Der gute, alte Schmierzettel und das kleine, schwarze Moleskine haben mittlerweile ausgedient – zumindest unter Smartphone-Besitzern. Denn wer sich im Alltag etwas merken will, findet im Google Play Store zahlreiche Applikationen, die das Smartphone in einen mobilen Notizblock verwandeln, um alles Mögliche auf dem Handy festzuhalten. Der Vorteil: Das Mobiltelefon ist sowieso immer mit dabei und bietet zudem viel mehr Möglichkeiten als eine handschriftliche Notiz. Eine der umfangreichsten Apps auf diesem Gebiet hört auf den Namen Evernote.
Mit der App legen Android-Nutzer Notizen nicht nur in Form von Text auf ihrem Smartphone ab, sondern ergänzen sie auch mit gerade geschossenen Fotos sowie jeglichen Dateien von der microSD-Karte. Neben schriftlichen Memos erlaubt die App auch Sprachaufnahmen. Das Eingesprochene wandelt die App auf Wunsch direkt in Text um. Wer sich also das Eintippen ersparen möchte, spricht die Notiz ganz einfach wie mit einem Diktiergerät ein. In Verbindung mit der App Skitch legen Anwender zudem auch Freihand-Notizen an.
Bei der Darstellung stehen dem Smartphone-Besitzer zwei verschiedene Modi, die Ausschnitt– und Listenansicht zur Verfügung. Die gespeicherten Notizen lassen sich nach Ordnern, ihrem Datum, ihrem Titel oder dem damit verknüpften Standort sortieren und via Google Maps auf der Landkarte anzeigen. Dank einem Homescreen-Widget sind Notizen auch schnell vom Startbildschirm erstellt und die letzten drei Einträge auf den Schirm geholt. Wichtige Notizen kann der Nutzer zudem per Verknüpfung direkt auf den Homescreen heften.
Die Notizen organisieren Smartphone-Besitzer in Ordnern, den sogenannten Notizbüchern. Alle Notizen speichert die App samt Datum ab und versieht sie auf Wunsch mit individuellen Tags oder mit den aktuellen Ortsdaten des Nutzers, um sie später leichter wiederzufinden. Wer bei vielen gespeicherten Notizen den Überblick verloren hat, greift auf die integrierte Volltextsuche zurück und durchstöbert alle Einträge, Bilder und handschriftlich verfassten Notizen nach Schlagwörtern oder filtert sie nach ihrem Datum, den zugeordneten Tags oder Standorten.
Einzelne Notizen oder ganze Notizbücher geben Evernote-Nutzer dann beqeum Bekannten, Freunden oder Arbeitskollegen frei. Mit einem Premium-Abonnement ist dann auch noch das gemeinsame Bearbeiten von Notizen im Team möglich.
Die angelegten Notizen synchronisiert Evernote automatisch mit dem Online-Dienst des Entwicklers und macht alle Einträge auch vom Rechner aus zugänglich. So lassen sich Notizen am PC bearbeiten und erstellen und bequem mit dem Smartphone abgleichen. Wer zusätzlich noch den Web Clipper installiert, kann am PC im Webbrowser markierten Text oder auch ganze Webseiten im Handumdrehen als Notizen ablegen. Der Client für Windows und Mac OS steht auf der Evernote-Homepage zum Download bereit.
Praktisch ist die Synchronisationsfunktion auch bei einem Wechsel des Handys. Damit keine Notizen verloren gehen, gleichen sie Nutzer einfach mit einem weiteren Android-Smartphone, iPhone, iPad, BlackBerry oder Windows Phone 7 ab.
Das aktuelle Update beschert Evernote ein komplett neues Design und verbessert die App in Sachen Bedienung. Der überarbeitete Startbildschirm sieht nicht nur wesentlich schicker aus, sondern erleichtert dank vier Shortcuts auch das Erstellen von neuen Notizen. Bereits angelegte Notizbücher sowie alle Schlagwörter und Orte sind ebenfalls über den Startbildschirm schnell zur Hand. Mit einem Fingerwisch wechseln Evernote-Nutzer dann bequem zwischen Startbildschirm und Notiz- beziehungsweise Notizbuchlisten. Sie haben die Entwickler ebenfalls grundlegend überarbeitet. Die Notizbuchliste zeigt nun alle persönlichen und von Bekannten freigegebenen Notizbücher übersichtlich in einer Ansicht an. Dank der neuen Werkzeugleiste sind zudem alle benötigten Funktionen stets zur Hand. Je nach dem, in welchem Menü sich der Smartphone-Besitzer gerade befindet, zeigt sie die passenden Tools an. Beim Aufrufen einer Notiz sind beispielsweise die Bearbeitungs-, Freigabe- und Schlagwortfunktionen über die Leiste erreichbar. Betrachtet der Nutzer gerade Notizliste bietet die Toolbar Zugriff auf die Suche oder die Sortierungsmöglichkeiten. Alle Neuerung der aktuellen Version lassen sich auch nochmals im Evernote-Blog nachlesen.
Damit hat Evernote auf jeden Fall einen Platz unter den umfangreichsten Apps zum Anlegen von Notizen auf dem Smartphone sicher. Allerdings gibt es auch einige Einschränkungen. Denn in der kostenlosen Variante von Evernote ist das monatliche Upload-Volumen auf „nur“ 60 MByte begrenzt. Zudem ist die maximale Größe einer einzelnen Notiz auf 25 MByte beschränkt. Die Premium-Version erlaubt einen Upload von 1 GByte pro Monat und eine Maximal-Notiz-Größe von 50 MByte. Ein jährliches Abonnement kostet 45 Dollar – also rund 35 Euro. Wie viel MByte vom monatlichen Volumen derzeit noch zur Verfügung stehen, zeigt Evernote nach dem Update übrigens auch bequem nach einem Fingertipp auf den Nutzernamen an.
Evernote steht kostenlos in Googles Play Store zum Download bereit und läuft auf allen Android-Smartphones mit der Betriebssystemversion 1.6 und höher.
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