Die Bedienung ist konsistent, intuitiv und einfach. Wer hier beispielsweise ein Video betrachtet, kann mit einfachen Wischbewegungen spulen, stoppen, pausieren und so weiter. Auch Sprachbefehle sind möglich, die im feinsten Star-Trek-Stil durch das Wort Xbox eingeleitet werden. Sofort taucht ein Popup-Menü auf, das die zur Verfügung stehenden Kommandos anzeigt. Hier und da gibt es allerdings einige Inkonsistenzen bei der Sprachsteuerung – an manchen Stellen, an denen wir mit ihr gerechnet haben, ist sie nicht verfügbar. Immerhin weist ein Mikrofon-Symbol in der unteren rechten Ecke darauf hin, wenn die Sprachsteuerung an der entsprechenden Stelle möglich ist.

Unter den Angeboten hat uns der Video-Chat Video Kinect am meisten beeindruckt. Er verbindet Kinect-Nutzer untereinander, kommuniziert aber auch mit Usern des Windows-Live-Messengers am PC. Genial ist hier die Gesichtsverfolgung von Kinect: Der Anwender kann sich weitgehend frei im Raum bewegen, ist aber dennoch immer beim Gesprächspartner zu sehen.

Ein nettes Feature ist auch der Körperscanner. Auf Wunsch weist Kinect einem Spieler nämlich aufgrund seiner Figur den zugehörigen Xbox-Live-Account zu. Natürlich geht die Auswahl per Controller mindestens genau so schnell, aber Minority Report und so – das ist einfach cool.

Bereits ohne ein erstes Spiel gestartet zu haben, hat uns Kinect an dieser Stelle schon überzeugt. Die Bedienung von Menüs, Apps und Videoplayer mit den Händen frei im Raum funktioniert erstaunlich gut. Die Gestensteuerung ist aber auch unabhängig von der Wahl des Live-Accounts nicht unbedingt die schnellste Möglichkeit, mit der Konsole zu interagieren. Wenn die erste Begeisterung nachlässt, erwischt man sich schnell wieder dabei, doch mit dem Controller durch die Menüs zu zappen.

Simpel und intuitiv: Die Bedienung des Videoplayers mit der Hand sorgt am Anfang für einen echten Wow-Effekt.
Simpel und intuitiv: Die Bedienung des Videoplayers mit der Hand sorgt am Anfang für einen echten Wow-Effekt.

Der Lärmpegel und die Akustik im Gaming-Zimmer entscheidet maßgeblich darüber, wie gut die Spracheingabe funktioniert. In normalen Wohnzimmern ist das üblicherweise kein Problem, beim Einsatz in Räumen mit großzügiger Architektur oder Lofts schon eher.

Spiele

Ab dem Verkaufsstart werden sechs Spiele zur Verfügung stehen. Bis zum Jahresende soll es insgesamt 17 Games geben. Weitere sind in Planung, und darüber hinaus sollen auch bekannte Spiele wie Sonic um die Zappelsteuerung erweitert werden. Die Hüllen der DVDs sind übrigens Lila statt Neongrün, um bereits im Laden ins Auge zu stechen.

Im Lieferumfang der Hardware ist Kinect Adventures bereits enthalten. Darüber hinaus haben wir einen Blick auf Kinect Sports, Kinectimals, Kinect Joy Ride, Your Shape: Fitness Evolved und Dance Party geworfen. Der Eindruck ist etwas gemischt: Bei einigen der Games wirkt der Preis (auf dem Niveau üblicher Spiele) fast schon unverschämt für das Gebotene, und andere tun sich mit der Gestensteuerung etwas schwer. Die meisten fallen übrigens in die typischen Wii-Kategorien der Sport-, Mini- und Partyspiele. Bei allen sechs Games muss der Nutzer vor der Konsole stehen.

Auch deswegen bringt uns Kinect mehr zum Schwitzen als PlayStation Move und Nintendo Wii. Das ist gut für jeden, der beim Kauf von Konsole und Zubehör den Fitness-Bonus als Argument vorschiebt, ist aber für das normale Feierabendzocken vielleicht ein Hinderungsgrund. Übrigens macht das Kinecten allein eher wenig Spaß. Die derzeit angebotenen Titel verfügen zwar allesamt über einen Single-Player-Modus, rocken aber erst ab zwei oder mehr Spielern. Die meisten Games erlauben übrigens auch zwei Spieler gleichzeitig vor der Kamera. Das ist noch besser, benötigt aber noch mehr Platz.

Etwas nervig ist eine Art Timing-Lernkurve, die jedes Spiel benötigt. Man muss also herausfinden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um Aktionen vor der Kamera durchzuführen – und der unterscheidet sich von Game zu Game. Bei manchen der Titeln gibt es kein spürbare Verzögerung, bei anderen hingegen ist sie eher groß.

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Ausführlicher Testbericht: Microsoft Xbox 360 Kinect sorgt für Action

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *