Im Pressematerial von Microsoft ist das natürlich kein Problem. Auf den offiziellen Fotos ist eine Familie zu sehen, die sich vergnügt in ihrem weitläufigen Wohnzimmer vor Kinect austobt. In der Realität ist häufig weniger Platz, egal, ob in der Mietwohnung in der Innenstadt oder in der Studenten-WG. Wir können nicht oft genug darauf hinweisen, das Platz einfach nötig ist – und ob der vorhanden ist, sollte durchaus ein kaufentscheidendes Kriterium darstellen.
Microsoft selbst stellt keine speziellen Anforderungen an den genutzten Fernseher. Wir sind uns da nicht so sicher – ob die Interaktion mit der virtuellen Welt auf einem 26-Zöller wohl noch Spaß macht? Schließlich muss für die realen Bewegungen ja auch auf dem Bildschirm genügend Auslauf vorhanden sein. 32 Zoll oder mehr sollten es unserer Meinung schon sein – und im Idealfall natürlich HDTV.
Am einfachsten ist der Aufbau der Kinect-Einheit selbst übrigens für Besitzer einer neuen Xbox 360 Slim. Sie verfügt nämlich bereits von Haus aus über einen proprietären Kinect-Anschluss, über den die Sensor-Bar nicht nur Daten austauscht, sondern auch mit Energie versorgt wird. Wer sich vor Mitte 2010 für den Kauf einer Microsoft-Konsole entschieden hat, muss auf das mitgelieferte USB-Kabel zurückgreifen, das über eine Kabelpeitsche mit einer eigenen Stromversorgung und der Konsole verbunden werden will.
Danach erfolgt das Einrichten von Kinect. Der Aufbau selbst geht in wenigen Minuten vonstatten, und dann kommt ein etwas nervigerer Part: Die Sensor Bar muss sich kalibrieren. Da eine Sprachsteuerung möglich ist, ermittelt das System zunächst Störgeräusche in der Umgebung und passt sich entsprechend an. Vor allem in lauteren Umgebungen kann das durchaus seine Zeit dauern. Aber nach ein paar weiteren Minuten ist auch das geschafft – und die Neuanschaffung ist einsatzbereit. Wer möchte, kann noch ein paar zusätzliche Kalibrierungen durchführen.
Oberfläche
Bei der Installation von Kinect ändert sich das komplette Erscheinungsbild der Xbox-Oberfläche. Wer das aktuelle Update des Dashboards schon auf seiner Konsole installiert hat, kennt bereits erste Auswirkungen – aber die Masse der Funktionen bleiben im Hintergrund versteckt, bis die Sensor Bar angeschlossen ist. Und sobald das der Fall ist, stößt man fast schon unweigerlich ein erstes Wow aus.
Wer anfängt, die Elemente auf dem Bildschirm mit Wischbewegungen in der Luft zu verschieben, Menüpunkte auswählt oder sich durch verschiedene Optionen und Seiten wischt, denkt fast automatisch an Tom Cruise in Minority Report.
Kinect muss nicht explizit eingeschaltet werden. Das Auge ist immer bereit und lässt sich mit einer Winkbewegung in Richtung Display aktivieren. Dann bewegt sich ein kleines Hand-Icon im unteren rechten Bildschirmbereich, das bekannte Dash-Board verschwindet, und die Kinect-Oberfläche poppt auf. Der Homescreen heißt übrigens Kinect Hub – hallo, Windows Phone 7. Hier zeigen riesige Icons die verschiedenen Funktionen, die zur Verfügung stehen. Ausgewählt wird, indem man die Hand für ein paar Sekunden über eine Schaltfläche hält.
Zu den Diensten, die zur Verfügung stehen, gehören Microsofts Musikplattform Zune, die Bildtelefonie namens Video Kinect, das Musikangebot Last.fm (Anmerkung der Redaktion: Last.fm gehört, wie CNET.de, zu CBS Interactive) sowie Sport- und Informationsangebote. Weitere Angebote werden folgen.
Kinect Hub: Von hier aus geht’s zu verschiedenen Kinect-Diensten wie der Video-Telefonie, Online-Videos oder News-Plattformen.
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