Ausstattung

Das Display des Wildfire S löst bei einer Diagonalen von 3,2 Zoll 320 mal 480 Pixel auf. Das ist nicht schlecht – zum Vergleich, Apples iPhone hatte von der ersten bis zur dritten Generation bei einem minimal größeren Monitor (3,5 Zoll) die gleiche Pixelzahl zu bieten. Die androide Oberklasse bringt natürlich mehr Pixel mit, aber diese Auflösung reicht problemlos aus, um alle von uns ausprobierten Apps problemlos darzustellen.

Auch der Touchscreen entpuppt sich nicht als Spaßbremse. Er arbeitet kapazitiv, unterstützt Multitouch und reagiert angenehm empfindlich. Die Zeit der nicht berührungs-, sondern nur druckempfindlichen, resistiven Touchscreens scheint endgültig vorbei zu sein.

Im Inneren des Wildfire S werkelt ein 600 MHz schneller Qualcomm-Prozessor, dem 512 MByte RAM zur Verfügung stehen. Das mag im Vergleich zu den Gigahertz- und Dual-Core-Bombern der Oberklasse auf dem Papier wirklich lahm aussehen, in der Praxis macht die Bedienung des Wildfire S aber durchaus Spaß. Zumindest ruckeln weder Menüs noch der Homescreen. Auch Anwendungen starten angenehm flott, und aktuelle Spiele wie Angry Birds, die auf Android-Smartphones der ersten Generationen schon längst nicht mehr laufen, machen hier keine Probleme. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Ressourcenhunger von Apps weiter steigt. Wir würden daher nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass die neuesten Spiele auch in ein bis zwei Jahren noch auf dem Wildfire S laufen.

Die Speicherausstattung mit 512 MByte ROM ist ebenfalls nicht High-Class, sondern maximal nur Mittelklasse. Dem Anwender stehen, wenn er sein Wildfire S aus dem Karton nimmt, davon nur 125 MByte zur Verfügung, der Rest geht für Betriebssystem und Oberfläche drauf. Für Bilder, Musik, Dokumente & Co. gibt es ohnehin eine microSD-Speicherkarte, aber Apps werden zwangsläufig im beschränkten Bereich installiert. Die eine oder andere Anwendung belegt gerne einmal einen zweistelligen MByte-Betrag – da schwindet der freie Speicher schnell dahin. Viele Anwendungen lassen sich zwar auf die Speicherkarte auslagern, das klappt jedoch nicht bei allen Apps. Wer also vorhat, viele Spiele und Tools auszuprobieren, wird sich häufig mit der Meldung Speicher voll herumschlagen müssen.

Was die Kommunikation mit der Außenwelt angeht, können wir uns hingegen nicht beschweren. Ins Internet geht es über UMTS mit HSPA sowie über WLAN nach dem aktuellen n-Standard. Bluetooth ist ebenso an Bord wie GPS, und für den Komfort sind die üblichen Extras am Start, die sich auch in teureren Geräten finden: Bewegungs-, Helligkeits- und Annäherungssensor.

Auch softwareseitig müssen Käufer des derzeit kleinsten – und günstigsten – aktuellen HTC-Androiden (fast) keine Kompromisse eingehen. Android ist in der aktuellen Version 2.3 an Bord, dazu gibt es die attraktive, herstellereigene Sense-Oberfläche. Sie ist zwar nicht auf dem allerneuesten Stand, denn das kommende Top-Modell Sensation sowie das Tablet Flyer haben ein erneut überarbeitetes User-Interface. Doch das macht nichts – denn sie gehört längst noch nicht zum alten Eisen. Ganz im Gegenteil, die hübschen Widgets wie die Wettervorhersage für den Homescreen sind immer noch attraktiv, und dazu gesellen sich noch viele nette Funktionen der Business-Class. Dazu zählen wir beispielsweise WLAN-Tethering – via Fingertipp wird auch das Wildfire S zum Hotspot. Per Notebook kann man dann die Internet-Verbindung mitbenutzen. Lediglich ein Luxus-Feature vermissen wir im Vergleich zu den teureren HTCs: Das Wildfire S bringt die herstellereigene Locations-App nicht mit. Sie erlaubt das kostenlose Herunterladen von Kartendaten aller relevanten Länder und damit eine Orientierung ohne die Online-Kosten, die Google Maps verursacht und die vor allem im Ausland immens werden können. Schade, denn gerade einem Einsteiger-Androiden, der im Vergleich zu den Top-Smartphones wohl überdurchschnittlich oft ohne Online-Tarif eingesetzt wird, hätte dieses Extra gut gestanden. Aber da waren wohl die Kosten die treibende Kraft.

Apropos: Ohne Datenflatrate macht das Wildfire nur einen Bruchteil so viel Spaß. Potentielle Käufer des Geräts sollten sich also durchaus überlegen, einen entsprechenden Tarif zu buchen. Wer sich dagegen entscheidet, hat übrigens trotzdem die Möglichkeit, die Nutzung des Internet-Zugangs über das Mobilfunknetz auch vollkommen abzuschalten.

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