Seit März 2010 gibt es in Deutschland 3D-Fernseher zu kaufen. Seitdem sind rund 40.000 Geräte über die Ladentheke gegangen – und das, obwohl es kaum 3D-Filme gibt. Für anspruchsvolle Heimkinobesitzer sind alle bisherigen Flachbildfernseher aber nicht das Gelbe vom Ei. Wer will schon seinen Beamer, der ein 300 Zoll großes Bild an die Wand wirft, gegen einen „kleinen“ 50- oder 60-Zoll-TV tauschen? Niemand! 3D-Erlebnis hin oder her.
Der Markt bietet zwar schon seit einiger Zeit auch Projektoren mit dreidimensionalem Bild, diesen fehlt aber die volle HD-Auflösung. Das ist geradezu peinlich – schließlich wird hier einfach eine Technologie zur Absatzsteigerung genutzt und dafür still und leise eine andere, nämlich die hohe Auflösung, vergessen. Vor etwa zwei Monaten erblickte endlich der erste Beamer das Licht der Welt, der sowohl 3D als auch eine verlustfreie Darstellung mit 1920 mal 1080 Bildpunkten beherrscht: der LG CF3D. Bereits diesen Monat sollen weitere vier Modelle für den kompromisslosen Filmgenuss mit Tiefeneffekt folgen. Das günstigste, der JVC DLA-X3, wird mit Anschaffungskosten unter 4000 Euro preislich sogar in die Gefilde von 3D-Fernsehern vorstoßen.
Dreidimensionaler Filmgenuss – so funktioniert’s
Um dreidimensional sehen zu können, reicht ein einzelnes Bild nicht aus. Deshalb hat uns die Natur mit zwei Augen ausgestattet. Sie sehen das gleiche Bild aus geringfügig unterschiedlichen Blickwinkeln. Aus dieser Winkeldifferenz errechnet unser Gehirn die zum Erfassen der dritten Dimension notwendigen Informationen. Ohne sie würden wir beim Griff nach der Kaffeetasse oder beim Versuch, einen Ball aufzufangen, einfach daneben greifen.
Bei 3D-Filmen zeichnen im Prinzip zwei Kameras das Geschehen aus leicht unterschiedlichen Winkeln auf. Der Abstand der Linsen entspricht dabei etwa dem zwischen den menschlichen Augen. Bei der Darstellung wird schließlich dafür gesorgt, dass jedes Auge des Zusehers immer nur das „richtige“ Bild zu sehen bekommt. Klappt das, errechnet unser Gehirn automatisch die Tiefeninformationen – und wir sehen den Film dreidimensional.
3D-Projektion mittels Shutter-Technik
Momentan nutzen 3D-Beamer mit Full-HD-Auflösung zwei verschiedene Techniken, um Bilder mit dritter Dimension an die Leinwand zu werfen. JVC und Sony haben bei den Fernsehern kopiert. Hier zeigt der Projektor abwechselnd das Bild für das linke und für das rechte Auge an. Eine synchronisierte Shutter-Brille sorgt dann dafür, dass jeweils nur das passende Bild im richtigen Auge landet. Dazu dunkelt die Sehhilfe einfach immer das Auge ab, das gerade nichts mitbekommen soll. Das geschieht so schnell, dass der Zuseher so gut wie nichts davon mitbekommt.
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