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Sony MDR-NC200D: schicker Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung und gutem Klang
von David Carnoy und Gerald Strömer am , 14:14 Uhr
Wer sich die Störschall unterdrückenden QuietComfort-Kopfhörermodelle von Bose nicht leisten kann oder will, sollte sich den attraktiv gestalteten und preislich deutlich interessanteren Sony MDR-NC200D einmal genauer anschauen.
Der Sony MDR-NC200D ist ein kompakter On-Ear-Kopfhörer mit aktiver Störschallunterdrückung. Der fast durchgängig schwarze Kopfhörer ist schlicht und attraktiv und kann für den Transport zusammengefaltet werden. Aber wie klingt er und funktioniert seine Störschallunterdrückung? Unsere Kollegen von CNET.com hatten bereits die Gelegenheit, genau das herauszufinden.
Die offizielle Preisempfehlung für den Sony MDR-NC200D [1] liegt zwar bei 200 Euro, aber am deutschen Markt ist der Störschall schluckende Kopfhörer bereits zu Preisen ab 140 Euro erhältlich.
Design & Ausstattung
Der Sony [2] MDR-NC200D ist ein in schlichtem Schwarz gehaltener On-Ear-Kopfhörer mit gut gepolstertem Kopfband, der kompakt und leichtgewichtig ist und auch noch gut aussieht. Als On-Ear-Kopfhörer liegt die gut gepolsterte Ohrschale wie bei dem Bose QuietComfort 3 auf dem Ohr auf und umschließt es nicht, wie es etwa beim QuietComfort 15 der Fall ist.
Die Fertigungsqualität des MDR-NC200D hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck und scheint uns robust genug für den tagtäglichen Einsatz im Berufsverkehr. Dazu kommt noch, dass man den Kopfhörer zusammenfalten und platzsparend in der speziell gefertigten und von Sony mitgelieferten Schutzbox verpacken kann – praktisch für den Transport auf längeren Trips oder für die Schul- und Arbeitsstunden, wenn er nicht getragen werden kann.
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Praktisch: Für den Transport kann der Sony MDR-NC200D zusammengeklappt werden.
Im Gegensatz zu den beiden oben genannten Bose-Modellen, die ebenfalls aktiv störende Umgebungsgeräusche unterdrücken, kann man den Sony-Kopfhörer übrigens auch dann zum Hören von Musik nutzen, wenn die einzelne AAA-Batterie ihren Geist aufgibt, die beim MDR-NC200D die aktive Störschallunterdrückung mit Energie versorgt.
Ein Mikrofon für das Annehmen und Führen von Telefonaten ist zwar nicht vorhanden, aber dafür integriert der MDR-NC200D eine so genannte AI-Noise-Canceling-Funktion (AI = Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz). Sie wählt auf Basis ihrer „intelligenten Analyse“ der Störschallgeräusche in der Umgebung den jeweils passenden NC-Modus aus, um störende Umgebungsgeräusche möglichst effektiv zu blockieren. Das Ganze lässt sich natürlich objektiv recht schwierig vergleichen, aber ein Druck auf die AI-Taste brachte den lärmenden Lüfter im Büro fast komplett zum Schweigen – nicht perfekt, aber doch recht beeindruckend.
Unser US-amerikanischer CNET-Kollege David Carnoy probierte den Sony MDR-NC200D auch in der New Yorker U-Bahn aus und stellte für sich fest, dass die Klangschalen auch hier die störenden Nebengeräusche gut unterdrücken, dabei aber nicht ganz so effektiv sind wie der Bose QuietComfort 15. Angesichts des preislichen Unterschieds zwischen den beiden Modellen wäre aber auch nur das Gegenteil eine echte Überraschung.
An der linken Ohrmuschel des Sony-Kopfhörers findet sich neben dem AI- auch ein Monitor-Knopf. Drückt man ihn, hört man, was „draußen“ so vor sich geht. Natürlich kann man auch einfach mal kurz die Kopfhörer abnehmen und sie im Nacken ruhen lassen. Aber es ist gut zu wissen, dass es ein solches Feature gibt und dass es funktioniert.
Performance
Alles in allem mögen wir den Klang des Sony-Kopfhörers. Mit deaktivierter Störschallunterdrückung klingt er unserer Meinung nach aber einen Tick besser. Der MDR-NC200D bietet einen satten, klar definierten Bass, reproduziert Stimmen sehr natürlich und behält diese Charakteristik auch bei hohen Schallpegeln bei.
Nachteilig ist dagegen, dass zur Verbesserung der Details die Höhen etwas überbetont wurden und zum Zischen neigen. Der Sony MDR-NC200D ist das, was wir einen „hellen“ Kopfhörer nennen und kann durch diese Eigenschaft bei längerem Einsatz – beispielsweise bei einem Transatlantikflug – zu Erschöpfungserscheinungen bei den Ohren führen.
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Die ‚AI NC‘-Taste aktiviert die „intelligente Analyse“, die den jeweils optimal geeigneten NC-Modus auswählt.
Andere kleine Problemchen sind ein leises, aber dennoch hörbares zischendes Geräusch bei aktiver Störschallunterdrückung, das dem Bass und den Mitten einen Teil ihrer Wärme nimmt. Wenn die NC-Funktion aktiv ist, klingt der Kopfhörer auch hörbar blecherner – so ein bisschen wie aus einer hohlen Tonne – und hat eine weniger offene Soundstage.
Fazit
Wenn man den Sony-Kopfhörer mit den beiden ebenfalls aktiv störende Umweltgeräusche unterdrückenden Bose-Kopfhörern QuietComfort 15 und QuietComfort 3 vergleicht, dann stellt sich die Frage, ob er besser als diese beiden. Die kurze Antwort lautet: Nein.
Die Bose-Kopfhörer sind etwas komfortabler, unterdrücken Störschall einen Tick effektiver und klingen auch minimal besser. Dafür sind sie mit Marktpreisen ab 340 bzw. 390 Euro aber auch zwei- bis dreimal so teuer wie der Sony-Kopfhörer. Im direkten Vergleich ist der Sony MDR-NC200D somit ein preiswertes, wenn auch nicht billiges Angebot, das richtig guten Gegenwert fürs Geld bietet.
Denn alles in allem ist der Sony MDR-NC200D ein wirklich guter Kopfhörer. Er bietet ein exzellentes Design, guten Klang und spielt Musik auch dann ab, wenn die Batterie leer ist. Wer also einen ordentlichen Kopfhörer mit aktiver Störschallunterdrückung sucht, sollte sich den Sony definitiv einmal näher ansehen.
Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de
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[1] Sony MDR-NC200D: http://www.sony.de/product/hps-travel/mdr-nc200d
[2] Sony: http://www.cnet.de/unternehmen/sony/
[3] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41557241/sony_mdr-nc200d_3v5.jpg
[4] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41557241/sony_mdr-nc200d_4v5.jpg