Hund um seinen Platz streiten.

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