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Samsung 900X3A im Test: mit flotter Core-i5-CPU und dünner als das Macbook Air
von Scott Stein am , 18:19 Uhr
Samsung bringt mit dem 900X3 ein schickes 13-Zoll-Notebook, das mit ultraschlanker Bauform, rechenstarkem Prozessor sowie mattem Display überzeugt. In der Windows-Welt gehört es derzeit sicherlich zu den interessantesten Geräten. Mit dem faszinierenden 13-Zoll-Macbook-Air kann es aber nicht ganz mithalten: Die Apple-Maschine wirkt noch schicker, noch flacher und kostet mit 4 GByte RAM und 128-GByte-SSD außerdem 200 Euro weniger.
Gerade einmal 1,63 Zentimeter misst das Samsung 900X3A an der dicksten Stelle und übertrifft den König der Flachmänner namens MacBook Air damit um einen knappen Millimeter. In das superschlanke Gehäuse quetschen die Koreaner außerdem einen Core-i5-Prozessor – das gibt es bei Apple derzeit nicht. In etwa zwei Wochen soll das erste Notebook der Serie 9 endlich im Handel erhältlich sein. Wie sich der 13,3-Zoll-Bolide in der Praxis schlägt, verrät der ausführliche Testbericht bereits heute.
Apple [1]: Der Name und das Logo mit dem angebissenen Apfel wecken Assoziationen. Edel, hochwertig, leistungsstark und teuer – oder gar überteuert. Beim MacBook Air sieht das etwas anders aus. Zwar ist das Aluminium-Unibody-Notebook [2] mit 128-GByte-SSD und 13,3-Zoll-Display in der Grundausstattung auch nicht gerade ein Schnäppchen mit 1299 Euro. Doch Samsung [3] kann es nicht günstiger. Das 900X3A kostet mit gleich dimensioniertem Flash-Speicher und identischer Displaydiagonale 300 Euro mehr. Das entspricht exakt dem Aufpreis, den man beim MacBook Air für eine 256-GByte-SSD-Platte zahlen muss. Wer hat also das bessere Angebot, Samsung oder Apple?
Design
Auch wenn es das in puncto maximaler Bauhöhe könnte, braucht sich das Gehäuse des Samsung-Notebooks nicht hinter dem des MacBook Air zu verstecken. Es besteht aus gebürstetem Aluminium und sieht sehr edel und schick aus. Bei dem schwarzen Metall handelt es sich nicht um gewöhnliches Alu, sondern um Duraluminium [4], einer besonders robusten Legierung.
Im Gegensatz zum Apple hat Samsung allerdings kein Unibody-Gehäuse zu bieten. Sprich, die Außenhülle des 900X3A ist nicht aus einem Alu-Block gefräst, sondern besteht „nur“ aus einzelnen Aluminiumteilen. Die Stabilität ist dennoch gut, erreicht insgesamt aber nicht das Niveau des Macbook Air. Insbesondere der Deckel dürfte ruhig verwindungssteifer sein.
Das Tastenbett und der Rahmen um das Display bestehen aus hochglänzendem, schwarzen Kunststoff, was leider nicht so ganz zur ansonsten sehr hochwertigen Materialauswahl passt. Auffällig ist auch, dass auf allen Oberflächen des Notebooks Fingerabdrücke deutlich sichtbar sind.
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Schade: Bei dem Samsung-Notebook kommt neben der edlen Alu-Legierung leider auch viel Plastik zum Einsatz.
Zwar ist das Samsung mit 1,63 sogar etwas dünner als das 1,7 Zentimeter hohe Macbook Air. Doch der Apple-Bolide wird nach vorne zum Anwender hin deutlich flacher und verjüngt sich auf bis zu 0,3 Zentimeter. Daher beeindruckt das Apple-Notebook im direkten Vergleich deutlich mehr. Beim Gewicht ist der Unterschied marginal: Das Samsung-Gerät bringt mit 1,31 Kilogramm gerade einmal zehn Gramm weniger auf die Waage.
