Ausstattung
Interessenten für das Chacha dürfen sich freuen: Seit der Vorstellung im Februar hat HTC noch einmal kräftig nachgelegt. Aus der ursprünglich angekündigten und etwas schwach motorisierten Variante mit 600-MHz-Prozessor wurde eine CPU mit 800 MHz, um die jeweils aktuellen Versionen von Googles Android-Betriebssystem und der HTC-eigenen Oberfläche Sense auch mit ausreichender Leistung versorgen zu können. Dazu gibt es 512 MByte Arbeitsspeicher und ebenfalls 512 MByte internen Speicher. Beides ist nicht rekordverdächtig, aber für den Alltagseinsatz absolut ausreichend – zumal sich ein großer Teil der Apps ja inzwischen auch auf der microSD-Speicherkarte ablegen lässt. Apropos, ein Speicherchip ist bei unserem Testgerät leider nicht im Lieferumfang enthalten. In der Serienversion soll aber eine 2-GByte-Karte im Karton liegen – sie ist essentiell, denn Nutzerdaten werden bei Android ausschließlich auf der Speicherkarte hinterlegt. Das gilt für Fotos wie für Videos, aber beispielsweise auch für Spielstände von heruntergeladenen Games. Nur absolute App-Fanatiker, die jedes Game und jedes Tool ausprobieren möchten, bringen den internen Speicher des Facebook-Phones schnell an seine Grenzen.
Zur Kommunikation mit der Außenwelt gibt es UMTS mit der HSPA-Erweiterung. Damit zieht das Chacha Daten mit maximal 7,2 MBit/s über das Handynetz aus dem Internet. Für Kurzstreckenverbindungen, Freisprecheinrichtungen & Co. ist Bluetooth an Bord. Und für den Gratis-Internetzugang bei Freunden, zu Hause und im Coffee Shop steht WLAN nach 802.11n zur Verfügung. Um die Facebook-Funktionen des Chacha richtig nutzen zu können, sollte man aber ohnehin eine Datenflatrate beim Handyprovider in Betracht ziehen.
Außerdem ist GPS zur Positionsfindung an Bord – ebenso wie ein digitaler Kompass. In Kombination mit einer Datenflatrate lässt sich das Chacha dank Google Maps Navigation innerhalb Deutschlands auch als kostenloses Navi mit Turn-by-Turn-Sprachansagen nutzen. Ansonsten freuen wir uns über die übliche Sensorik eines aktuellen Oberklasse-Smartphones: Der Umgebungslichtsensor regelt die Helligkeit der Display-Beleuchtung und schaltet das Tastatur-Licht ein, der Annährungessensor deaktiviert den Touchscreen, sobald man das Gerät zum Telefonieren ans Ohr hält, und der Beschleunigungssensor erkennt Drehungen des Gerätes. Dass er die Display-Inhalte üblicherweise dennoch nicht mitdreht, steht auf einem anderen Blatt – und dazu kommen wir gleich.
Zunächst freuen wir uns über die für diese Bilddiagonale hohe Auflösung. Mit 480 mal 320 Pixeln bei gerade einmal 2,6 Zoll wirken Text, Bilder und Webseiten gestochen scharf. Das Texte, Buttons, Menüs und Beschriftungen damit relativ klein ausfallen, ist der Haken an der Sache. Aber dieses Smartphone richtet sich ja ohnehin eher an eine junge, Facebook-affine Zielgruppe – und in diesem Umfeld dürften die Augen noch deutlich weniger belastet sein als beim Außendienstler, der auf der Suche nach einer günstigen Blackberry-Alternative ist. Letzterer sollte das Chacha vorm Kauf unbedingt einmal in die Hand nehmen und beispielsweise auf dem Homescreen den Menü-Button drücken, um zu sehen, ob die Schrift denn groß genug ist.
Ohnehin ist die Querformat-Ausrichtung der Anzeige sehr untypisch: Fast alle Smartphones zeigen Inhalte standardmäßig im Hochformat an, und darauf ist auch ein großer Teil der Apps ausgelegt. Das hat beispielsweise beim Lesen von E-Mails den Nachteil, dass Menüleisten am oberen und unteren Bildschirmrand fast die Hälfte der zur Verfügung stehenden Anzeigefläche einnehmen. Da bleiben gerade noch vier Zeilen für den eigentlichen Text übrig – und das heißt: scrollen, scrollen, scrollen. Auch beim Surfen im Web ist nur wenig von der Seite zu sehen, bis der Ladevorgang abgeschlossen ist. Denn dann klappen die Notification Bar von Android und die Adressleiste des Browsers nach oben weg und geben die vollen 2,6 Zoll frei.
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