Leistung
Die Sony Alpha SLT-A77V macht in Kombination mit dem neuen 16-bis-50-Millimeter-Objektiv einen extrem schnellen Eindruck – die Auslöseverzögerung ist sehr kurz. Gefühlt wirken zwar die aktuellen Geschwindigkeitskönige wie die EOS 1D Mark IV oder auch die Olympus E-5 noch einen Tick schneller, aber in ihrer Preisklasse dürfte die A77V das Maß der Dinge sein. Mit Sicherheit können wir das allerdings erst sagen, wenn uns ein Seriengerät für einen ausführlichen Test zur Verfügung steht.
Eindeutiger sieht es bei der Serienbildgeschwindigkeit aus: Zwölf Fotos pro Sekunde mit 24 Megapixeln Auflösung – das schafft kein Konkurrent auch nur annähernd. Allerdings ist im RAW-Modus bereits nach 13 Aufnahmen schon wieder Schluss. Also nach einer Sekunde. Bei der Nikon D3s passen immerhin 36 RAW-Bilder in den Puffer. Zugegeben kostet diese Kamera mit 4500 Euro allerdings auch viermal so viel und schießt mit „nur“ 12 Megapixeln. Allerdings macht es bei der Sport- und Actionfotografie einen durchaus großen Unterschied, ob die Puffer im Serienbilddauerfeuer schon nach einer oder erst nach vier Aufnahmen überlaufen.
Während des Serienbilddauerfeuers zeigt der elektronische Sucher im Gegensatz zu seinem optischen Pedant nicht das vom Spiegelschlag immer kurz unterbrochene Live-Bild, sondern die zuletzt geschossene Aufnahme an. Hier ist im Endeffekt also ein 12-fps-Video mit minimaler zeitlicher Verzögerung zu sehen. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, die A77V auf ein wirklich actionreiches Motiv loszulassen – eine endgültige Aussage, ob der elektronische Sucher im Serienbildmodus schnell genug ist, können wir daher noch nicht treffen.
Bildqualität
Die Alpha SLT-A77V, die uns Sony auf der IFA zur Verfügung gestellt hat, läuft noch nicht mit der finalen Firmware-Version. Dementsprechend hat uns der Hersteller gebeten, auf eine Beurteilung der Bildqualität zu verzichten. Eine Abschätzung anhand der technischen Daten der Kamera möchten wir an dieser Stelle aber dennoch abgeben. Schließlich gab es noch nie einen SLR-Bildsensor im APS-C-Format, der auch nur annähernd so viele Pixel bot, wie der Chip in der A77V. Das bisherige Maximum hatte Canon mit seinem 18-Megapixel-Chip zu bieten, Samsung hat auf der IFA mit der NX200 noch eine 20-Megapixel-EVIL-Kamera vorgestellt. Aber 24 Megapixel?
Kaum ein Amateur-Fotograf und selbst nur wenige Profis dürften jemals eine überhaupt auch nur annähernd so viele Pixel benötigen – und auch die meisten Objektive dürften diese Auflösung nicht stemmen können. Auf der anderen Seite bringen mehr Pixel auf einem Sensor gleicher Größe Probleme mit sich. Denn je mehr Bildpunkte sich die gleiche Fläche teilen, desto weniger Licht fängt jeder einzelne Bildpunkte ein. Und wenn weniger Licht zur Verfügung steht, muss die Empfindlichkeit nach oben gedreht werden. Dabei kommt es allerdings zu mehr Auslesefehlern, was sich unter anderem in mehr Bildrauschen und damit einer schlechteren Bildqualität äußert. Natürlich gibt es Fortschritte bei den Algorithmen zur Rauschunterdrückung und bei der Bauweise der Sensoren, um die zur Verfügung stehende Fläche so effektiv wie nur irgendwie möglich ausnutzen zu können. Aber manchmal ist weniger einfach mehr.
Hinzu kommt natürlich noch, dass die hochauflösenden Fotos schnell für Speichermangel sorgen. Die 6000 mal 4000 Pixel großen Bilder vom Vorseriengerät der Sony Alpha A77 beanspruchen im JPEG-Format üblicherweise zwischen 8 und 10 MByte, im RAW-Modus sind es 24 bis 25 MByte. Und wie wir bereits festgestellt haben, geht die hohe Auflösung eben auch zu Lasten der Serienbildleistung.
Fazit
Es gibt vieles, was für die Sony Alpha SLT-A77V spricht. Die Kamera ist rasend schnell, umfassend ausgestattet und überzeugt mit einem mit wenigen Ausnahmen sehr durchdachten Design. Außerdem gibt es im Kit mit der Kamera ein sehr interessantes Objektiv mit konstanter Blende, das zwar nicht gerade ein Schnäppchen, im Vergleich zur Konkurrenz jedoch dennoch relativ preiswert ist. Das große Fragezeichen bleibt aber unterm Strich noch die Bildqualität – wir warten gespannt auf ein Seriengerät für einen ausführlichen Test.
Inhalt
- Sony Alpha SLT-A77V angetestet: rasante 24-Megapixel-SLT-Kamera mit genialem Sucher
- Sony Alpha SLT-A77V angetestet: rasante 24-Megapixel-SLT-Kamera mit genialem Sucher
- Sony Alpha SLT-A77V angetestet: rasante 24-Megapixel-SLT-Kamera mit genialem Sucher
- Sony Alpha SLT-A77V angetestet: rasante 24-Megapixel-SLT-Kamera mit genialem Sucher
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