Keyboard und Touchpad des Samsung hinterlassen einen hervorragenden Eindruck: Der Druckpunkt der Tasten ist sauber definiert, und beim Tippen erhält man ein deutliches Feedback. Erfreulicherweise hat das Tastenfeld eine Hintergrundbeleuchtung. Damit sind auch LAN-Partys in finsteren Kellern oder Nachtschichten im verlassenen Büro kein Problem. Das große Touchpad aus Echtglas überzeugt mit angenehmer Haptik. Die Gestenerkennung klappt besser als bei vielen anderen Windows-Notebooks.
Ausstattung
Das 13,3-Zoll-Display löst die für diese Größe typischen 1366 mal 768 Pixel auf. Es bietet eine überdurchschnittliche Helligkeit und gefällt mit großen Betrachtungswinkeln. Im Gegensatz zu Apple setzt Samsung auf ein mattes Panel. Damit sind störende Reflexionen beim Arbeiten im Biergarten kein Thema. Das Panel des Apple spiegelt zwar, schafft aber mit 1440 mal 900 Pixeln etwas mehr Auflösung.
Das größere Platzangebot auf der Vorderseite nutzt Samsung beispielsweise, um zwei Stereolautsprecher ins Gehäuse zu quetschen. Zwar sind sie mehr oder weniger nur mit dem Mikroskop zu entdecken, doch Klangqualität und Lautstärke gehen für Skype sowie gelegentlichen Musik- und YouTube-Genuss mehr als in Ordnung.
Die integrierte 1,3-Megapixel-Webcam löst 1280 mal 1024 Pixel auf. Sowohl Bildqualität als auch Lichtempfindlichkeit sind überdurchschnittlich gut – wieder ein Pluspunkt für verlassene Büros und finsere LAN-Partys. Samsung liefert übrigens das Programm YouCam von ArcSoft mit, das in das Live-Bild der Webcam verschiedene Hintergründe schneidet.
Gerade bei flachen Notebooks ist die Integration von Schnittstellen eine Herausforderung – da bildet Samsung Serie 9 keine Ausnahme. Alle Ports sind hinter einer Klappe untergebracht: Rechts finden sich Kopfhörerausgang, USB 2.0 und microSD-Kartenleser. Für „normale“ SD-Karten war offensichtlich kein Platz mehr vorhanden.
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Gut versteckt: Wer kann hier Kartenleser, USB-Anschluss und Kopfhörerbuchse entdecken?
Gegenüber gibt es USB-3.0-Port, Mini-HDMI-Ausgang sowie eine proprietäre Buchse, die über einen mitgelieferten Adapter als Gigabit-Ethernet-Anschluss dient. Will man die beiden Schnittstellen nutzen, muss man den Adapter also ständig mitschleppen. Das Macbook Air bietet übrigens lediglich zwei USB-Ports, Mini-Displayport sowie Kopfhörerausgang – eine kabelgebundene Netzwerkschnittstelle fehlt komplett.
Leistung
Das 900X3 wird von einer Ultra-Low-Voltage-CPU aus Intels Sandy-Bridge-Baureihe angetrieben. Der Core i5-2537M [7] hat zwei Kerne, 3 MByte L2-Cache und läuft mit einer Basistaktfrequenz von 1,4 GHz. Turbo Boost übertaktet einen Kern zeitweise auf bis zu 2,3 GHz. Hyperthreading macht aus den zwei echten Cores vier virtuelle Kerne, was die Auslastung der Ausführungseinheiten steigert und damit letztlich die Performance.
Apples Macbook Air hingegen setzt noch auf den Core 2 Duo, der zwei Generationen älter als der Core i5 ist und weder mit Hyperthreading noch mit Turbo Bost aufwarten kann. Dafür ist er mit 1,86 GHz deutlich höher getaktet. In zwei von drei Benchmarks liegt das Apple-Notebook daher vorne.
Während Apple auf Nvidias Chipsatz-Grafik von Typ 320M zurückgreift, nutzt Samsung die in die CPU integrierte Grafikeinheit Intel HD 3000. Beide Lösungen sind – abgesehen von aufwändigen 3D-Berechnungen – für die meisten Aufgaben schnell genug.
