Von Sony über Panasonic bis Olympus: Inzwischen hat fast jeder Kamerahersteller ein wasserdichtes und stoßfestes Modell im Programm. Pentax bringt mit der Optio W90 bereits seinen elften Digicam-Rambo in den Handel und gehört damit zum alten Eisen. Die Outdoor-Knipse ist wasserdicht bis 6 Meter, stoßfest bis 1,20 Meter und trotzt Temperaturen von bis zu 10 Grad unter Null. Stellt sich bloß die Frage: Wie viel von den Anschaffungskosten von rund 235 Euro geht für das solide Gehäuse drauf, und wie viel bleibt noch für die Kamera im Inneren übrig?

Design

Das Gehäuse der W90 besteht aus verstärktem Polycarbonat-Kunststoff, die Vorderseite ist zusätzlich mit einer Frontplatte aus gebürstetem Metall versehen. Auf den ersten Blick beziehungsweise „Griff“ wirkt die Kamera im Vergleich mit ihren Vollmetall-Konkurrenten etwas billig. Doch bereits nach einer kurzen Testphase wird klar: Das Ding dürfte die meisten Fotografen überleben. Durch den Einsatz von Kunststoff ist die Digicam im Vergleich mit den meisten ihrer Marktbegleiter außerdem angenehm leicht.

Im Lieferumfang ist eine Trageschlaufe mit Karabiner enthalten. So lässt sich die Optio W90 problemlos am Gürtel befestigen. Wer die Kamera nicht in Richtung Meeresgrund verlieren möchte, bekommt optional im Zubehör außerdem auch eine Trageschlaufe mit angehängtem Schwimmer. Wie bei den meisten Outdoor-Kameras gibt es auch bei der W90 eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, die man vor dem ersten Einsatz im Wasser beachten sollte – die entsprechenden Hinweise finden sich in der Gebrauchsanleitung. Übrigens ist Pentax einer der wenigen Hersteller, der seinen Kompaktkameras noch ein vollständiges, gedrucktes Handbuch beilegt.

Auf der Vorderseite der Pentax Optio W90 befindet sich ein fünffach vergrößerndes Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 28 bis 140 Millimetern im Kleinbildäquivalent. Die größten Blendenöffnungen betragen F3,5 im Weitwinkel und F5,5 im Telebereich. Wie bei allen Outdoor-Kameras ist die Optik vollständig im Gehäuse integriert. Anders als bei den meisten Konkurrenten befindet sich die Linse jedoch nicht rechts oben, sondern mittig auf der Vorderseite. Damit sinkt die Gefahr, die eigenen Finger statt bunten Clownsfischen zu fotografieren.

Die Pentax Optio W90 gibt es wahlweise mit grünem oder mit schwarzem Rahmen um das Gehäuse.
Die Pentax Optio W90 gibt es wahlweise mit grünem oder mit schwarzem Rahmen um das Gehäuse.

Hinten am Gehäuse sitzt ein ordentlich helles 2,7-Zoll-Display. Es verfügt zwar über eine Schicht, die Spiegelungen vermindern soll, doch in direktem Sonnenlicht ist es gelegentlich trotzdem schwer, etwas zu erkennen. Die Knöpfe und Schalter lassen sowohl mit trockenen als auch mit nassen Händen zuverlässig treffen. Und: Selbst mit Handschuhen ist die Bedienung kein Problem. Die Tasten stehen allesamt aus dem Gehäuse heraus und sind mit recht großzügigen Abständen gesegnet.

Oben auf der Kamera befinden sich Auslöser und Ein/Aus-Schalter. Hinten am Gehäuse gibt es eine Wippe zur Steuerung des optischen Zooms, Play-, Menü- und Gesichtserkennungstasten sowie ein Vier-Wege-Pad mitsamt mittigem Ok-Button. Ganz unten sitzt noch Pentax‘ grüner Knopf – dazu später mehr.

Die Ok-Taste in der Mitte des Pads dient auch dazu, zwischen den verschiedenen Anzeigeoptionen auf dem Display zu wechseln. Oder den Bildschirm wahlweise komplett abzuschalten – was mangels optischem Sucher allerdings recht wenig Sinn ergeben dürfte. Das Vier-Wege-Pad ermöglicht neben der Navigation durch die Menüdialoge auch den direkten Zugriff auf die Einstellungen zu Blitz, Fokus, Selbstauslöser und Aufnahmemodi. Der grüne Knopf schließlich aktiviert den „Ich-bin-faul-und-lasse-die-Kamera-arbeiten“-Automatik-Modus. Wer die Automatikfunktion nicht nutzt, kann die Taste auch zum Konfigurieren von Belichtungskorrektur, Weißabgleich, ISO-Empfindlichkeit und so weiter umfunktionieren.

Die aus dem Gehäuse hervorstehenden Tasten lassen sich sowohl mit Handschuhen als auch mit nackten Fingern gut bedienen.
Die aus dem Gehäuse hervorstehenden Tasten lassen sich sowohl mit Handschuhen als auch mit nackten Fingern gut bedienen.

Unten am Gehäuse befindet sich eine Klappe, die die Fächer für Stromspeicher und Speicherkarte beherbergt. Die Akkulaufzeit ist leider recht kurz. Die nach den Richtlinien der CIPA gemessene Herstellerangabe beträgt zwar 205 Fotos pro Ladung, doch der Einsatz von LED-Beleuchtung, Videomodus, Zoom & Co. dürfte die Reichweite in der Praxis deutlich reduzieren. Wer sich mit der Pentax Optio W90 in die steckdosenbefreite Wildnis stürzen möchte, sollte bei knipsfreudigem Zeigefinger noch ein bis zwei Zusatzakkus mitnehmen. Nachdem sich die Stromspeicher nicht in der Kamera selbst aufladen lassen, sollte das Ladegerät ebenfalls im Reisegepäck verstaut sein.

Auf der rechten Seite der Kamera gibt es eine weitere Klappe, die einen Micro-HDMI- sowie einen kombinierten Micro-USB- und AV-Port versteckt. Das USB/AV-Kabel befindet sich im Lieferumfang, die Strippe für den HDMI-Anschluss ist gegen Aufpreis erhältlich, wahlweise im Pentax-Zubehör oder – günstiger – bei diversen anderen Online-Shops. Ab rund 30 Euro wechselt es außerdem die Infrarot-Fernbedienung Pentax O-RC1 den Besitzer, die erfreulicherweise – wie die Kamera auch – wasserdicht ist.

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Pentax Optio W90 im Test: tolle Outdoor-Kamera für die Skipiste

  • Am 8. November 2010 um 22:23 von killer

    Design
    Also ich würde nicht sagen das das Design hervorragend ist .
    Im gegenteil ich finde es potthässlich 🙂

    • Am 9. November 2010 um 10:58 von Stefan Möllenhoff

      AW: Design
      Hallo 🙂

      Ob schön oder hässlich, das ist sicherlich Geschmackssache – aber das Design ist hervorragend im Sinne von "sehr praktisch" 😉

      Beste Grüße,
      Stefan Möllenhoff, CNET.de

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