Kontaktdaten, Internet-Adressen oder Market-Links mit einem anderen Smartphone auszutauschen, ist mit Hilfe von QR-Codes und einem installierten Barcode-Scanner kein Problem. Auch Fotos, Klingeltöne oder Musikstücke lassen sich beispielsweise via Bluetooth auf in der Nähe befindliche Android-Geräte übertragen. Eine weitere innovative Möglichkeit, Dateien an einen Freund oder Bekannten mit Android-Betriebssystem zu übermitteln, ist die App Hoccer Data Sharing. Mit ihr lassen sich Kontakte, Texte oder Lesezeichen sowie jegliche auf der Speicherkarte befindlichen Daten auf witzige Weise und ohne komplizierte Einrichtungsverfahren austauschen. Und das funktioniert nicht nur mit anderen Android-Handys, sondern auch – jedenfalls mit einigen Dateitypen – mit Apple-Geräten.
Um Daten zwischen Smartphones auszutauschen, stehen den Teilnehmern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Der einfachste und direkteste Weg, um Bilder, Videos oder Musik auf ein anderes Mobiltelefon zu übertragen, ist per Drag & Drop. Sind die gewünschten Inhalte ausgewählt, halten beide Smartphone-Besitzer ihre Geräte nebeneinander und schieben sie einfach displayübergreifend mit dem Finger hin und her. Wer eine Datei jedoch gleich an zwei Personen weitergeben möchte, versendet die Daten ganz einfach per Wurfbewegung. Wie mit einer imaginären Frisbee schleudert der Sender die Inhalte in den Raum, die dann ein oder mehrere Empfänger mittels einer Fanggeste annehmen können. Aber Vorsicht: das Handy bitte gut festhalten. Laut Entwickler soll das sogar über eine Distanz von 100 Metern funktionieren. Die von Hoccer gespeicherten Daten finden sich entweder im Download-Verlauf des Programms oder im Verzeichnis DCIM/Camera auf der SD-Karte wieder.
Damit die Übertragung funktioniert, ist eine Internetverbindung notwendig. Außerdem muss Hoccer die Ortsdaten der Teilnehmer ermitteln können – entweder via GPS oder WLAN-Ortung. Denn beim Senden versieht das Programm die Dateien mit den exakten Positionsdaten des Smartphone-Besitzers, schickt sie an einen Server und verteilt sie dann an die in der Nähe befindlichen Empfänger, die die Daten innerhalb eines sieben Sekunden langen Zeitfensters per Fanggeste abrufen. Rufen mehr als zwei Empfänger Daten an einer Position ab, findet zur Sicherheit kein Datentranfser statt. Ob Hoccer die Position des Nutzers ausreichend genau bestimmen kann, verrät ein Klick auf das Symbol in der rechten oberen Ecke.
Die Daten sind bei der Übertragung nicht verschlüsselt. Das schließt natürlich nicht aus, dass persönliche Informationen, etwa Kontakte, aus Versehen bei anderen Hoccer-Nutzern landen, die gerade in der Nähe ihre Privatsphäre durch die Luft werfen. Ansonsten funktioniert die Übertragung im Grunde ohne große Probleme. Vorausgesetzt die Internetverbindung ist schnell oder die Teilnehmer befinden sich im gleichen WLAN-Netzwerk. Allerdings ist die Datenschutzfrage nicht hinreichend geklärt. Die Entwickler beteuern jedoch, keine Daten langfristig zu speichern oder für andere Zwecke zu verwenden. Das kann man glauben oder nicht. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen möchte, überträgt einfach keine vertraulichen Inhalte.
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