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Samsung bringt neue NX-Objektive: Makro, Portrait, Superzoom, Weitwinkel und Kit
von Stefan Möllenhoff am , 16:18 Uhr
Was für die DSLRs gilt, ist leider auch bei den (allermeisten) kompakten Systemkameras der Fall: Die Objektive der einzelnen Hersteller sind untereinander nicht austauschbar. Einzige Ausnahme sind Olympus und Panasonic, die gemeinsam auf den Micro-Four-Thirds-Standard setzen. Sonys E-Mount der …
Was für die DSLRs gilt, ist leider auch bei den (allermeisten) kompakten Systemkameras der Fall: Die Objektive der einzelnen Hersteller sind untereinander nicht austauschbar. Einzige Ausnahme sind Olympus und Panasonic, die gemeinsam auf den Micro-Four-Thirds-Standard setzen. Sonys E-Mount der NEX-Kameras ist – jedenfalls ohne zusätzlichem Adapter – nicht zu den Optiken der Alpha-Spiegelreflexkameras kompatibel, und Samsung [1] verwendet mit dem NX-Bajonett ebenfalls ein eigenes System.
Ergänzung: Mit einem Adapter lassen sich selbstverständlich auch Objektive von Fremdherstellern auf den Systemkameras einsetzen – oder beispielsweise auch die A-Mount-Linsen von Sony [2]-DSLRs auf den NEX-Kameras mit E-Mount. Bei den A-Mount-Objektiven funktioniert auf den NEX-Kameras teilweise sogar der Autofokus – herstellerübergreifend ist das allerdings eher die Ausnahme als die Regel.
Die verfügbaren Objektive sind ein wichtiger Punkt, um Käufer für das eigene System zu gewinnen. Schließlich werden nur wenige anspruchsvolle Fotografen in eine Kamera investieren, für die das gewünschte Zubehör nicht verfügbar oder noch nicht einmal angekündigt ist. Führend ist hier derzeit das Micro-Four-Thirds-Format, für das alleine von Olympus und Panasonic zusammen 16 Objektive zur Verfügung stehen. Samsung und Sony hinken da mit fünf beziehungsweise drei Linsen ganz schön hinterher. Sony hat vor kurzem auf der Kameramesse CP+ einen Einblick in sein zukünftiges Objektiv-Lineup gezeigt, jetzt ist Samsung an der Reihe.
Zu den beiden Festbrennweiten mit 20 und 30 Millimetern mit F2,8 respektive F2,0 und den drei Zoomlinsen mit 20 bis 50, 18 bis 55 und 50 bis 200 Millimetern sollen sich im Jahr 2011 fünf weitere Objektive gesellen. Mit dabei sind hier auch Objektive, die auf anspruchsvollere Fotografen zielen. Leider gibt es von Samsung bislang noch nicht besonders viele technische Details. Preis und Erscheinungstermine für Deutschland sind ebenfalls noch nicht verfügbar. Immerhin: Für die USA stehen bereits Daten für den Marktstart zur Verfügung.
Den Anfang macht dort im Mai ein Superzoom-Objektiv mit 10,7-fachem optischen Zoom. Der Brennweitenbereich beginnt bei 18 und endet bei 200 Millimetern. Die größte Blendenöffnung im Weitwinkel beträgt F3,5, im Telebereich sinkt die Lichtstärke auf F6,3. Ein Schwingspulenmotor soll für einen leisen Autofokus sorgen. Plant hier etwa jemand einen Camcorder mit Wechselobjektiven? Interessanterweise ist das 18-bis-200-Millimeter-Objektiv – jedenfalls, was die bisher verfügbaren Daten angeht – mit der Kitobjektiv von Sonys NEX-Videokamera VG10 [3] identisch. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Samsung-Linse beim Preis nicht in ähnlich astronomischen Dimensionen bewegt. Das Sony-Objektiv kostet über 700 Euro.
Im Juli 2011 folgt in Übersee ein Weitwinkelobjektiv mit einer Festbrennweite von 16 Millimetern und einer größten Blende von F2,4. Mit der Lichtstärke und der kleinen Brennweite dürfte sich das Objektiv für Innenaufnahmen und Landschaftsbilder gut eignen – insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Netterweise hat Sony auf der CP+ ebenfalls eine 16-Millimeter-Festbrennweite für das NEX-System vorgestellt [4], allerdings mit F2,8.
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Erfreulicherweise bringt das 60-Millimeter-Makroobjektiv einen optischen Bildstabilisator mit.
Einen Monat später soll eine weitere Festbrennweite folgen: das 60-Millimeter-F2,8-Makroobjektiv. Ein Ultraschallmotor soll für besonders schnelle Fokussierung sorgen. Außerdem ist ein Bildstabilisator an Bord, was bei lichtstarken Festbrennweiten alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.
Der Oktober dürfte die Portraitfotografen unter den NX-Besitzern glücklich machen. Und vermutlich auch arm. Denn hier kommt eine 85-Millimeter-Festbrennweite mit einer größten Blendenöffnung von F1,4. Von Nikon kostet ein derartiges Objektiv mindestens 1000 Euro, hoffentlich wirds bei Samsung etwas günstiger. Die hohe Lichtstärke sorgt in Zusammenhang mit der hohen Brennweite für eine sehr geringe Tiefenschärfe. Und damit lassen sich Personen sehr gut vom Hintergrund freistellen.