An Bord des Samsung sind außerdem 4 GByte DDR3-RAM sowie eine 128-GByte-SSD. Sie garantiert in Verbindung mit der performanten CPU eine hervorragende Leistung. 128 GByte sind zwar nicht schlecht, für den Gerätepreis von 1599 Euro bietet Apple – normalerweise als eher hochpreisig bekannt – bereits eine 256-GByte-SSD. Allerdings hat das Macbook Air nur 2 GByte RAM. Zwar geht das vorinstallierte Mac OS X Snow Leopard sparsamer mit Ressourcen um als das auf dem Samsung eingesetzte Windows 7 Professional (64 Bit), die Anwendungsprogramme füllen den Arbeitsspeicher aber schnell auf.
Der fest verbaute 5000-mAh-Akku des Samsung hält bei der Wiedergabe eines Videos 5 Stunden und 22 Minuten – ein sehr guter Wert für ein derart kompaktes Notebook. Apples Macbook Air, ebenfalls mit fest verbautem Akku, schafft dagegen nur 4 Stunden und 58 Minuten.
Fazit
Samsung bringt mit dem 900X3 ein schickes 13-Zoll-Notebook, das mit seiner flachen Bauform, dem flotten Prozessor sowie einem matten Display überzeugt. In der Windows-Welt gehört es derzeit sicherlich zu den spektakulärsten Geräten. Mit dem faszinierenden 13-Zoll-Macbook Air kann es aber nicht ganz mithalten: Die Apple-Maschine wirkt noch schicker, noch flacher und kostet mit 4 GByte RAM und 128-GByte-SSD 200 Euro weniger.
Im Folgenden sind noch einmal die exakten Konfigurationen der Geräte aufgelistet, die in unseren Benchmarks zum Einsatz kamen:
Samsung 900X3A: Windows 7 Home Premium (64-bit); 1,4 GHz Intel Core i5-2537M; 4096 MByte DDR3-SDRAM (1333 MHz); 64 MByte Intel GMA HD; 128 GByte Samsung SSD
Dell Vostro V130: Windows 7 Professional; 2,26 GHz Intel Core i5 U470; 4096 MByte DDR3-SDRAM (1333 MHz); 64 MByte Intel GMA HD; 500 GByte Western Digital (7200 rpm)
Apple Macbook Air (13.3″): OS X 10.6.6 Snow Leopard; 1,86 GHz Intel Core 2 Duo; 2048 MByte DDR3-SDRAM (1066 MHz); 256 MByte Nvidia GeForce GT 320M; 128 GByte Apple SSD
Lenovo IdeaPad U260: Windows 7 Home Premium (64-bit); 1,33 GHz Intel Core i5 U470; 4096 MByte DDR3-SDRAM (1066 MHz); 64 MByte/1696 MByte Intel GMA HD; 320 GByte Hitachi (5400 rpm)
Acer Aspire TimelineX 1830T-68U118: Windows 7 Home Premium (64-bit); 1,46 GHz Intel Core i7-680UM; 4096 MByte DDR3-SDRAM (1066 MHz); 128 MByte Intel GMA HD; 500 GByte Western Digital (5400 rpm)
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[2] Notebook: http://www.cnet.de/themen/notebook/
[3] Samsung: http://www.cnet.de/unternehmen/samsung/
[4] Duraluminium: http://de.wikipedia.org/wiki/Duraluminium
[5] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41551126/samsung_06.jpg
[6] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41551126/samsung_03.jpg
[7] Core i5-2537M: http://ark.intel.com/Product.aspx?id=54619
[8] Apple Macbook Air 13.3-inch: https://www.cnet.de/tests/notebook/39160958/der_erste_test_apple_macbook_air_sexy__schlank_und_edel.htm
[9] Acer: http://www.cnet.de/unternehmen/acer/
[10] Lenovo IdeaPad U260: https://www.cnet.de/tests/notebook/41545727/lenovo_ideapad_u260_im_test_alu_flunder_mit_mattem_12_5_zoll_display.htm