Faulheit kann man Ricoh bei seinen kompakten Superzoom-Kameras beileibe nicht vorwerfen: Der japanische Hersteller hat in den letzten Jahren etwa alle sechs Monate einen neuen Vertreter der CX-Serie herausgebracht. Allerdings gab es mit den kurzen Entwicklungszeiten zwischen den einzelnen Modellen kaum Unterschiede. Alle Modelle zeichnen sich durch einen 10-Megapixel-CMOS-Sensor aus, der schnelle Bildfolgen ermöglicht, und verfügen über einen 10,7-fachen optischen Zoom – außerdem glänzen manuelle Aufnahmeeinstellungen durch Abwesenheit.
Die Ricoh CX6 bringt im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin jetzt endlich zumindest die beiden halbautomatischen Modi Blenden- und Belichtungspriorität mit. Ein manuelles Aufnahmeprogramm, in dem der Fotograf Blende und Belichtungszeit komplett frei regelt, gibt es leider immer noch nicht. Das Objektiv bietet auch bei der Ricoh CX6 einen 10,7-fachen optischen Zoom, der einen Brennweitenbereich von 28 bis 300 Millimetern im Kleinbildäquivalent abdeckt.
Um die Aufnahme von Fotos kümmert sich auch bei der CX6 ein 1/2,3 Zoll großer, rückseitig belichteter CMOS-Bildsensor. Er löst 10 Megapixel auf und liefert mit maximaler Auflösung etwa fünf Bilder pro Sekunde. Der Empfindlichkeitsbereich beginnt bei ISO 100 und endet bei ISO 3200. Im Videomodus stemmt die Kamera allerdings nach wie vor nur 1280 mal 720 Pixel – Full-HD gibt es bei Ricoh immer noch nicht. Neu hinzugekommen ist allerdings eine dedizierte Taste zum Starten der Videoaufnahme.
Wie praktisch alle Kompaktkameras verfügt auch die Ricoh CX6 über einen Kontrast-Autofokus, bei das Objektiv einfach durch den gesamten Schärfenbereich fährt. Währenddessen analysiert die Elektronik die Bilddaten vom Sensor und stoppt das Objektiv dort, wo sie die schärfsten Kanten erkennt. Dieses Autofokussystem arbeitet traditionell langsamer als der Phasenvergleichs-Entfernungsmesser, den digitale Spiegelreflexkameras einsetzen.
Wie bei der Vorgängerin CX5 steckt auch bei der CX6 ein Entfernungsmesser in der Vorderseite des Gehäuses, der den Abstand des Motivs bestimmt und so dem Kontrast-Autofokus unter die Arme greift. Das hat beim alten Modell gut, aber nicht so gut wie bei DSLRs funktioniert. Ricoh will das System weiter verbessert haben – die Kamera soll sowohl im Weitwinkel als auch im Telebereich binnen 0,1 Sekunden fokussieren. Das halten wir für einen unrealistisch niedrigen Wert, der vermutlich nur unter sehr speziellen Bedingungen erreicht wird. Aber wir lassen uns gerne positiv überraschen.
Dieser Hybrid-Autofokus soll auch im Serienbildmodus eine kontinuierliche Anpassung der Schärfe ermöglichen und so auf veränderliche Aufnahmebedingungen reagieren. Die maximale Bildrate mit kontinuierlicher Scharfstellung gibt der Hersteller mit drei Bildern pro Sekunde an.
Schlicht und funktional: So sieht die Ricoh CX6 von hinten aus.
Das bei Ricohs Kompaktkameras traditionell gute Display hat sich weiter verbessert. Der Hersteller hat die Anzahl der Subpixel um rund 35 Prozent auf 1,23 Millionen gesteigert. Allerdings wurde damit nicht die Anzahl der RGB-Pixel erhöht. Stattdessen hat der Hersteller zu den drei roten, grünen und blauen Pixeln noch einen weißen Bildpunkt hinzugefügt. Dadurch bietet die Anzeige unterm Strich immer noch VGA-Auflösung, soll aber eine 1,7 mal höhere Helligkeit aufweisen und damit auch bei intensiver Sonneneinstrahlung noch gut abzulesen sein.
Die Ricoh CX6 wird in drei verschiedenen Farben auf den Markt kommen: schwarz, silber und rosa. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 299 Euro.
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