Spielend helfen: Gamer entschlüsseln Virus-Enzym

Firas Khatib - Bild: University of WashingtonMit dem Freeware-Spiel Foldit haben Computerspieler geschafft, woran die Wissenschaft lange gescheitert ist. Die Gamer entschlüsselten in nur drei Wochen die Struktur eines Enzyms, das bei der Vervielfältigung des Aids-Virus eine große Rolle spielt. Die Forscher hatten das zuvor jahrelang erfolglos versucht. Die Idee, das komplizierte Projekt mal von einer anderen Seite aus anzugehen, hatte Firas Kathib (Bild oben) von der University of Washington. Die Universität hat Foldit für solche Zwecke zusammen mit dem Baker Lab entwickelt. Die Entschlüsselung des Aids-Moleküls war der erste große Erfolg in dieser Richtung.

Screenshot Foldit

Zwei Spielergruppen lieferten die entscheidenden Hinweise auf die Struktur des Moleküls. Das Ergebnis der Foldit Contenders Group und der Foldit Void Crushers Group war beinahe perfekt. Die Forscher mussten das Ergebnis nur marginal verbessern, um die tatsächliche Struktur zu erhalten. Darum wurden die Spieler in dem „Nature“-Fachartikel, auch als Autoren mitgenannt. Mit dem Modell sollen jetzt Medikamente entwickelt werden, die die Vermehrung des Aids-Erregers verhindern sollen.

Foldit gibt es schon seit längerem. In diesem Youtube-Video stellt Kathib Foldit auf der Gnomedex-Konferenz 2009 das Spiel und die Idee dahinter genauer vor.

Wer Lust hat, bei Foldit mitzumachen, kann das jederzeit tun: einfach unter fold.it anmelden, das knapp 25 MByte große Spiel runterladen, und schon kann es losgehen. Die ersten Puzzles sind recht einfach zu lösen, da die Moleküle noch klein sind. Später werden die Aufgaben aber immer komplexer und schwerer.

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