Trends von der CES: das können Kameras und Camcorder im Jahr 2011

Vergangenen Sonntag ist mit der CES in Las Vegas die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik zu Ende gegangen. Die vorherrschenden Themen waren sicherlich Android-Tablets und der schnellere mobile Internetstandard LTE beziehungsweise 4G. Aber auch im Bereich der Kameras und Camcorder gab es eine Reihe interessante Neuheiten zu bewundern. Wir fassen zusammen, was sich in puncto Stand- und Bewegtbildaufnahme getan hat.

CES steht für Consumer Electronics Show. Consumer, das bedeutet, dass es in Las Vegas üblicherweise keine Ankündigungen von spektakulären Highend-Kameras gibt. Eine Canon EOS 1Ds Mark IV oder eine Nikon D4 sind eher auf der Digital-Imaging-Messe CP+ im Februar zu sehen. Stattdessen dreht sich alles um Consumer-Digicams. Um Digicams, die Spaß machen, die neue Tricks mitbringen und die Hobbyknipsern das Leben leichter machen.

Etwas anders sieht es bei den Camcordern aus. Canon, Panasonic, Sony, JVC und Konsorten zeigten Videokameras in fast allen Preiskategorien – angefangen vom 100-Euro-Pocket-Camcorder bis hin zum 2000-Euro-3D-Flaggschiff mit zwei Objektiven und zwei Bildsensoren war alles geboten.

Neue Kameras: Vollgas mit BSI-Sensoren

Ein schier unaufhaltsamer Trend bei den Kompakt- und Bridgekameras sind blitzschnelle CMOS-Sensoren, die die ungleich langsameren CCD-Chips ablösen. Der Grund, warum dieser Wechsel erst jetzt geschieht, ist die sperrige Verschaltung der Fotozellen auf den CMOS-Lichtfängern, die bei kleinen Sensorgrößen bislang einfach zu viel Platz weggenommen hat. Seit zwei Jahren gibt es die sogenannten rückseitig belichteten Bildsensoren, auch BSI-Sensoren genannt, bei denen die Ausleseelektronik einfach von der lichtempfindlichen Fläche weg verbannt wurde. Anfangs stammten alle BSI-CMOS-Chips von Sony, die anderen Hersteller kauften die Sensoren ein. Aber die Konkurrenz schläft nicht – langsam fangen auch andere Firmen mit der Fertigung von BSI-Chips an.

Fujifilm setzt bei seinen EXR-CCD-Sensoren eine ebenfalls sehr interessante Technologie ein: Es ist möglich, jeweils eine Hälfte der Pixel auf dem Chip unterschiedlich zu belichten, und somit mit einem einigen Foto ein HDR-Bild mit erhöhtem Dynamikumfang zu erzeugen. Bei schlechten Lichtverhältnissen lassen sich jeweils zwei Bildpunkte bündeln, um die Pixelfläche zu vergrößern und das Bildrauschen zu verringern. Diese EXR-Technologie kombiniert Fujifilm jetzt mit rückseitig belichteten Sensoren.

Die ersten Kameras mit den neuen Chips sind die HS20EXR, die F550EXR und die F500EXR. Alle drei Digicams bringen den 16 Megapixel auflösenden EXR-BSI-Sensor mit, der ein paar interessante Tricks auf Lager hat: 360-Grad-Schwenkpanorama, Full-HD-Aufnahme, Highspeed-Video mit 320 fps und, und, und. Bei der HS20EXR handelt es sich als Nachfolgerin der HS10 um eine ausgewachsene Bridgekamera mit 30-fachem optischen Zoom. Die F550EXR und die F500EXR sind dagegen kompakte Zoomwunder und bieten jeweils ein 15-fach vergrößerndes Objektiv.

30-fach-Zoom und neuer 16-Megapixel-EXR-CMOS-Sensor: Die HS20 gehört zu den spannendsten Kamera-Neuheiten der CES.
30-fach-Zoom und neuer 16-Megapixel-EXR-CMOS-Sensor: Die HS20 gehört zu den spannendsten Kamera-Neuheiten der CES.

Fujifilms FinePix H20EXR und die F550EXR schießen außerdem acht 16-Megapixel-Fotos pro Sekunde und bieten einen RAW-Modus. Die F550EXR bringt zusätzlich noch einen GPS-Receiver mit. Dagegen wirkt die F500EXR stiefmütterlich behandelt – ihr fehlen sowohl GPS als auch RAW-Aufnahme und Highspeed-Serienbildmodus. Bei einem Preisunterschied von 30 Euro zur F550EXR ist die Daseinsberechtigung dieses Modells schon etwas fragwürdig. Neben den drei erwähnten Digicams hat Fujifilm auf der CES 13 weitere Kameras gezeigt. Wir haben an anderer Stelle bereits mehr Details zu den 16 Fujifilm-Neulingen von der CES veröffentlicht.

Während Fujifilm einen eigenen BSI-Sensor zusammengebastelt hat, war Sony auch nicht ganz untätig und hat gleich fünf Kompaktkameras auf den Markt gebracht, die ebenfalls einen neu entwickelten, rückseitig belichteten CMOS-Chip mitbringen. Und, oh Wunder, auch Sonys Sensor löst 16 Megapixel auf. Das Megapixel-Rennen bei den Kompaktkameras ist wohl doch noch nicht zu Ende. Das neue BSI-Flaggschiff von Sony ist die TX100V: Sie fängt Full-HD-Videos mit 50 Vollbildern pro Sekunde ein, schießt zehn Bilder pro Sekunde mit 16 Megapixeln, verfügt über einen GPS-Receiver und einen 3,5-Zoll-OLED-Touchscreen.

Weitere Modelle mit rückseitig belichteten Bildsensoren sind die Zehnfach-Zoom-Reisekamera HX7V, das wasserdichte Outdoor-Modell TX10 sowie die kompakten Fünf- beziehungsweise Siebenfach-Zoomer WX7 und WX10. Insgesamt hat Sony auf der CES elf neue Digicams vorgestellt – in unserem Kamera-Blog gibt es eine Übersicht über die neuen Sony-Cyber-shot-Knipsen.

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