In der Welt der Tablets gibt es zwei Extreme: Es gibt gute Produkte und es gibt billige Produkte. Aber es gibt so gut wie nichts, was gut und günstig ist. Die gute Nachricht ist: Das könnte sich ändern. Wer keine 500 Euro oder mehr für ein iPad 2 auf den Tisch legen möchte, bekommt künftig wohl für einen Bruchteil des Geldes mit dem Amazon-Tablet eine würdige Alternative.
Dabei ist klar, dass das Kindle Fire nicht das beste Tablet ist, das wir in diesem Jahr in den Fingern hatten. Aber Amazon trifft damit einfach eine Lücke im Markt, die scheinbar noch nicht einmal Apple entdeckt hat: Das Gerät richtet sich nicht an die High-End-Nutzer, die im Urlaub skypen wollen, die auf dem Weg zum Geschäftstermin noch ihre Powerpoint-Präsentation aktualisieren und nicht an die, die unterwegs arbeiten und surfen möchten. Sondern an all jene, die ein komfortables, hübsches Tablet fürs Wohnzimmer suchen, einen Media-Player für unterwegs und ein E-Book und eine Spielekonsole für Urlaub und Freizeit.
Design und Ausstattung
Das Kindle Fire ist mit seinem 7-Zoll-Bildschirm deutlich kleiner als das iPad 2 mit seinem 10-Zöller. Wer es genau wissen möchte: Die Displayfläche Apple-Tablet ist nahezu exakt doppelt so groß wie die des Amazon-Konkurrenten.
Softwareseitig setzt Amazon zwar auf das Google-Mobilbetriebssystem Android, hat die Software aber so weit modifiziert, dass vom ursprünglichen Ansatz nicht mehr viel übrig ist. Es ist mit 8 GByte internem Speicher ausgestattet und bietet keinen Speicherkartenslot zur Erweiterung.
Das Fire eignet sich besonders, um E-Books aus dem Amazon-eigenen Kindle-Store zu lesen, um Android-Apps und Spiele über den eigenen App-Store herunterzuladen sowie für den Zugriff auf Musik und Videos aus dem ebenfalls Amazon-eigenen On-Demand- und Download-Dienst. Man merkt es schon: Bei allem, was auf diesem Tablet läuft oder dargestellt wird, scheint der Online-Buchhändler seine Finger im Spiel zu haben. Das geht so weit, dass das Kindle Fire auf den von Android bekannten Homescreen völlig verzichtet und stattdessen ein virtuelles Bücherregal anzeigt.
Darüber hinaus bringt das Gerät alles mit, was wir als Grundfunktionen eines Tablets bezeichnen würden. Darunter fällt ein Webbrowser, ein E-Mail-Client, ein Office-Viewer, der Dateien in Formaten wie PDF, Word, Excel oder PowerPoint darstellt, ein Bildbetrachter sowie ein MP3-Player. Apropos, eigene Musik kann man natürlich über die Micro-USB-Buchse auf der Unterseite des Geräts an das Tablet übertragen. Abgesehen davon finden sich an der Unterseite noch der Kopfhöreranschluss sowie der Ein-Aus-Tasten. Ganz oben haben die Entwickler zwei Lautsprecher untergebracht. Die Position fordert den Nutzer zumindest etwas heraus – denn es ist nicht ganz einfach, das Tablet beispielsweise zum Betrachten von Videos im Querformat zu halten, ohne die Lautsprecher mit der Hand abzudecken.
Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Schon im Test: Amazon Kindle Fire – Spitzen-Tablet für 200 Euro?
Vielen dank für Ihren Kommentar.
Ihre Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Die gute Nachricht ist: Das könnte sich ändern.
Ich finde, dass dieses Amazon Kindle Fire keinen Spitzenplatz belegen wird. Ein Pad muss heute das können, was ein iPad kann. Geht das nicht, dann wird es keine Chance haben, sich zu etablieren!
Wirklich ein Schnäppchen?
Wenn man sich ansieht was das Gerät alles nicht kann und man als Vergleich das Galaxy Tab G3 nimmt, das z.Z. für unter 360 € zu haben ist, relativiert sich das Ganze.
Irgendwann werden die Benutzer das kastrierte System satt haben, wenn sie sich damit auseinander setzen. Und bekanntlich werden diese Geräte mit der Zeit alle günstiger. Mag sein dass Amazon momentan noch auftrumpfen kann, aber das könnte ganz schnell nach Hinten losgehen, gerade weil min. 20$ Verlust pro verkauftem Fire eingefahren werden und noch ungewiss ist wie stark die ganzen Amazon Angebote genutzt werden und wie viel Geld damit verdient wird. Die kostenlose Cloud von 5 GB verbrennt einen Haufen Geld und der geizige User speichert da eher Musik als EBooks. Wir sind mal gespannt wie Amazon die Kurve kriegt, denn der massive Gewinneinbruch von Amazon hat den einen oder anderen ziemlich überrascht.
Nutzen in Deutschland
Hallo,
mich würde interessieren was genau ich in Deutschland (erstmal ohne viel Trickserei mit US Adresse/Kreditkarte) mit dem Gerät machen kann.
Gibt es schon einen Amazon.de App- Store ?
Und kann ich auch mit deutschem Account Musik, Videos und ganz wichtig eBooks laden ?