Die schlechte Nachricht vorweg: Bis die NEX-C3 im Handel erhältlich ist, dauert es noch ein wenig. Sie wird erst ab August in drei verschiedenen Kits in den Regalen stehen: mit 16-Millimeter-Pancake-Objektiv, mit 18-bis-55-Millimter-Optik und mit beiden Linsen zusammen. Sony veranschlagt für die drei Kombinationen 579, 629 respektive 729 Euro. Die knapp ein Jahr alte NEX-5 konnte uns im Test mit ihrem schicken Design und der ausgezeichneten Bildqualität überzeugen. Dementsprechend gespannt waren wir auf die NEX-C3.
Design
Die NEX-C3 ist zwar genauso hoch und breit wie ihre Vorgängerin, aber etwas dünner und damit laut Sony „die weltweit kleinste und leichteste Systemkamera mit Wechseloptik und APS-C-Bildsensor“. Das gilt allerdings nur so lange, bis man ein Objektiv auf die Kamera schraubt. Denn die Micro-Four-Thirds-Systemkameras von Olympus und Panasonic sind zwar größer, was das Gehäuse angeht, ermöglichen aufgrund des etwas kleineren Bildsensors aber die Konstruktion kompakterer Linsen. Wirklich kompakt ist die NEX-C3 nur mit dem 16-Millimeter-Pancake-Objektiv.
Die 18-bis-55-Millimeter-Kitoptik ist schon ganz schön jackentaschenfeindlich. Und mit dem einhändigen Fotografieren ist es hier dann auch vorbei. Nicht nur wegen dem Gewicht des Objektivs, sondern auch, weil Sony zugunsten des ultrakompakten Formfaktors auf einen ausgeprägten Handgriff verzichtet hat. Dennoch: Alles in allem fotografieren wir sehr gerne mit der NEX-C3. Insbesondere in Kombination mit der superflachen Pancake-Linse ist die Knipse immer und überall problemlos mit dabei.
Ausstattung
Sony hat die NEX-C3 nicht gerade mit neuen Features überschüttet. In der intelligenten Automatik gibt es eine neue Photo-Creativity-Benutzeroberfläche, die einen einfachen Zugriff auf diverse fortgeschrittene Funktionen gewährt, beispielsweise Hintergrundunschärfe, Farbsättigung, Helligkeit und so weiter. Außerdem gibt es eine Reihe von neuen Artistic Picture Effects, allerdings ohne wirkliche Überraschungen. Teilfarbfilter sowie Spielzeugkamera-, Poster-, Retro- und Pop-Art-Effekte haben wir auch bei anderen Kameras schon gesehen. Nett ist, dass man die Filter auch kombinieren kann, bevor man das Foto schießt. Aber die Intensität der Effekte lässt sich leider nicht regeln – so wie es etwa bei Olympus möglich ist. Alles in allem können uns die Effektfilter nicht so wirklich überzeugen.
Wir konnten uns seit eh und je nie so wirklich mit der Bedienung von Sonys NEX-Kameras anfreunden. Es gab einfach viel zu wenige Tasten, die einen direkten Zugriff auf wichtige Einstellungen ermöglichen, und etliche häufig benutzte Features verstecken sich tief in den Menüs – beispielsweise die ISO-Empfindlichkeit. Buttons regnet es bei der NEX-C3 zwar immer noch nicht, aber wenigstens lassen sich jetzt diverse Tasten mit beliebigen Einstellungen belegen, eben etwa mit der ISO-Empfindlichkeit oder mit Belichtungsmess- und Autofokusmodus. Das steigert die Benutzbarkeit der Kamera schon einmal enorm.
Und auch an anderer Stelle macht uns Sony eine große Freude. Bei den Vorgängerinnen der NEX-C3 – und unverständlicherweise im Übrigen bei enorm vielen Kameras – sind Menüpunkte, die aufgrund von Konflikten mit anderen Einstellungen nicht zur Verfügung stehen, kommentarlos ausgegraut. Und wer dann beispielsweise den RAW-Fotomodus aktivieren möchte, muss sich erst auf eine Schnitzeljagd durch die Menüs machen, um eine halbe Stunde und 3000 graue Haare später herauszufinden, dass irgendeine Dynamikbereich-Einstellung für den ausgegrauten Parameter verantwortlich war. Sony NEX-C3 liefert Erklärungen, welche Einstellung dafür verantwortlich ist, dass irgendeine Option nicht zur Verfügung steht. Danke.
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