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Auf diesem Bild ist Samsungs neues 85-Millimeter-Portraitobjektiv zu sehen.
Im Dezember will Samsung ein Standardzoom mit einem Brennweitenbereich von 16 bis 80 Millimetern in den Handel bringen, das gegenüber den aktuellen Kitobjektiven insbesondere in Sachen Lichtstärke punktet. Im Weitwinkel beträgt die größte Blendenöffnung zwar „nur“ F3,5, dafür sinkt die Lichtstärke im Telebereich nur auf F4,5. Außerdem gibt es einen optischen Bildstabilisator und ebenfalls einen Schwingspulenmotor für leisen Betrieb.
In den Tiefen des Internets ist bereits am Freitag ein Blogpost [7] aufgetaucht, in dem jemand Fotos von einer Powerpoint-Präsentation hinsichtlich Samsungs NX-Zukunft zeigt. Neben einem Expert-Premier-Modell (NX5, NX10 und NX11 fallen unter Novice Expert und NX100 unter Cool Techie) ist dort auch die Rede von einem 700-Millimeter-Objektiv. Diese relativ spezielle Linse dürfte allerdings eher in die Proof-of-Concept-Schublade als ins Line-Up der nächsten ein bis zwei Jahre passen.
Apropos Line-up der nächsten Jahre. Der Blog X-Rumors hat bereits im vergangenen November eine Grafik [8] mit angeblich für die nächsten Jahre geplanten NX-Objektiven veröffentlicht. Wie sich heute herausstellt, sind zumindest die heute von Samsung offiziell angekündigten Optiken (fast) allesamt Volltreffer – einzige Ausnahme ist die größte Blendenöffnung der 18-bis-200-Millimeter-Linse im Telebereich.
Die folgende Tabelle zeigt die bislang erschienenen sowie zukünftige Linsen von der Grafik auf einen Blick. Wenn X-Rumors auch hier recht behält, dürfte Samsung den Markt der EVIL-Kameras durchaus mit dem einen oder anderen Schmankerl durcheinanderwirbeln. Vorausgesetzt, Qualitäten und Preise der Objektive stimmen. Eine interessante Rolle dürfte hier auch die anspruchsvollere Expert-Premier-Kamera spielen – insbesondere, nachdem möglicherweise sowohl Olympus und Panasonic als auch Canon und Nikon „Profi-Systemkameras“ herausbringen werden. Und nicht zuletzt gibt es auch noch Sony. Der japanische Hersteller wird angeblich [9] dieses Jahr noch eine anspruchsvollere NEX-Kamera [10] herausbringen, und auf der Photokina im Oktober und der CP+ im Februar war ein Prototyp einer neuen SLT-Kamera [4] zu sehen. 2011 wird spannend. (Bilder: CBS Interactive, Samsung)
Festbrennweiten | Zoom-Objektive | |||||
2010 | 20mm F2,8 |
30mm F2,0 |
18-55mm F3,5-5,6 |
20-50mm F3,5-5,6 |
50-200mm F4,0-5,6 |
|
2011 | 16mm F2,8 |
60mm F2,8 (Macro) |
85mm F1,4 |
16-80mm F3,5-4,5 |
18-200mm F3,5-6,5 |
|
2012 | 35mm F1,4 |
50mm F1,4 |
135mm F2,0 |
12-24mm F4,0 |
75-300mm F4,0-5,6 |
|
2013 | 24mm F2,0 |
200mm F2,8 |
300mm F4,0 |
16-50mm F2,8 |
50-135mm F2,8 |
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[1] Samsung: http://www.cnet.de/unternehmen/samsung/
[2] Sony: http://www.cnet.de/unternehmen/sony/
[3] NEX-Videokamera VG10: https://www.cnet.de/tests/camcorder/41541140/sony_nex_vg10_im_test_camcorder_mit_aps_c_sensor_zwischen_amateur__und_profiwelt.htm
[4] Sony auf der CP+ ebenfalls eine 16-Millimeter-Festbrennweite für das NEX-System vorgestellt: https://www.cnet.de/blogs/alpha/kameras/41548521/cp__2011_sony_gewaehrt_einblicke_in_die_zukunft_seiner_evil__und_dslr_kameras.htm
[5] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41549173/samsung_60mm_f2_8_macro.jpg
[6] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41549173/samsung_85mm_f1_4_portrait.jpg
[7] Blogpost: http://blog.naver.com/cleanday82/60124228527
[8] Grafik: http://www.x-rumors.com/2010/11/24/x4-samsung-nx-lens-roadmap-2011-2013/
[9] angeblich: http://www.dpreview.com/news/1101/11011110sonyinterview.asp
[10] NEX-Kamera: https://www.cnet.de/tests/digicam/41531875/sony_nex_5_im_test_geschwindigkeit_und_rauschen_top__farbwiedergabe_flop.htm